Ergo versicherung besondere stelle?
Guten Tag. Ich habe einen sehr guten freund, der seid ca 1-2 monaten bei der ergo "eingearbeitet wird". Dazu habe ich ein paar fragen.
Er hat diese stelle durch einen Kumpel Bekommen und es wird eher als Internes ding dargestellt was im Geschlossenem Kreis stattfindet. Er war auf einem Seminar und hat sich da an einem Tag von leuten im alter von 20-23 vorträge über die arbeit angehört und wie sie die leben der personen verändert und sie reich gemacht hat. Er ist Total überzeugt und hat mir auch eine stelle sozusagen Klar gemacht. Er erzählt mir wie man dort ab bestimmten punkt einen eigenen anzug bekommt und nach ein paar jahren schon 10.000 euro machen kann.
was man da macht, weiß ich selbst nicht so recht. Es ist im grunde genommen der Versicherungsvertreter der leute anruft und ihnen versicherungen andreht. pro abgeschlossenen klienten gibt es dann das geld.
Nun wollte ich einfach mal fragen wie "legit" die ganze sa
che ist, und ob das alles so stimmt. Es hört sich zu gut an nach 3 drei monatiger einarbeitung schon als sein eigener chef sehr viel geld zu verdienen.gibt es einen haken?
6 Antworten
Er erzählt mir wie man dort ab bestimmten punkt einen eigenen anzug bekommt und nach ein paar jahren schon 10.000 euro machen kann.
Dein Kumpel ist also nicht in der Lage sich selbst einen Anzug zu kaufen - ein Armutszeugnis.
Sicher kann man in einigen Jahren - wenn man gut ist und viele Kunden findet die bei einem Versicherungen abschließen gutes Geld verdienen.
Nur man sollte auch an die Ausgaben denken.
Nehmen wir mal einen 25 jährigen, der seine Ausbildung bestanden hat
und dann den Weg in die Selbständigkeit gewählt hat und bei der Industrie und Handelskammer registriert wurde
und der sich einen Kundenstamm aufgebaut hat kann natürlich auch 10.000 € im Monat an Provision verdienen.
Nur muss man hier die Ausgaben gegenrechnen wie z.B.
Ausgaben für Personal, Mieter der Geschäftsräume, Autokosten, Versicherungen, Porto, Computer, Büro-Einrichtung, Gewerbesteuer, Einkommensteuer, Beiträge an die IHK, usw. usw.
Wenn du bis hier her gelesen hast, stellst du dann sicherlich fest, dass ein mtl. Einkommen von 10.000 € nicht ausreicht und nicht viel sondern wenig ist.
Nur muss man hier die Ausgaben gegenrechnen
Die Stornoquote nicht vergessen. Das lastet in solchen Strukturvretrieben noch Jahre nachdem man den Vereinen den Rücken gekehrt hat, nach.
Ergänzung:
https://www.bwv.de/qualifikationen/fachmann-fuer-versicherungsvermittlung/pruefung/vorbereitung/
"Legal" daran ist, dass er ohne eine Ausbildung (wenigstens eine rudimentäre) überhaupt keine Versicherungsberatung durchführen darf.
Er darf dann immer für neue "Interessenten"sorgen, was er bei dir ja bereits gemacht hat. Allerdings spricht es nicht gerade für seine Beratungsqualität, dass DU jetzt hier nachfragen musst. Er hat also selbst keine Ahnung.
Das ist ein Schneeballsystem, das davon ausgeht, dass es eine unbegrenzte Zahl von neuen Mitarbeitern gibt.
Da ist er leider beim Strukturvertrieb "ERGO Pro" gelandet (ehemalige HMI)...😥!
Nun wollte ich einfach mal fragen wie "legitim" die ganze Sache ist, und ob das alles so stimmt...
Die ganze Vorgehensweise ist leider legitim, nur stimmen tut dies so natürlich nicht: gut verdienen bei der Sache "Strukturvertrieb" tun immer diejenigen über dem Repräsentanten. Dies ist nicht nur bei diesen Versicherern so, sondern auch bei den ganzen Franchising-Tätigkeiten wie Staubsaugervertreter, Tupperwaren usw. usw.
