Gibt es in anderen slawischen Ländern außer Tschechien auch die Bestrebung weibliche Nachnamen den männlichen anzugleichen?
Frauen in Tschechien können jetzt einen Nachnamen ohne die übliche Endung -ova führen. Also z.B. ist "Novak" bisher nur männlich und "Novakova" weiblich.
Nun wird gesagt, das sei ein Schritt in Richtung Gleichheit. Ich meine, man entfernt sich davon. Denn nun hat eine Frau die Auswahl zwischen zwei Nachnamensformen, ein Mann kann aber nur die männliche verwenden.
Weiterhin ist in vielen Artikeln (ich habe nicht nur den verlinkten angeschaut) die Meinung zu lesen, dass die 2 verschiedenen Formen zu Ungleichheit führen. Das sehe ich nicht, im Gegenteil: der Trend die männliche Form zu pushen ist ein Schritt in Richtung Ungleichheit.
Aber meine Frage ist eine andere: Gibt es diesen Trend zur Abkehr von traditionellen Nachnamensformen auch in anderen slawischen Ländern mit ähnlichen Namensendungen (Polen, Russland, Slowakei, Serbien, Bulgarien...)?
dass die 2 verschiedenen Formen zu Ungleichheit führen.
Meinst du "Gleichheit"? Ansonsten macht der folgende Satz nämlich keinen Sinn.
Nein, schon Ungleichheit. Ungleichheit gibt es immer, wenn eine Form länger ist als die andere, also aus der anderen abgeleitet wird: Novak ist ja kürzer als Novakova
3 Antworten
Die Menschen aus diesen Ländern wollen das nicht.
Wenn sie aber als Vertriebene oder Spätaussiedler kamen hatte sie die Wahl es ändern zu können, taten es aber nicht, weil sie überangepasst waren. So ist das wenn man deutsch sein will.
Annahme der männlichen Form des Familiennamen Frauen können, soweit sie einen nach dem Geschlecht abgewandelten Familiennamen (oder auch Geburtsnamen) führen, die männliche Form des Namens annehmen (z.B. Gorbow statt Gorbowa).
Wozu?
Es ist doch so, dass man sein Geschlecht juristisch und teilweise auch physisch ändern kann. Wozu da noch die Sprache verunstalten?
In Russland bleibt bisher alles traditionell.
Das Suffix -ova ist die feminine Version des Possesivs, d.h. des besitzanzeigenden Fürworts. Im Tschechischen gibt es auch noch die Variante des femininen Adjektivs. Also wenn Herr Černý heiratet, dann heißt seine Frau Ćerná. Schwierig zu sagen, wie das dann gehandhabt werden soll... Im Polnischen gab es meines Wissens schon immer diese Möglichkeit! Also die Karlův Most ist zum Beispiels die Brücke von Karl, von einem Karl. Der Václavské náměstí ist aber der Platz vieler Karls! Sehr schwierig. Für mich war das -ova nie ein Problem.
Václavské náměstí kommt von Václav oder deutsch Wenzel. In dieser Konstruktion hat man kein Possesivadjektiv sondern die normal adjektivierte Form. Václavové náměstí wäre dir Variante analog zu Karlův Most. Warum und wann welche Variante zum Zuge kommt weiß ich aber auch nicht.
Ich bin genau deiner Meinung. Doch haben wir eben auch unsinnige Entwicklungen und ich wollte wissen, ob die Änderung der Namensform auch außerhalb Tschechiens im Gange ist oder zumindest von irgendwelchen Parteien gefordert wurde.