Heirat, aber dann wird der Partner zum Pflegefall, Vorteil? Nachteil?

5 Antworten

Um der Unterhaltspflicht zu entgehen und dem Staat die Pflegekosten aufzubrummen, ist es vermutlich besser, nicht zu heiraten.

Wenn die Pflegekosten die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit übersteigen und alle Reserven und Eigentum aufgezehrt sind, dann holen sich die Sozialämter das Geld bei unterhaltspflichtigen Verwandten wieder. Das sind in der Regel die Eheleute, Kinder und Eltern.

Ob da eine Durchgriffsmöglichkeit auf eheähnliche Lebenspartnerschaften besteht, weiß ich nicht - vermutlich nicht.

Ansonsten kümmert Euch rechtzeitig um die Themen Patientenverfügung und Vollmachten. Wenn was passiert, kann sonst keiner von Euch mehr für den anderen Entscheidungen treffen oder über finanzielle Mittel verfügen.

Wem solche Gedanken fremd sind, der sollte in jungen Jahren rechtzeitig über Pflegezusatzversicherungen dafür sorgen, dass eine finanzielle Katastrophe überhaupt nicht eintreten kann. Dann kann man auch in Ruhe heiraten.. .-)

Wenn Du Dir solche Gedanken machst wäre es tatsächlich beser es nicht zu tun.

M0naMaus  21.05.2014, 11:32

Ich glaube er möchte trotzdem mit seiner Frau zusammen bleiben. Es geht ihm sicher nur um die Hochzeit. Kenne viele, die nur wegen finanziellen Vorteilen heiraten. Finde auch nichts verwerflich dran. Man kann sich mit und ohne dem blöden Ring am Finger lieben ;-)

Seb1979 
Beitragsersteller
 22.05.2014, 12:59
@M0naMaus

Wer würde heiraten um finanzielle Nachteile zu haben?

Danke für die Antworten. Ich bin Pflegeversichert da ich einen nicht so ganz ungefährlichen Beruf habe, Sie leider nicht und es wird Sie jetzt auch niemand mehr versichern. Ich denke man heiratet nicht nur aus finanziellen Gründen, aber schon gar nicht heiratet man um finanzielle Nachteile zu haben, Jacko, Dein Kommentar ist mal sowas von dumm, sorry. Danke auch @lastgasp, ich werde mich dort mal schlau machen. Sie arbeitet inzwischen wieder 5h am Tag. Dieses Mal ist Sie noch relativ gut davongekommem, ob Sie einen Grad der Behinderung bekommen wird ist noch offen und auch Pflegebedürftig ist Sie nicht.

Bleistein  22.05.2014, 12:07

Die letztes Jahr ins Leben gerufene Förderpflege (im Volksmund Pflege-Bahr nach dem Minister). Ist ein freiwilliger Zusatzbaustein, der ohne Gesundheitsprüfung abgeschlossen werden kann. Man muss lediglich fünf Jahre Karenzzeit überstehen. Danach gibt es Leistungen im Pflegefall.

In Eurem Fall wahrscheinlich sehr zu empfehlen.

Ich kann nur dringend empfehlen, Dir Rat bei dem Sozialverband Deutschland zu holen, die eine ähnliche Beratungsstruktur wie der Mieterverein hat. http://www.sovd.de/

Um qualifiziert Auskunft zu geben, müssten Eckdaten bekannt sein:

  • Ist Deine Verlobte noch krankgeschrieben?
  • Erhält sie (noch) Krankengeld?
  • Will die Kasse sie aussteurn undverrenten?
  • Ist sie noch in einem Beschäftigungsverhältnis (gekündigt / ungekündigt)?
  • Hat sie einen Grad der Behinderung?
  • Ist sie pflegebedürftig und hat sie eine Pflegestufe?

Alle Antworten können Einfluss daruaf haben, ob eine Heirat sinnvoll ist oder nicht, sonst bist Du schneller unterhaltspflichtig, als Dir unter Umständen lieb ist...

Wenn sie zum Pflegefall wird, dann wird sie Unterstützung brauchen, unabhängig davon, ob ein Trauschein vorhanden ist. Die Pflegeversicherung wird mit oder ohne Trauschein das Gleiche zahlen. Nur - einen Pflegefall dauerhaft zu versorgen, ist verdammt anstrengend... ein Freund meiner Eltern hatte vor ca. 22 Jahren, ein Jahr nach der Geburt des zweiten Kindes, dieses Problem (Hirnaneurysma geplatzt, Schlaganfall, Wochen Koma, Reha etc.). Seitdem ist seine Frau schwer beeinträchtigt und hilflos, sie braucht für ALLES Unterstützung. Kann zwar den Haushalt noch halbwegs selbst führen, braucht aber jeden Tag eine Aufgabenliste, Einkaufszettel, abgezähltes Geld... und wehe es kommt was Unvorhergesehenes... es ist sehr belastend für ihn.

Wenn ihr nicht verheiratet seid und du verlässt sie dann, dann steht (oder liegt) sie halt allein da. Wenn ihr aber verheiratet seid, dann hast du ihr gegenüber auch eine Verpflichtung. Du könntest sie dann grad genauso verlassen, aber du bist ihr gegenüber finanziell verpflichtet.

Übrigens - auch du kannst jederzeit zum Pflegefall werden. Du brauchst nur einen Unfall haben, Schädel-Hirn-Trauma oder Bein ab oder so... nicht dass ich dir das wünschen würde, aber überleg mal wie du dich fühlen würdest, wenn deine Freundin jetzt diese Überlegung anstellen würde. Bei einer Heirat schwört man sich gegenseitig Liebe und Treue in guten wie in schlechten Zeiten. Man gibt dem anderen sozusagen einen Blankoscheck, niemand weiß, ob und wann schlechte Zeiten kommen und wer zuerst krank oder pflegebedürftig wird...

kevin1905  21.05.2014, 11:58
Die Pflegeversicherung wird mit oder ohne Trauschein das Gleiche zahlen.

Korrekt und dies wird in keinem Fall vorne oder hinten reichen.