Ist ein CFD ein wirklicher Kauf oder einfach nur eine Wette?
Mich interessiert, ob der Handel mit CFDs mit Glücksspiel vergleichbar ist, ob dasselbe Konzept dahinter steckt.
Ein Casinobetreiber verdient nur Geld, weil es höhere Verluste als Gewinne unter den Spielern gibt.
Wenn dasselbe auf CFDs zutrifft, würde das bedeuten dass es prinzipiell kein "Handel" ist, sondern tatsächlich ein Glücksspiel. Es wird ja nicht wirklich etwas gekauft wie bei einer Aktie, sondern lediglich die Wette abgeschlossen dass ein Kurs steigt oder fällt.
Wenn dem nicht so ist, frage ich mich, wer dann die Verluste macht, wenn zum Beispiel ein erfolgreicher Daytrader überwiegend Gewinne macht. Der Broker kann es ja dann nicht sein.
1 Antwort
Mich interessiert, ob der Handel mit CFDs mit Glücksspiel vergleichbar ist, ob dasselbe Konzept dahinter steckt.
- CFDs sind fremdfinanziert, der Hebel wirkt in beide Richtungen!
- CFD bedeutet "Contract for Difference". Man schließt also wörtlich eine Wette auf die Entwicklung eines Basiswertes (Aktie, Rohstoff, Währung, etc.) ab, ohne den Basiswert selbst zu erwerben. Man geht entweder long (steigende Kurse), oder short (fallend). Wenn die Long-Seller gewinnen, verlieren die Short-Seller.
- CFDs werden "over the counter" und nicht börslich gehandelt. Es kann also durchaus eine Abweichung zur realen Wertentwicklung stattfinden, meistens zu deinem Nachteil. Die Bank/der Broker verdient durch die Gebühren aber immer. Aus deshalb ist es eine mathematische Unmöglichkeit, dass die Mehrzahl der Trader damit mittel- bis langfristig erfolgreich wird.
- CFDs sind unverbrieft. Es besteht also die Möglichkeit über den Totalverlust hinaus Verluste zu machen. Schießt ein Basiswert sehr stark in die deiner Wette entgegenlaufende Richtung, lässt er sich ggf. auch mit Stop-Loss-Order nicht schließen und der Broker verlangt den Nachschuss (Margin-Call). Gibt hier eine Geschichte von einem Trader der bei der Abkopplung des Euros vom CHF aus 3.000,- € Anlage. 600.000,- € Schulden und die Privatinsolvenz gemacht hat.
- CFDs sind in den USA von der SEC verboten!
Ein Casinobetreiber verdient nur Geld, weil es höhere Verluste als Gewinne unter den Spielern gibt.
Das Casino streicht sich immer seinen Anteil ein (z.B. rake).
Dein Urteil musst du dir nun selber bilden!
Ich investiere seit Jahren in Aktien, Anleihen, Immobilien (erst seit einiger Zeit), Privatkredite und ETFs. Der Grund dafür ist einfach. Das Risiko ist bei weitem überschaubarer und ich habe in den meisten Fällen reale Basiswerte, die mittel- bis langfristig eigentlich immer einen Wertzuwachs verzeichnen.
Auch meine Nerven bleiben verschont und ich muss nicht den ganzen Tag mit dem Beobachten von Kursenwicklungen verbringen. Stattdessen arbeite ich lieber.
Was ist der Unterschied zwischen hebel und hebelzertifikat?
Es wäre nur eine mathematische Unmöglichkeit wenn immer genau gleich viel der Leute hoch und runter wetten würden
aber wenn die meisten in die richtige Richtung wetten dann hat doch der Broker ein Problem
Top Antwort von einem Top-Anleger (würde ich jetzt behaupten) ;-)
Ich bin zwar ebenfalls kein Fan von CFDs, aber in eindeutigen Situationen - wie Reden vom Herrn Draghi - kann man den Euro beinahe immer als bullish betrachten. Daher riskiere ich mal eine eng abgesicherte Long-Position.
Aber mehr als Wette sind CFDs auch nicht. Mit Hebelzertifikaten ist die Angelegenheit Chance-Risiko schon angenehmer.