Ist es strafbar, wenn mein Nachbar sich an meinem Briefkasten zu schaffen macht?
Hallo,
der Nachbar auf meiner Etage treibt mich zur Verzweiflung. Er will mich rausekeln und überlegt sich immer wieder neue Schikanen. Der Vermieter ist informiert, will sich aber nicht einmischen. So wurde ich u.a. schon mit üblen Schimpfworten wie "asoziale Sau" und "blöde Fot.e" betitelt. Als ich mal meine schmutzigen Schuhe mit Schneematsch auf der Matte vor der Wohnungstür zum Trocknen abstellte, drohte er gleich, er würde die Schuhe die Treppe runterwerfen. Seit Wochen wirft er mir täglich Müll in Form von Papierfetzen, Folie von WC-Papier und Kabelresten in meinen Kellerraum, der für ihn problemlos erreichbar ist. Er wirft das Zeug einfach über meine Kellertür.
Jetzt ist ihm eine neue Schikane eingefallen. Seit Neujahr stopft er mir Werbung, die in seinem Briefkaten steckte, in meinen. Oder er nimmt sonntags die kostenlose Zeitung aus seinem Briefkasten, um sie dann am Montagmorgen in meinen Briefkasten zu stecken. Zuerst habe ich das Papier noch selbst entsorgt. Als ich anfing, die Werbung und kostenlose Zeitung einfach auf die Briefkästen im Hausflur abzulegen, stopfte er die Sachen wieder bei mir rein.
Ich habe Angst, dass es nicht dabei bleibt und er sich demnächst an meiner Post zu schaffen machen könnte. Er könnte sie ja problemlos rausnehmen, da man ohne weiteres mit der Hand durch den Schlitz an die Post kommt.
Was kann ich tun? Einen Anwalt einschalten? Anzeige bringt sicherlich wenig, wenn man keine Zeugen hat, oder?
Liebe Grüße, Novatova
5 Antworten
Da geht man ganz subtil vor.
Zuerst einmal führe Tagebuch, notiere, wann er dich beleidigt und mit welchen Worten, wann dir Müll in den Kellerraum geworfen wird, wann der Briefkasten vollgemüllt wird etc.
Nach 4 Wochen gehst du mit dem Tagebuch zur Polizei und erstattest Anzeige wegen Stalking. Mit dem Aktenzeichen der Anzeige schreibst du einen Brief an den Vermieter und zeigst eine fortgesetzte Störung des Hausfriedens als Mangel an. Setze eine Frist von 10 Tagen zur Abhilfe (Datum nennen) und kündige gleich an, dass du, wenn keine Abhilfe erfolgt, dein Recht auf Mietminderung in Anspruch zu nehmen gedenkst.
Nach Fristablauf beim ersten erneuten Vorfall einen zweiten Brief an den vermieter und den erneuten Vorfall melden, Für den auf den Brief folgenden Monat den Beginn der Mietminderung anzeigen.
In der Störung des Hausfriedens liegt ein Mietmangel vor, bei dem eine Höhe von 10-25% der Kaltmiete als Minderung angemessen ist.
Wichtig:
Beide Briefe als Einschreiben schicken, am besten mit Rückschein. Und den "gekürzten" Betrag auf ein extra Sparbuch zahlen für den fall, dass der Vermieter Stress macht und das Gericht bemüht!
Ansonsten mal den Kontakt zu den anderen Mitmietern suchen. Verhält sich der Typ da auch so?
Der Vermieter kann dann den Lästling zuerst abmahnen und dann kündigen!
Von dem Strafverfahren mal ganz zu schweigen!
Ich glaub nh Geldstrafe wegen Privatsphäre. Ab zur Polizei, viel Glück.
Wie krass ! Ist der irre oder was ?! Droh ihm mit einer Anzeige !
Ein "Machtwort" sprechen oder bei einer Politzei Dienstelle um Rat fragen...Viel Glück :)
Unterlassungsklage.