Entschlüsselung meines Arbeitszeugnis als Zerspanungsmechaniker?
Hallo, ich habe fragen zu meinem Arbeitszeugnis. Und zwar ich glaube mein alter Betrieb bei dem ich gearbeitet habe und gekündigt habe möchte mir eins reindrücken mit dem Zeugnis. Ich würde mich freuen wenn ihr mir helfen könntet und mir sagen könntet ob das Zeugnis so ok ist.
Z e u g n i s
Herr XXX geb. XXX wohnhaft in xxx, xxx wurde bei uns in dem Berufszweig Zerspanungsmechaniker Fachrichtung Frästechnik vom xxx (Datum falsch Datiert) bis zu seiner Abschlussprüfung am xxx ausgebildet. Nach seiner erfolgreichen Abschlussprüfung vor der Industire- und Handelskammer war Herrn xxx in der Zeit vom xxx bis zum xxx in unserem Unternehmen beschäftigt.
Herr XXX war im Bereich der mechanischen Fertigung in der Abteilung Fräserei eingesetzt und führte folgende Tätigkeiten durch:
Anfertigen von Frästeilen auf CNC-gesteuerten Fräsmaschinen Typ XXX, XXX und XXX nach vorgegeben Zeichnungen oder nach bereitgestellten Musterstücken.
Reparaturarbeiten auf CNC-gesteuerten Maschinen
Wartungs- und Reinigungsarbeiten
Herr XXX erledigte die ihm übertragenen Arbeiten stehts zu unserer vollen Zufriedenheit. Die Werkzeug- u. Maschinenpflege wurde von ihm sehr sorgsam durchgeführt.
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei und von sachlicher Zusammenarbeit und Teamfähigkeit geprägt.
Herr XXX scheidet zum xxx auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus.
Wir danken Herrn XXX für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm auf seinem Weg viel Erfolg und persönlich alles Gute
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Stutzig bin ich bei diesem Teil geworden:
"Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets einwandfrei und von sachlicher Zusammenarbeit und Teamfähigkeit geprägt."
Der erste Teil des Satzes ist gut formuliert. Der 2te Teil mit von sachlicher ... geprägt kommt mir komisch vor und zieht den Satz im ganzen runter.
"Herr XXX scheidet zum xxx auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus."
Meines erachtens ist dieser Satz mit "scheidet...aus" wieder enorm komisch formuliert. Und sieht aus wie eine Note 4.
"Wir danken Herrn XXX für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm auf seinem Weg viel Erfolg und persönlich alles Gute"
Hier ist genau das gleiche. "Wir danken..." hört sich wieder so an als wäre es schlecht.
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Ich habe immer das beste geleistet. Hab meine Ausbildung mit einer 1 bestanden. Und habe mich immer Fachlich und gebildet ausgedrückt.
Dennoch war mein altes Unternehmen sehr enttäuscht das ich gekündigt habe und hat mich sofort freigestellt.
8 Antworten
M.E. ist das Zeugnis jetzt nicht gerade brillant und einiges könnte sicher besser und zu Deinen Gunsten formuliert sein. Aber es ist auch nicht so verfasst, dass man dagegen angehen könnte.
Das ist allerdings nur meine Meinung und evt. sieht jemand das auch anders.
Was könnte den besser für mich formuliert werden?
Hallo,
deine Vermutung ist sehr naheliegend, wenn das, was du hier eingestellt hast, dein komplettes Zeugnis ist. Das Datum muss mit dem letzten Beschäftigungstag übereinstimmen.
- es ist insgesamt sehr sehr kurz gehalten, was auf mangelnde Wertschätzung des AG schließen lässt.
- dein Wohnort gehört nicht ins Zeugnis
- das Zeugnis muss zumindest fehlerfrei sein.....wenn dort "stehts" geschrieben wurde, so ist allein das schon Grund zur Reklamation.
- man bescheinigt dir kein Fachwissen, keine detaillierte Leistungsbeschreibung zu Arbeitsweise, Motivation, Arbeitsbefähigung......stattdessen kommt der Satz:
"Die Werkzeug- u. Maschinenpflege wurde von ihm sehr sorgsam durchgeführt."
Grundsätzlich wäre dieser Satz nicht ungewöhnlich in einem Zeugnis eines Zerspannungsmechanikers, aber hier sehe ich das anders: da diese Tätigkeiten in dem Beruf eher zu den minder anspruchsvollen gehören und vorher keine positiven Äußerungen zu den wichtigeren Tätigkeiten gemacht wurden, kann man ihn gedanklich wie folgt ergänzen: ... "das war es aber auch schon, zu mehr war Herr X nicht in der Lage.."
