Fondsgebundene Rentenversicherung Dynamik stoppen, Betragsfrei stellen oder laufen lassen?
Hallo Experten,
ich habe eine fondsgebundene Rentenversicherung der Signal Iduna, Tarif 4077 F seit 01.10.2001 am laufen. Laufzeit 35 Jahre, Rentengarantiezeit 5 Jahre, Mindestverzinszung bei Tod vor Rentenbeginn 3,25%. Vertragsguthaben aktuell ca. 15T€ Aktuell ist eine Dynamik von 5% festgelegt.
Die Fonds, in die investiert wird, sind Hansacentro A und Hansadynamic A. In der Vergangenheit Entwicklung besser als vergleichbare Fonds. Den Vertrag an sich konnte ich in keiner Bewertung finden.
Die Frage die sich mir nun stellt ist, wie ich weiter verfahren sollte. Ich sehe folgende Optionen: Option 1: Dynamik anwenden und kein Widerspruch Option 2: Widerspruch gegen Dynamik Option 3: Beitragsfrei stellen lassen Option 4: Kündigen / Verkaufen
ad 1: Die Fonds entwickeln sich besser als vergleichbare Fonds. Die Mindestverzinsung ist mit 3,25% hoch (jedoch nur im Todsfalle relevant). ad 2: Mittlerer Weg: weiter Zahlen aber nicht mehr als notwendig ad 3: Besser kein Geld mehr investieren. Gem. der Vertragsbedingungen wird allerdings das Deckungskapital auf den Rückkaufwert reduziert. Dies scheint mir nicht attraktiv. ad 4: Wird überall von abgeraten.
Was ratet ihr mir?
Der ThreadErsteller
4 Antworten
Hansacentro A
Dachfonds mit TER 1,82%
Dachfonds sind Fonds die in andere zumeist aktiv gemanagde Fonds investieren. Diese haben eine ganz ähnliche TER.
Die Underperformance zum Vergleichsindex (MSCI World) ist ungeheuerlich hoch.
Hansadynamic A
Dachfonds mit TER 2,43%.
Also du machst viele Menschen relativ glücklich mit deinen Investments, nur dich selber eigentlich nicht.
Ich würde dir raten die Fonds zu wechseln, zu weniger teureren. Setze dich dazu doch mal mit deinem Versicherungsmenschen hin. Eine fondsgebundene RV erflaubt i.d.R. mehrmals jährlich ein kostenloses Switchen der Fonds.
Bei einer Kündigung stellt sich die Frage der Wiederanlage und da ist die Ausahl nicht besonder üppig.
Eine Beitragsfreistellung ist so sinnvoll auch nicht, da 15.000,- € keine Grundlage für eine zusätzliche Altersvorsorge sind. Die daraus zu bildende Rente liegt weit unter 100,- € im Monat.
Die Fonds entwickeln sich besser als vergleichbare Fonds.
Wenn ich Kot mit Kot vergleiche stinkt der eine vielleicht weniger aber es bleibt beides Kot. Benchmark ist immer der Vegleichsindex und hier sollte die Abweichung möglichst gering sein.
Die Dynamisierung sollte komplett entfallen, wenn ihr zweimal in Folge widersprochen wird. Ich finde 5% zu hoch angesetzt, daher würde ich die Dynamik nur alle 2 Jahre mitmachen.
Wie ich eingangs schon sagte Dachfonds sind Müll und es bleibt ein Vergleich von Müll mit Müll.
Du vergleichst damit nur die Performance von Dachfonds untereinander nicht die von Dachfonds im Verhältnis zum Markt allgemein.
Such dir einen echten Mischfonds, einen Aktien- oder Immobilienfonds oder wenn möglich einen ETF.
Hallo lieber Fragesteller,
Ihre Frage lässt sich nicht pauschal aus der Ferne beantworten. Um eine zutreffende Antwort geben zu können, sind noch weitere Angaben notwendig.
Aktuell spricht einiges für Ihren Vertrag aber auch dagegen.
Sie sollten sich insbesondere die Kostenstruktur anschauen.
Aktiv gemanagte Fondspolicen, haben oft eine sehr hohe Kostennote. (Ihr Vertrag)
Aus 6% „Ertrag“ werden real sehr schnell 2-3 % Brutto-Zins.
Grundsätzlich darf man sich merken, eine Police MUSS im Schnitt 5% nach Kosten generieren,damit der Kunde ein positives Ergebnis hat.
Leider muss man fairerweise schreiben, dass dieser Ertrag in den überwiegenden Fällen NICHT mit „Brutto-Policen“ zu erreichen ist.