Eine grundsolide Ausbildung mit 3 Jahren Dauer sieht anders aus:
https://www.bwv.de/qualifikationen/kaufmann-vf/voraussetzungen/
https://www.bwv.de/qualifikationen/kaufmann-vf/inhalte/
Dein Kumpel hat mit der Qualifikation nur mal die Erlaubnis, schnell mal Versicherungen zu vermitteln als Quereinsteiger: https://www.bwv.de/qualifikationen/fachmann-fuer-versicherungsvermittlung/voraussetzungen/
Gruß einer Versich.maklerin
Es hört sich zu gut an nach 3 drei monatiger einarbeitung...
Also eine Ausbildung zum "Kaufmann für Versicherungen und Finanzen" kann dies bestimmt nicht sein, sondern nur ein "Fachmann für Versich.vermittlung"!?
kann ich mir nicht vorstellen, dass man das Wissen in 3 Monaten erlangen kann um die IHK-Prüfung zu bestehen. Höchstens jemand mit fundierter Kaufmännischer Vorbildung, Lebens- und Berufserfahrung,...
Aber selbst dann sind 3 Monate ein Witz. Der FS und sein Kumpel sind Anfang 20. Die machen sich, m.E. die Zukunft kaputt.
Genau - mir tun die zukünftigen Kunden heute schon leid, welche mit dem wortwörtlichen Scheinwissen beraten werden...😥
In 3 Monaten ist das auch gar nicht möglich. Eher wahrscheinlich ist, dass er in diesen 3 Monaten seinen Bekanntenkreis abgegrast hat und sich nirgendwo mehr sehen lassen kann.. Sind ja wahrscheinlich die gleichen Bekannten, wie du von seinem Kumpel.
Die Zulassung zur VersicherungsFACHMANN-Prüfung, erfolgt erst nach dem NACHWEIS einer mindestens 12.monatigen Ausbildung.
eben. Wie will er denn ohne den Paragraph 34 d LEGAL Versicherungen vermitteln?
Überhaupt nicht. Dazu muss er ja zumindest die Qualifikation "Versicherungsfachmann" vorweisen können. Während der 12-monatigen Ausbildung darf er nur gemeinsam mit einem "fertigen" Vertreter Beratungen durchführen.
Darauf baut ERGO-plus ja auf. Er soll ja nur neue "Opfer" herbei bringen.
Falls dein sehr guter Freund Interesse an einer soliden Ausbildung hat und nicht nur mal schnell Kohle machen will (oder auch nicht...): https://www.bwv.de/fileadmin/user_upload/BWV/Allgemein_BWV_Verband/Qualifikationen/Kaufmann_VF/2017_Strukturmodell_KVF_aktuell.pdf
Wird dir eine Ausbildung (mindestens) zum Versicherungsfachmann nach § 34 d angeboten? Oder den Kaufmann für Vers. u. Finanzen?
Wenn nein, was genau qualifiziert dich nach deinem Grundseminar einen Menschen zum Thema Versicherungen zu beraten und gemeinsam mit deinen Kunden Anträge auszuarbeiten und zu unterschreiben?
Du bewegst dich in so einem Strukturvertrieb in einer rechtlichen Grauzone auf ganz dünnem Eis.
Ich kenne genug Leute die mit dem Mist schon über den tisch gezogen wurden. Und das aus Kunden- und aus Beratersicht.
Meine Meinung: Lass nicht nur die Finger davon, sondern LAUF LAUF LAUF weg.
Ich könnte mich hier Auslassen und einen Roman schreiben, aber das Internet ist voll von Erfahrungsberichten.
Sei gewarnt. Langfristig hast du mehr Probleme als Profit.
Ist halt Strukturvertrieb. Musst Leuten Versicherungen andrehen, sonst verdienst du keine Kohle und fliegst raus. Leider sind genau diese Leute diejenigen, die der Branche nen schlechten Ruf einbringen. Eben weil sie nur verkaufen und nicht beraten. Hauptsache der dumme Kunde unterschreibt, ob es die passende Versicherung für ihn ist, ist egal.
Also wenn du Leute über den Tisch ziehen willst, dann kannst du die Stelle annehmen.
Erfahrungsgemäß machen die meisten das nicht länger als 1-2 Jahre. Und gehen dann nicht selten noch mit Schulden aus der Sache raus, denn für vorzeitig gekündigte Verträge muss die Provision anteilig zurückgezahlt werden.
Welche Qualifikation? Das ist ja das Problem.