Darf ich mit 17 im Akkord arbeiten?
Hallo, ich arbeite mit 17 in einem Betrieb wo ich seit paar Tagen das erste mal im Akkord arbeite. Wenn ich nicht hintereinander weg arbeiten würde, würde die Maschine Ausschuss produzieren bis ich fertig wäre und es weitergeht. Ich habe mich so eben belesen das Akkordarbeit oder auch "Mehrarbeit" verboten ist unter 18 Jahren in Deutschland. Hinzu kommt das mich die Arbeit auch extremst fertig macht. Hat jemand eine Idee oder weiß dazu mehr? Hat vielleicht jemand einen Tipp für mich was ich machen kann?
4 Antworten
Wenn Du dort eine Ausbildung machst, ist das auf Dauer verboten. Es sei denn, das ist zeitlich begrenzt, also, dass Du das nur für ein paar Wochen machen musst, um den Ablauf in diesem Betrieb kennenzulernen.
1. mit Akkordarbeit und sonstigen Arbeiten, bei denen durch ein gesteigertes
Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann,
2. in einer Arbeitsgruppe mit erwachsenen Arbeitnehmern, die mit Arbeiten nach Nummer 1 beschäftigt werden.
3.mit Arbeiten, bei denen ihr Arbeitstempo nicht nur gelegentlich
vorgeschrieben, vorgegeben oder auf andere Weise erzwungen wird. Abweichend
von Nr. 2 dürfen Jugendliche beschäftigt werden, soweit dies zur
Erreichung ihres Ausbildungszieles erforderlich ist oder wenn sie eine
Berufsausbildung für diese Beschäftigung abgeschlossen haben; dabei muss
der Schutz durch die Aufsicht eines Fachkundigen gewährleistet sein.
Für Jugendliche über 16 Jahre kann die Aufsichtsbehörde Ausnahmen von den
Verboten der Nummern 2 und 3 bewilligen, wenn die Art der Arbeit oder
das Arbeitstempo eine Beeinträchtigung der Gesundheit oder der
körperlichen oder der seelisch-geistigen Entwicklung des Jugendlichen
nicht befürchten lassen. Außerdem muss eine nicht länger als vor drei
Monaten ausgestellte ärztliche Bescheinigung vorgelegt werden, nach der
gesundheitliche Bedenken gegen die Beschäftigung nicht bestehen
Solltest Du dort einfach einen Job angenommen haben, wurde Dir doch mit Sicherheit gesagt, wie das da läuft. Da kannst Du jetzt nicht kommen und Dich beschweren.
Wer in einer Fabrik am Fließband arbeitet, muss klar sein, dass sein Arbeitstempo von den Maschinen bestimmt wird.
lg Lilo
Wirst Du nach Akkordlohn (z. B. Stückzahl) bezahlt, oder kannst Du die Stückzahl pro Zeiteinheit nach oben verändern? Wenn nicht, ist es wohl keine Akkordarbeit.
Also ist es keine Akkordarbeit. Logisch kann man bei einer Fließbandarbeit der Arbeitsplatz nicht willkürlich verlassen.
Das ist ganz normal in einer Fabrik mit Fließband. Selbstverständlich muss man sich diesem Tempo anpassen, wie soll das sonst funktionieren?
Das Jugendarbeitsschutzgesetz § 23 ist eindeutig:
https://www.arbeitssicherheit.de/de/html/library/document/142099%2C26
1. Ist das Gesetz hier alles andere als eindeutig.
2. Wurde ja bereits festgestellt, dass es sich nciht um Akkordarbeit im Sinne des Gesetzes handelt.
Was bedeutet für dich im Akkord arbeiten? Laut Gesetz darfst du nicht im Akkord arbeiten, aber nicht jede Arbeit die als Akkord bezeichnet wird, ist auch tatsächlich Akkordarbeit.
Die Maschine produziert, ich muss das Produkt einpacken und dann wird dahinter gleich das nächste Produkt produziert. Würde ich einfach dort weggehen wird nach 3 Minuten ausschuss produziert. Ich muss mich sogar abmelden wenn ich mal für 1 Minute auf die Toilette gehen möchte, obwohl man mich selbstständig und ohne aufsicht beschäftigen tut.
Akkorrd ist es dann, wenn das Gehalt variabel wäre, also je schneller desto mehr Geld. Das klingt für mich eher nach normaler Bandarbeit. Es kommt drauf an, wenn du oder einer deiner Kollegen mehr bekommt, wenn er mehr schafft ist es Akkord. DAnn darfst du nur dort arbeiten, wenn deine Ausbildung das verlangt oder du bereits eine in dem Bereich hast.
Ich werde nicht nach stückzahl bezahlt sondern nach Stundenlohn. Aber wenn ich dort meinen arbeitsplatz verlassen würde, würde nichts mehr weitergehen. Habe mich auch gestern erkundigt und gehört das die Maschinen nur Weinachten mal ausgehen. Bei Schichtwechsel ist man zwar zu zweit aber es ist trotzdem nicht in ordnung.