Kann man als Nachtportier NUR nach Tarif bezahlt werden?
Hallo zusammen,
ich möchte mich als Nachtportier in einem kleinen Hotel bewerben.
Die Vergütung der Stelle ergibt nach (in der Stellenausschreibung angegebenem) Manteltarifvertrag für 120 h pro Monat 1294,44 € brutto (Tarifgruppe 3, Stundenlohn 10,79 €).
Ich persönlich finde das Gehalt für 30 Stunden in der Woche ziemlich mau, zumal man ja nachts (22-6 Uhr) arbeitet.
Gibt es, bezüglich des Tariflohns, Verhandlungsspielraum nach oben bzw. kann/darf ich einen außertariflichen Arbeitsvertrag mit individuell vereinbartem Gehalt "fordern" oder MUSS ich nach Tarif bezahlt werden?
Habe, was Tariflöhne betrifft, leider 0 Ahnung.
Ich habe studiert (Bachelor), jedoch in einer komplett anderen Branche. Ich weiß nicht, ob es mich für einen Nachtportier "überqualifiziert" und ich dies im Vorstellungsgespräch bei der Gehaltsfrage zur Sprache bringen sollte?!
Sollten tatsächlich nur 1294,44 Brutto-Mäuse möglich sein, werde ich von dem Jobangebot Abstand nehmen und eine andere Stelle suchen und finden.
Vielen Dank für hilfreiche Antworten :-)
5 Antworten
Der Tariflohn ist die gesetzliche Untergrenze. In Deutschland herrscht Vertragsfreiheit. Du darfst soviel verdienen wie Du mit dem Arbeitgeber aushandelst, nur eben nicht weniger.
Nachtportier im Hotel gehört nicht zu den besonders qualifizierten Stellen im Betrieb. Mit Deiner Ausbildung bist Du formal garantiert überqualifiziert.
Ob und in welchem Mass eine Verhandlung über das Gehalt möglich ist hängt stark davon ab:
- Wo ist das Hotel, wie gross ist es, welchen Standard hat es
- Welche konkreten Aufgaben sind in der Nacht zu erledigen
- Wie anspruchsvoll sind die Gäste die Du während Deiner Arbeitszeit zu betreuen hast
- Gibt es qualifizierte Aufgaben die Du während der Nachtschicht erledigen kannst und damit den Tagdienst entlasten kannst
Da Du die Branche noch kaum zu kennen scheinst, solltest Du vielleicht erst mal ein Monate Erfahrungen sammeln und danach Deine Verhandlungsposition einschätzen.
Meiner Meinung nach könntest du auch bei einem Tarifvertrag mehr Gehalt fordern: Zuschuss zu Nachtarbeit (23-6 Uhr) liegt bei 25% wenn du dauerhaft im Nachtdienst angestellt bist, 30%
Gesetzliche Mindestlöhne sind, wie Tariflöhne, Mindestlöhne. Warum soll ein AG Dich übertariflich bezahlen, Hast Du gute Argumente oder nur weil Du meinst, dass Du zum Tariflohn nicht den Job machen musst? Dann suche Dir einen höher bezahlten Job.
Was soll das denn bloß heißen?😠
Hallo,
verlangen kannst du viel, bekommen wirst du es nur nicht. :-)
Schon einmal daran gedacht, das 10,79 € pro Stunde weit über dem gesetzlichen Mindeslohn liegt, den viele Leute nur bekommen, die dafür aber richtig arbeiten müssen und nicht 8 Stunden aufpassen, das man nicht mit dem Kopf auf den Schreibtisch knallt, weil man einpennt.
Eine sich selbst - und besonders auch die dahinter stehende Haltung - disqualifizierende Antwort!
Nur die Feststellung einer Tatsache, ob sie dir nun gefällt oder nicht
Dein Geschreibsel gibt keine "Tatsache" wieder, sondern ist eine diffamierende Wertung!
Schon einmal daran gedacht, das 10,79 € pro Stunde weit über dem gesetzlichen Mindeslohn liegt
Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland ist niedrig und liegt im europäischen Vergleich auf dem 6. Platz bei 7 vergleichbaren Ländern.
Und bei einem Entgelt von 10,79 € (also 1,85 € über dem Mindestlohn) von "weit über dem gesetzlichen Mindestlohn" zu schwafeln, ist geradezu lächerlich!
8 Stunden aufpassen, das man nicht mit dem Kopf auf den Schreibtisch knallt, weil man einpennt
Die Arbeit eines Nachtportiers mit solch einer herabwürdigenden Sottise zu schmähen, zeugt nur von Deiner arroganten Missachtung - was mich bei Dir aber nicht (mehr) wundert.
Doch das sind Tatsachen,komm hier in den Pott und ich zeige dir Firmen, wo die Leute als "Fachkraft für Logistik" zum Mindestlohn von 8,84 € malochen müssen und das unter Zeitdruck.Da geht ein Familienvater mit 1 Kind gerade mal mit 1.200.- € netto im Monat nach Hause und malocht dafür jeden Tag schwer.
Und was glaubst du eigentlich was ein Nachportier in einem KLEINEN Hotel von 22 bis 6 Uhr für hochtragende Aufgaben hat ? lool
Wäre da wirklich was los, würden die eine ausgebildete Vollzeitkraft einstellen.
Doch das sind Tatsachen,komm hier in den Pott und ich zeige dir Firmen, wo die Leute als "Fachkraft für Logistik" zum Mindestlohn von 8,84 € malochen müssen und das unter Zeitdruck.
Ja, das sind Tatsachen. leider!
Das hat aber nichts zu tun mit dem Tenor Deiner Antwort!!!
Und weil das im "Pott" so ist, ist es gut so! Denn so, wie Du argumentierst, könnte man leider den Eindruck gewinnen, Du rechtfertigst es!!
Und was glaubst du eigentlich was ein Nachportier in einem KLEINEN Hotel von 22 bis 6 Uhr für hochtragende Aufgaben hat ?
Auch darum geht es nicht! Es ging um Deine unangebrachte Rechtfertigung für eine miese Bezahlung - auch wenn es anderswo noch miesere Bezahlungen gibt!
Doch genau darum geht es, der Fragesteller sollte sich erst einmal in der realen Welt umsehen, was Sache ist und nicht mit irgendwelchen "Hirngespinnsten" herumlaufen.Vor allem wenn sie total unangebracht sind, was ich mit meiner Antwort zum Ausdruck brachte.
Wenn Du den Anspruch auf eine dem Auskommen einträgliche Bezahlung als "Hirngespinste" und "total unangebracht" bezeichnest, wendet sich das nicht gegen den Fragesteller, sondern wirft ein entlarvend es und bezeichnendes negatives Licht auf Deine Einstellungen in dieser sozial- und arbeitspolitischen Frage!!
Der Chef scheint ein "Bruder in Geiste" und spart an jeder Ecke und will alles auch noch günstiger, wie Du. Beim lesen Deiner Fragen bekommt man zumindest den Eindruck.