Darf ein Sanitäter mit dem Handy eines Verletzten auf Whatsapp schreiben?

7 Antworten

Wenn es nicht möglich ist, einen Patienten zu identifizieren, bedient sich der Rettungsdienst schon mal dessen Telefon, sofern dieses nicht mittels PIN etc gesichert ist.

Das kann aus verschiedenen Gründen wichtig sein: mit der Identität ist es möglich, Angehörige auszumachen. Diese sollen schließlich von dem Notfall erfahren. Außerdem kann man von Angehörigen mitunter sehr wichtige Informationen über Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente des Patienten erfahren, die man sonst nicht so schnell bekommt.

Benutzt der Rettungsdienst das Handy eines Patienten, um dessen Identität zu klären, muss unbedingt die Schweigepflicht gewahrt bleiben. Informationen über den Patienten, seine Verletzungen etc. dürfen keinesfalls weitergegeben werden, wenn man nicht sicher ist, wirklich einen engen Verwandten an der Stripperin zu haben. Eigentlich verbietet sich dadurch der Gebrauch von Nachrichtendiensten damit komplett.

Man könnte es so machen: man sucht in der Kontaktliste nach Einträgen wie "Mama" oder "Papa" oder anderen, die möglichst persönlich klingen. Dann stellt man sich vor und fragt, wem das Handy gehört, mit dem man gerade anruft. Weiß das der Angerufene, bringt man in Erfahrung, wie das Verhältnis zum Patienten ist. Handelt es sich nicht um einen nahen Verwandten, erfragt man die Namen von Eltern, Geschwistern, etc. und sucht dann diese in der Kontaktliste.Einzelheiten zum Patienten werden nur diesen genannt, wie gesagt. 

So ungefähr kann man eine machen. Benutzt ein Sani WhatsApp des Patienten ist er entweder unglaublich dämlich oder es ist ein Fake.

Wie ein Rechtsanwalt übrigens zu dem Thema "Stöbern im fremden Handys" steht weiß ich nicht. Möglicherweise ist es auch den Rettungsdiensten in Wirklichkeit gar nicht erlaubt. Da es aber möglicherweise dem Patienten nutzt, wird sicher kaum jemand was sagen - und selbst wenn, wird es zu keiner Verurteilung kommen, wenn im Sinne des Patienten und korrekt gehandelt wird. WhatsApp-Nachrichten auf dem Patienten-Handy zu tippen ist sicher nicht korrekt.

Mal ganz abgesehen von diesem Fall, in dem es wahrscheinlich nicht echt war:
Natürlich schauen Rettungsdienst und Krankenhaus, wenn der Patient nicht ansprechbar ist, im Handy nach Kontaktpersonen.
Bewährt hat sich die Erstellung eines ICE-Kontaktes. ICE steht für "in case of emergency". Man schreibt entweder vor den eigentlichen Namen ICE, oder man speichert den Kontakt doppelt, einmal mit richtigem Namen, einmal unter ICE.
Rettungsdienste schauen vorrangig nach solchen Einträgen.

iwaniwanowitsch  02.09.2020, 20:48

Tun sie nicht, weil Feststellung der Personalien Aufgabe der Polizei ist und das herausfinden von medizinischen Daten die des Krankenhauses. Ohne Eingabe der PIN oder biometrischer Daten kommt der Rettungsdienst nicht an die Kontakte, demnach: ICE - Daten sind sinnlos.

Wenn der verletzte es offiziell erlaubt um Freunde und Bekannte bescheit zu geben dann ja, dies sind eben Ausnahmefälle. Wenn der Verletzte in Ohnmacht läge oder nicht in der Lage wäre zu sprechen dürfte der Sanitäter überhaupt nichts mit dem Handy anfangen und schon garnicht auf solchen Seiten wie WhatsApp.
Allerdings gibt es eine Ausnahme wenn die Adresse, Wohnort etc. von den Bekannten Familie oder Freunde nicht bekannt ist darf er in dem Adressbuch nach den Nummern suchen ohne eine Erlaubnis zu brauchen. Das darf der Sanitäter machen wenn der Verletzte nicht ansprechbar ist oder in Lebensgefahr schwebt.

LG hoffentlich hilft dir das!

loliholerhop92  26.02.2017, 22:40

aber wenn er die Telefonnummer der Angehörigen nicht hat darf er das durchaus nachschauen

Metalhead1 
Beitragsersteller
 26.02.2017, 22:37

Ja danke

Das problem ist ja das er nicht ansprechbar ist und der Sanitär weiß wie er heißt

Du willst jetzt also wissen, ob das eine ernste Nachricht war oder nicht. Ich denke, der Sanitäter müsste erst mal die PIN des Handys kennen, um eine Whatsapp-Nachricht schreiben zu können. Zudem haben die gar keine Zeit, irgendwelchen Freunden oder Bekannten eines Patienten zu schreiben. Ich denke, das war eine Fake-Nachricht. 

Um dich abzusichern, kannst du den Sanitäter auch fragen, in welches Krankenhaus deine Bekanntschaft kommt. Dann kannst du in diesem Krankenhaus nachfragen und deinen Bekannten besuchen (solange es kein ´Spaß´ war).

wenn der besitzer in der lage ist dem sanitäter darum zu bitten darf er das vom besitzer her. ob er das jedoch machen würde ist fraglich wenn er doch gerade mit der gesundheit des jenigen beschäftigt ist. von sich aus wird er es nicht machen, sonst müsste er sich auch mal von seinen kollegen behandeln lassen ;)