Kein Arbeitszeugnis, direkt zum Anwalt?

Du hast ja eine Rechtschutzversicherung lt. deinem Kommentar...

Nimm einen Anwalt in Anspruch, das übernimmt ja sicherlich deine Rechtschutzversicherung.

Ich habe auch eine Versicherung und bin vor 8 Jahren wegen einem Arbeitszeugnis zum Anwalt gegangen. Bei mir war die Bezeichnung des Jobtitels im Zeugnis falsch und mein damaliger Arbeitgeber wollte es nicht ändern, obwohl der Titel der Stellenbeschreibung damals anders hieß als im Arbeitszeugnis.

Beim Anwalt gewesen und zack! innerhalb von 2 Tagen wurde das Zeugnis geändert. Er hat in dem Brief, den er an meinen Arbeitgeber gefaxt hat, darauf hingewiesen, dass , wenn es nicht innerhalb von 3 Tagen angepasst wird wir unverzüglich Klage einreichen werden.

Die Ablauf der Frist stand kurz bevor, deshalb haben wir eine Frist von 3 Tagen gesetzt.

Ist zwar ein anderer Fall, aber wollte damit ausdrücken, dass erst der Arbeitgeber gesagt hat, dass mein Zeugnis nicht geändert wird und es dann doch gemacht wurde, dank des Anwalts.

Viel Erfolg!

Er wird wahrscheinlich einwenden, dass Du von Deinem Wahlrecht ihm gegenüber noch keinen Gebrauch gemacht hast. Daher, ihn kurzerhand schriftlich unter Fristsetzung auffordern Dir ein qualifiziertes Arbeitszeugnis zu erteilen und wenn die Frist nicht einbehalten wird, dann erst zum Anwalt.

Gem. § 630 BGB bzw. § 109 GewO i. V. m. § 262 BGB hat der Arbeitnehmer ein Wahlrecht, ob er ein einfaches oder ein qualifiziertes Arbeitszeugnis verlangt.

Du schreibst einen Brief und schickst ihn per Einwurfeinschreiben.

Darin forderst Du Deinen Ex-Chef auf, Dir Dein qualifiziertes Zeugnis, das Dir zusteht und das von Dir ja auch schon nachgefragt wurde bis zum....(setz eine Frist) zu schicken.

Das Arbeitszeugnis ist eigentlich eine "Holschuld", was bedeutet, der AN muss es abholen. Wenn allerdings der AG das Zeugnis nicht fertig hat (was er eigentlich zum Termin der Beendigung des Arbeitsverhältnisses haben sollte) und wiederholt die Ausstellung gefordert wird, muss der AG es zuschicken.

Du solltest dem AG im Brief auch gleich schreiben, dass Du Dein Zeugnis dringend benötigst und Du es notfalls, sollte er es nicht fristgerecht schicken, beim Arbeitsgericht einklagst.

Wenn Du eine Rechtsschutzversicherung hast oder Gewerkschaftsmitglied bist, kannst Du Dir auch gleich Hilfe holen und diese Mahnung professionel erledigen lassen. Oft geht es auch schneller, wenn ein Schreiben vom Anwalt kommt.

Arbeitgeber mit Fristsetzung (14 Tage) zur Ausstellung des Arbeitszeugnisses auffordern (Einwurfeinschreiben mit Übergabe). Im Schreiben androhen, dies nach erfolglosem Fristablauf, gerichtlich geltend machen zu wollen. Achte auf die Ausschlussfristen im Arbeitsvertrag (meist 2-3 Monate).

Du kannst gleich zum Anwalt gehen. Der schreibt dann eine Bitte um eine Arbeitszeugnis und du zahlst dann irgendwas über 100 Euro.

Ich würde da selber einen Brief schreiben, eine angemessene Frist setzen und abwarten.