Dürfen Eltern ihre Kinder einsperren o.ä.?
Hallo. Also es geht um eine Freundin von mir, sie hat mir heute erzählt, dass ihre Eltern gestern richtig „ausgeflippt" sind. Es war so: Sie sitzen halt ganz normal am Tisch und essen. Da sagt halt ihre Mum, sie habe so schlechte Essmanieren oder wie man so was nennt und schreit halt laut rum. Sie hat anscheinend ein bisschen Panik bekommen, anscheinend ist zwischen den beiden schon einiges vorgefallen. Also sie wollte gehen, und da hat sie ihre Mutter festgehalten und an den Stuhl gefesselt, sie dürfe erst gehen, wenn das Essen aufgegessen ist. Ja, gefesselt, mit einem Springseil! Ich wollte ihr das erst gar nicht glauben...Sie hat gesagt, sie habe „Platzangst" (also weil sie nur noch die Arme bewegen konnte) bekommen und hat alles mögliche versucht. Ihr ist es dann auch gelungen und ist aufs Klo gelaufen, weil sie da so „Drehschlüssel" (ihr wisst was ich meine?) haben und ist da dann um die 2 Stunden geblieben. Ihre Mum ist irgendwohin gefahren und hat die Haustür abgeschlossen. Sie ist heute bei mir gesessen und hat geheult. Ich habe versucht sie so gut wie möglich zu beruhigen, schließlich ist sie dann nach Hause gegangen. Ich weiß wirklich nicht was ich davon halten soll. Darf die Mutter das rechtlich? Ist das nicht Freiheitsberaubung? Und was kann ich als Außenstehende dagegen tun? Wie „schlimm" ist das wirklich? Kann man von sowas psychische Schäden bekommen?
9 Antworten
Sag Deiner Freundin unbedingt, dass sie zum Jugendamt damit gehen soll!
Ich kann mir ganz und gar nicht vorstellen, dass diese Mutter korrekt gehandelt hat! Das ist ja Freiheitsberaubung!!!!
Wenn die Freundin durch das Einschließen zu Schaden gekommen wäre, z.B. weil ihr was passiert ist und sie nicht aus dem Haus konnte, kann die Mutter Ärger bekommen!
Sicher kann sie psychischen Schaden nehmen!
Horseheartluck: Vielen lieben Dank für diesen schönen Weihnachtsstern!!! Schönes Fest und ein gutes neues Jahr.
Dann stelle Dir mal vor, es würde brennen! Man kann doch nicht sein Kind einschließen!
Nein, das ist Freiheitsberaubung
Nein, ist es nicht. Die Mutter hat das Aufenthaltsbestimmungsrecht über ihr Kind. Sie darf das.
Sie darf halt keine unverhältnismäßigen Strafen wie z.B. ein halbes Jahr Hausarrest geben. Das wäre dann auch auch keine Freiheitsberaubung sondern Kindesmisshandlung.
Das Kind daheim einsperren vielleicht schon, aber an einem Stuhl festbinden ist Freiheitsberaubung
Ich würde sagen beides
Ich habe Dir das Gesetz zur Freiheitsberaubung gepostet. Klar zu erkenne, dass das keine Freiheitsberaubung ist.
Okay. Aber meinst du, sie traut sich das? Kann ich ihr da irgendwie helfen? Ich würde es mir glaub ich auch erst nach einiger Überwindung trauen...und ich bin jetzt schon ein paar Jahre älter...nehmen die sie überhaupt ernst?
Gehe mit ihr dort hin, wenn sie sich alleine nicht traut! Und ja, sie nehmen sie ernst! Ich kenne ein Mädchen, das hingegangen ist und Erfolg hatte. Es geht ja um das Kindeswohl!
An den Stuhl fesseln und auch noch wegfahren ist definitiv nicht erlaubt. Damit setzt sie deiner Freundin einer großen Gefahr aus, stell dir mal vor, im Haus fängt es an zu brennen und das Mädchen ist an einen Stuhl gefesselt. Am besten wendet sich deine Freundin ans Jugendamt, die bieten Hilfe an, wenn Eltern überfordert sind. Und das ist die Mutter deiner Freundin definitiv, sonst würde sie so etwas nicht machen.
Hallo.
Die Frage ist wohl, schwer zu beantworten denn, man kann es nicht nachvollziehen, wir hören/lesen nur eine Seite ohne die andere Seite zu hören/lesen... schnell wird geurteilt, obwohl sich die Situation vlt. ganz anders darstellt.
Ggf. werden die Elten zu unrecht ins falsche Licht gerückt, da muss man sehr vorsichtig mit umgehen.
Wenn du dir sicher sein willst ob wirklich was an dem ist, dann informiere dich am liebsten erstmal direkt bei den Eltern bevor ein Stein ins rollen gebracht wird, der zu unrecht Menschen (Eltern) unter sich begräbt.
