Betreuung für geistig behinderten Bruder
Da die Mutter meines geistig behinderten Bruders die Betreuung abgeben will / muß, wurde ich (schriftlich von unserer jüngeren Schwester) gefragt ,ob ich seine Betreuung übernehmen würde und hab nur 4 Wochen Zeit zur Entscheidung bekommen. Ich habe keine Ahnung was das wirklich heißt und mit wem ich reden kann, Anwalt , Notar oder Heim? Mir wurde noch mitgeteilt das ich Schriftkram,Finanzen,Arztbesuche usw. erledigen müßte? Im Moment beläuft sich unser Kontakt auf gegenseitige Besuche. Er wohnt in der Woche über im Heim. Ich arbeite Vollzeit in 2 Schichten incl Sbd , habe selbst Kinder und 2 kleine süße Enkelkinder, für welche ich gern mehr Zeit hätte. Bin auch 7 Jahre älter als mein Bruder. Liebe Communitiy, hat jemand Erfahrungen zu diesem Thema.Ist so etwas überhaupt zu schaffen und wenn nicht? Was mache ich dann? Vielen Dank
4 Antworten
Du kannst dies z.B. über / durch eine Vorsorgevollmacht beim Notar machen. Ich habe / mache dies bei meiner Mutter (Demenz). Sie kann allerdings (glücklicherweise noch) allein in ihrer Wohnung (mit Unterstützung Pflegedienst) leben.
Bedenke bitte, dass Du hier alles (und wirklich alles !) für den Bruder regeln musst. Angefangen von finanziellen Dingen über gesundheitliche Dinge (Arztbesuche, Krankenkasse) bis hin zu Behördengängen. Das bedeutet in der Praxis, Aktenordner anlegen (Dokumente sammeln, die Deinen Bruder betreffen), Entscheidungen treffen, mit Ärzten, Betreuern, Pflegedienst, Krankenkasse und und und in Kontakt stehen usw. Und das ständig und regelmäßig.
Hallo ElliJon,
du darfst auf jeden Fall nein sagen, wenn du es dir nicht vorstellen kannst. Und das darf dir niemand übel nehmen, denn das ist eine Entscheidung, die man immer persönlich für sich treffen muss und niemand kann und darf sich daran stören. Also hab auf gar keinen Fall ein schlechtes Gewissen, solltest du dich dagegen entscheiden!
Ich habe zwar keine persönliche Erfahrung mit einer solchen Situation, aber rein logisch betrachtet, wird das für dich erstmal eine große Umstellung sein. Zu dem Stress, den der Schichtdienst mit sich bringt, die Versorgung der Kinder, eventuelle Hobbys und den Haushalt kommt dann noch eine Verantwortung oben drauf. Natürlich kann ich nicht abschätzen, ob du ein Mensch bist, der soetwas stemmen kann oder nicht. Das ist wieder etwas, dass du selbst entscheiden musst. Bin ich in der Lage diese Sonderwege zu erledigen? Traue ich mir die zusätzliche Verantwortung zu? Kann ich mit der Verantwortung umgehen?
Am besten besprichst du das ausführlich mal mit der Person, die sich bisher um ihn gekümmert hat. Und auch mit dem Heim, in dem er die Woche über untergebracht ist. Diese Leute wissen am besten, welche Bedürfnisse du zu erfüllend hättest.
Ich wünsche dir viel Erfolg,
A. I.
Hallo Ellijon. ich finde es gut dass du dir so viele gedanken machst. auch wenn es sich um deinen bruder handelt muss die entscheidung natürlich gut überlegt sein, denn die entscheidung wird natürlich dein leben und das leben deiner familie nachhaltig beeinflussen. du wirst entscheidungen für ihn treffen müssen die du bisher nicht treffen musstest, du wirst vielleicht auch weniger freizeit haben.
ich würde dir empfehlen mal mit dem heim zu sprechen in dem er untergebracht ist und bei deiner mutter ebenfalls anszusprechen welche aufgaben sie bislang übernommen hat. danach solltest du in dich gehen und dir überlegen ob du das alles möchtest und ob du das schaffen kannst.
ich wünsche dir für deine entscheidung viel kraft.
Vielen Dank.
Warum fragst du nicht die Mutter, was alles zu machen ist?
Danke das Du geantwortet hast.Der einzige Kontakt bestand darin, das ich immer nur gefragt habe ob ich meinen Bruder aus dem Heim holen kann.ElliJon