- scheidet auf eigenen Wunsch aus: daran ist Nichts auszusetzen, das ist eine übliche Formulierung
- Schlussformulierung: das danken ist nicht das Problem, aber man bedauert dein Ausscheiden nicht und hat durch diese Formulierung "auf seinem Weg viel Erfolg" noch einmal darauf hingewiesen,dass du in dieser Firma keinen Erfolg hattest.
"Wir danken Herrn XXX für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm auf seinem Weg viel Erfolg und persönlich alles Gute
@nightstick: bist du dir da sicher bei der Überschrift?
Das interessiert mich wirklich, denn nach meinem Kenntnisstand unterliegt ein Zeugnis bisher keiner DIN Norm (auch nicht 5008) und die Überschrift darf sich von dem Rest des Zeugnisses durch Schriftgröße, Fettschrift oder auch Sperrschrift abheben. Der Rest des Zeugnisses hat vom Schriftbild her einheitlich zu sein.....(dazu gibt es ja Urteile)
Hallo @rotreginak02,
bei dem Verfassen von Zeugnissen (Arbeits-, Ausbildungs-, Praktikums- und Zwischenzeugnisse) lehnt man sich -soweit möglich- an die DIN 5008 an, obwohl diese eigentlich für Geschäftsbriefe konzipiert ist.
Bei der Überschrift scheiden sich die Geister der Personaler.
Aus meiner Sicht und langjährigen Erfahrung ist eine gesperrte Schreibweise in der "geheimen Zeugnissprache" ein Hinweis darauf, dass sich der Zeugnisautor von dem darunter Geschriebenen distanziert bzw. zur Vorsicht mahnt. Die gesperrte Schreibweise findet man allerdings noch vermehrt in sehr alten Zeugnissen.
Die Zeugnissprache ist -wie alles auf der Welt- einem Wandel unterworfen und "lebt" daher. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es sogar Gerichtsurteile, die eine gesperrte Schreibweise verboten haben.
Am Besten ist es daher, wenn die Überschrift weder in einer anderen Schriftgröße, noch fettgedruckt, und natürlich nicht mit Sonderzeichen versehen, oder gar unterstrichen ist.
Bei meinen eigenen Zeugnissen habe ich immer sehr darauf geachtet.
Gruß @Nightstick
Stutzig bin ich bei diesem Teil geworden:
"Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets
einwandfrei und von sachlicher Zusammenarbeit und Teamfähigkeit
geprägt."
Der erste Teil des Satzes ist gut formuliert. Der 2te Teil mit von
sachlicher ... geprägt kommt mir komisch vor und zieht den Satz im
ganzen runter.
"Herr XXX scheidet zum xxx auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus."
Meines erachtens ist dieser Satz mit "scheidet...aus" wieder enorm komisch formuliert. Und sieht aus wie eine Note 4.
"Wir danken Herrn XXX für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm auf seinem Weg viel Erfolg und persönlich alles Gute"
Hier ist genau das gleiche. "Wir danken..." hört sich wieder so an als wäre es schlecht.
Hallo,
der wichtigste Satz in diesem Zeugnis ist folgender (er gibt Aufschluss über deine Gesamtnote):
Herr XXX erledigte die ihm übertragenen Arbeiten stehts zu unserer vollen Zufriedenheit.
Deine Gesamtnote ist in diesem Fall eine 2 (Schulnotensystem). Bei einer 1 würde der Satz wie folgt lauten:
Herr XXX erledigte die ihm übertragenen Arbeiten stehts zu unserer vollsten Zufriedenheit.
Ob du letztendlich mit einer 2 zufrieden bist musst du selbst entscheiden ;)
Ich hoffe ich konnte dir helfen!
LG
der wichtigste Satz in diesem Zeugnis ist folgender (er gibt Aufschluss über deine Gesamtnote)
Das ist ein wichtiger Satz und er ist die Zusammenfassung eines Teilbereiches. Er spiegelt aber nicht unbedingt die Gesamtnote wider, sondern trägt mit zur Gesamtbewertung bei.
Sehr gutes Zeugnis. Viel besser geht es nicht.
Den Patzer mit dem falschem Datum, solltest Du korrigieren lassen.
wie kommst du nur auf diese Idee, das sei ein "sehr gutes Zeugnis" ?
Weder Inhalt, noch mangelnde Ausführlichkeit, noch die Schlussformulierung lassen auf ein "sehr gutes Zeugnis" schließen....ganz im Gegenteil.
Gut analysiert -. ich ergänze:
Die Überschrift (das Wort Zeugnis) darf auf keinen Fall gesperrt geschrieben sein!