Wie sind die Auswirkungen vom Disagio auf den Tilgungsplan?

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Ich habe selbst schon eine Finanzierung mit einem 20 %-igen Disagio abgeschlossen, das dann auch noch mitfinanziert wurde. Im Ergebnis hatte ich nach sieben Jahren immer noch Schulden, die über dem Kaufpreis der Immobilie lagen und dies nur wegen dem Disagio.

Mit einem Disagio erkauft man sich einen günstigeren Zins, das macht bei dem aktuellen Zinsniveau keinen Sinn. Ein Disagio rechnet sich erst für einen Zins ab ca. 8 - 9 %.

Wird das Disagio mit finanziert, hat es sehr wohl einen Einfluss auf den Tilgungsplan.

Der Darlehensbetrag ist eben nicht der derselbe. Der Darlehensbetrag ist doch höher als der Auszahlungsbetrag; also plus Diasgio.

Das ist doch der Trick an der Sache: Auf dem Papier verrechnet die Bank einen höheren Wert als man ausgezahlt bekommen hat. Das kann dann bei vorzeitiger Kündigung des Vertrages zu hohen Verlusten des Kunden führen, bzw. zu hohen gewinnen der bank.

Der Tilgungsplan ergibt sich, indem der Darlehensbetrag mit dem Nominalzins abgerechnet wird.

Streng genommen hat das Disagio keine Auswirkung auf den Tilgungsplan. Der geht nämlich immer vom Nominalbetrag des Darlehens aus (egal, ob und wieviel Disagio abgezogen wird).  Mit Auszahlung des Darlehens wird gesamte Nominalbetrag geschuldet, von dem auch die Raten (Tilgungsplan) berechnet wird.

Anders sieht es bei dem Finanzierungsplan aus. Hier muss das errechnete Disagio entweder mitfinanziert werden und erhöht DANN den Nominalbetrag (= Tilgungsplan)  oder es wird durch Eigenkapital erbracht, was keine Auswirkung auf den Tilgungsplan hat.