Ich schildere hier für eine liebe Freundin mal Ihr Anliegen:
Seit ein paar Wochen erhärtet sich der Verdacht in der Firma der Freundin - eine Lebensmittelkette mit dem Sonnen-Gelb-Blauen Logo und dem "E" - dass der Arbeitgeber (Subunternehmer in der Kette) mutmaßlich Mitglied in einer bekannten Sekte ist - dafür gibt es "noch" keine Beweise, doch alle Anzeichen deuten alle darauf hin.
Binnen 6 Monaten hat sich das Betriebsklima von familiär nach diktatorisch verändert, der Mitarbeiter zählt plötzlich als Mensch nichts mehr - nur noch der Umsatz zählt. Mitarbeiter werden genötigt - um nicht gezwungen zu verwenden - unbezahlt Mehrarbeit zu leisten, was vertraglich auf ein Zeitkonto ohne Bezahlung angehäuft wird. Angeblich sollte es dafür mal Freizeit geben, was auch früher einmal so war, doch nun hat bald jeder Mitarbeiter mehr als 300 Stunden auf dem Konto und bekommt nichts dafür.
Teilzeitkräfte mit 15, 20 oder 30 Stunden in der Woche arbeiten oft 45 - 50 Stunden in der Woche nur für dasZeitkonto, denn bezahlt wird nur nach Vertragsvereinbarung. Mittlerweile wurd quasi sämtliches Führungspersonal ab Abteilungsleiter aufwärts durch neue zuvor nicht bekannte Mitarbeiter ausgetauscht. Es wird sehr hoher Druck ausgeübt - auch verbal gedroht: "wer nicht mitzieht, der wird gehen" oder "wer den Wochenumsatz nicht schafft, der darf am Sonntag zum Putzen antanzen".
Für meine Freundin ist das insoweit ein Problem, dass Dienstplanänderungen wie Schichttausch ect oft erst am Abend zuvor bekannt gegeben werden und sie dann Probleme wegen der Kinderbetreuung hat, die sie oft nicht so kurzfristig organisieren kann oder umschmeißen kann - zu allem Übel steht sie noch unter Beobachtung durch das Jugendamt aufgrund von Denunzierung durch ihren getrennt lebenden Mann wegen angeblicher Vernachlässigung, was aber nicht zutrifft - die Kiddies sind 12 und 9 Jahre.
Was kann man dieser Frau raten - sie würde direkt nach der Kündigung zurück in Hartz4 fallen, die Gewerkschaft wimmelt ab mangels Mitgliedschaft (bezahlen könnte sie das sowieso nicht), Betriebsrat gibt es nicht, Vertrauensleute sind wohl "umgedreht" worden. Man merkt auch als Stammkunde in dem Laden, dass da irgendwas im Busch ist - früher waren die Mitarbeiter freundlich und hilfsbertei - was eh schon selten ist - heute interessiert nur noch Ware auffüllen und ab zur Kasse umd mach dass du abhaust...
Mit welchen Konsequenzen muss sie rechnen wenn sie selbst Kündigt? Eine neue Stelle ist leider nicht soooooo schnell in Sicht und sie möchte u.a.U. Hartz4 vermeiden, doch sie ist seelisch schon völlig durch den Wind und auch schon verängstigt. Gibt es Anlaufstellen?