Das stimmt. Sie kann es ja ganz anders gesehen haben und ich kann es auch anders aufnehmen! Aber ich kann ja nicht einfach zu den Eltern hingehen und sagen: „Ihre Tochter war da und hat mir das und das erzählt..." Ich habe mit meinen Eltern geredet, und sie meinen, ich solle mich da raushalten. Wegen der Nachbarschaft und so.
Verstehe...
Rein theoretisch und praktisch ist es sogar sinnvoll wenn du hingehst und nachfragst denn, durch Kommunikation kann man Missverständnisse verhindern.
Schlimmer wäre es, wenn du in dem Glauben bleibst und sich später herausstellt, das dem nicht so war.
Nichts ist schlimmer, eine Grundbasis an Vertrauen seinen Mitmenschen zu verlieren, nur weil man was scheinbar einfaches an Unklarheiten, nicht durch gemeinsame Kommunikation ausgesprochen hat.
Leider ist es mittlerweile ein sehr großes Problem in unserer Gesellschaft.
Ja stimmt, auch die Gerüchteküche trägt ja auch was dazu bei...Die Eltern fühlen sich vll auch überfordert...
Das kann natürlich sein oder, die Eltern waren weder überfordert noch hat sich die Situation so zugetragen, diese Möglichkeit darf nie außer Acht gelassen werden denn sonst könnte, wie ich es ja schon schrieb, zu unrecht sehr sehr schlecht für die Eltern ausgehen.
Die Narben einer zu unrecht aufgestellten Behauptung wachsen in einer Gesellschaft sehr schlecht bis überhaupt nicht, die Eltern würden ggf. ein Leben lang, eine faden Ruf behalten, der so, vlt. nicht stimmt.
Wenn sich allerdings herausstellt, das dem doch so ist, dann sollte natürlich von behördlicher Seite nachgeprüft werden, was pädagogisch nicht ganz stimmig ist, das es so ausuferte und entsprechend entgegengewirkt werden.
Danke! Oh ja, das kenne ich...Wenn ich zumindest wüsste, was davor schon war!
Einfach wegschauen, wenn man weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist, finde ich falsch. Es sind schon Kinder von ihren eigenen Eltern zu Tode gequält worden. Mit den Eltern reden halte ich allerdings auch für sinnlos, wenn die Geschichte wahr ist, werden sie lügen, so dass du hinterher eh nicht weißt, was Sache ist. Besser Erwachsene miteinbeziehen, die wissen, wie man mit solchen Situationen umgebt, also Jugendamt oder Beratungsstellen.
Die Eltern haben das Aufenthaltsbestimmungsrecht, wenn die Eltern z.B. sagen heute Abend bleibst Du zu Hause dann gilt dies.
Den Minderjährige fesseln ist gegen das Kindeswohl und natürlich nicht erlaubt, dort solltet ihr z.B. einen Vertrauenslehrer mit ins Boot nehmen um weitere Schritte zu besprechen.
Als Außenstehende kannst Du deiner Freundin beistehen und sie begleiten.
Ah, okay...Ich rede vll morgen mit unserem Vertrauenslehrer und erzähl ihm das. Sie ist zwar nicht auf unserer Schule, aber er wird mir hoffentlich helfen...
Ob ich die Geschichte glaube oder nicht, lasse ich mal offen.
Was hat denn der Vater gemacht, nachdem die Mutter gegangen ist?
Du schreibst ja, dass die Eltern ausgeflippt wären.
Sollte es so gewesen sein, haben die Eltern - besonders die Mutter - ein großes Problem mit sich selbst.
Allgemein gesprochen ist den meisten nicht klar, dass es seit 16 Jahren das Recht auf gewaltfreie Erziehung (besser Umgang) für Kinder gibt.
Auch hier geistern noch genug Leute rum, die mit Vorschlägen kommen, die absolut nicht gehen, da diese die Würde der Kinder untergraben.
Da wird sich dann "Kinder müssen erzogen werden" gerechtfertigt.
Leider sind (Vertrauens-)Lehrer und Sachbearbeiter vom Jugendamt auch eher auf der erzieherischen Schiene.
Besser fände ich es, wenn es eine Beratung nach "Familylab" sowie "gewaltfreie Kommunikation" für die Familie gäbe.
Du glaubst mir nicht. Aber ich habe ihr ja auch nicht sofort geglaubt. Ich weiß noch immer nicht, was ich davon halten soll... Das mit den Eltern war ein Fehler von mir, sie hat eig nur von ihrer Mutter erzählt. Wo ihr Vater war, weiß ich nicht.
Ist auch schwer zu glauben.
Nö, das macht die Geschichte glaubwürdiger.
Wenn sich die Eltern nicht gerade im Prozess der Trennung befinden, geht der nicht durchdrehende Elternteil fast nie dazwischen.
Ich meine eher die Springseilsache.
Da die Eltern das Aufenthaltsbestimmungsrecht über ihre Kinder haben, ist das keine Freiheitsberaubung.
Eltern dürfen das.