Danke für die Antwort. Die Fonds erwirtschaften auf 5 Jahre 7,9 bzw 5,9 % und auf 3 Jahre 11,7 bzw. 7,8 %. Die Abschluss-Gebühren sind heftig mit 4% der Beiträge. Da dies "up-front" gezahlt wird, ergibt sich einen noch schlechteren Effekt auf die Verzinsung. Die Kosten sind aber nun schon angefallen und dürfen nicht mehr betrachtet werden. Frage ist, ob bei der Dynamisierung weitere Kosten für den Abschluss entstehen. Vermutlich ja, damit sollte man wohl der Dynamik widersprechen?
Die Abschluss-Gebühren sind heftig mit 4% der Beiträge
Leider ist das nur die halbe Wahrheit. Die wirklichen Kosten finden Sie an einer anderen Stelle und sind dauerhaft vorhanden.
Zum Ablauf:
(Anfallende Kosten)
Abschlussprovision ca. 4% der Beitragssumme
Circa Anteil der Gesamtkosten 15%
Die Abschlusskosten werden in den ersten 5 Jahren von dem Beiträgen abgezogen.
Bei jeder Dynamikerhöhung fallen NEUE Abschlusskosten an!
+
Verwaltungsgebühr
Circa Anteil der Gesamtkosten 55%
Die Verwaltungsgebühr ist dauerhaft vorhanden und wird jedes Jahr einbehalten
+
Kosten die nicht ausgewiesen werden müssen aber vorhanden sind
Circa Anteil der Gesamtkosten 30%
+ Kickbackzahlungen (werden sofort vom jährlichen Zinsertrag abgezogen…im Schnitt circa 2% des Zinsertrages!!!)
Ich kann mich den Aussagen von KEVIN1905 nur anschließen und Ihnen den Tipp geben sich andere Fonds anzuschauen.
Danke für die Kostenauflistung. Die Kosten - bis auf die des Fonds selbst - lassen sich aber sicher nicht ändern. Dass bei Dynamik neue Kosten entstehen lassen ist gut zu wissen. Ergo: ich werde der Dynamik widersprechen.
Die Dynamik hat ganz grundsätzlich einen Sinn. Sie sollte mit etwa 2-3% p.a. angesetzt sein als Ausgleich zur Inflation.
Dass der Vermittler mit daran verdient ist nunmal so, dass negiert ihren Wert allgemein nicht, man sollte es nur wissen.
Sorry, aber welcher DEPP hat dir denn erzählt, die Mindestverzinsung spiele nur bei Tod eine Rolle!??
Der Depp ist die allgemeine Versicherungsbedingung:
"§1, 3 - Rentenhöhe, Todesfalleistung vor Rentenbeginng: Da die Entwicklung der Anteileinheiten des oder der von Ihnen gewählten Investmentfonds (Fondsguthaben) nicht vorherzusehen ist, können wir die Höhe Ihrer Rente vor Rentenbeginn nicht garantieren. Sie haben die Chance, bei Kurssteigerungen der Fondsanteile der von Ihnen gewählten Fonds einen Wertzuwachs zu erzielen; bei Kursrückgängen tragen Sie aber auch das Risiko der Wertminderung. Bei guter Fondsentwicklung wird Ihre Rente höher sein als bei einer weniger guten Entwicklung.
Bei Tod vor Rentenbeginn zahlen wir die Suzmme der eingezahlten Beiträge. Ist der Wert des Fondsguthabens höher als dieser Betrag, zahlen wir zusätzlich die Differenz zwischen dem Fondsguthaben und den mit einem Zins von 3,25% verzinsten Anlagebeiträgen. Die für den Todesfall garantierte Leistung ist garantiert."
D.h. ohne Tod keine Garantie...
"Die für den Todesfall garantierte Leistung ist garantiert." ==> Achsoooo
Du willst mich verulken, ja!? Da musst du früher aufstehen...
Tippfehler meinerseits: "Die für den Todesfall vereinbarte Leistung ist garantiert".
Kommunikationswissenschaften ist nicht ihr Gebiet, oder?
lass es laufen wo kriegkste noch 3% und bei gilt noch das alte steuerrecht
3,25% nur bei Tod, siehe anderer Kommentar. Der Punkt steuerliche Vergünstigung ist valide und war ein guter Hinweis.
Danke dir für die hilfreiche Antwort.
Gute Idee bzgl. Fondswechsel. Werde ich mal prüfen.
Die Performance der Fonds muss sich allerdings mit Fonds vergleichen, die eine gleiche Struktur aufweisen. Teilweise sind 10% in Immobilienfonds, beim anderen 25% in Immobilien und Rentenfonds, sprich das Kurs-Risiko ist damit verringert. Klar dass der MSCI besser abschneidet. Im Vergleich mit anderen EUR Dach-Misch-Fonds war die Performance ok. Mal sehen was die anderen Fonds der Versicherung hergeben.
Die Frage, ob der Dynamisierung von 5% widersprochen werden sollte, wäre noch offen.