Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten - Erfahrungen? Empfehlungswert?
Hi zusammen :)
Mal wieder frage ich im Namen meiner Schwester :D Sie hat eeeendlich nicht nur einen, nein, sogar 2 Ausbildungsplätze bekommen. Ein mal den Erwarteten als Industriekauffrau in meinem Ausbildungsbetrieb und dann einen in einer sehr kleinen Kanzlei (Wären nur sie und der Anwalt) als Rechtsanwaltsfachangestellte.
Wir waren alle super hyper glücklich, bis ich von verschiedenen Leuten die beim Anwalt die Ausbildung gemacht haben, gelesen hab, dass das der größte Schrott sein soll. Absolut langweilig und doof. Sowohl in der Schule, als auch bei der Arbeit... Jetzt hat sie sich dummerweise für diesen Job entschieden und gibt gleich den Vertrag ab...
Kann mir irrrrgendjemand berichten, ob das wirklich so schlimm ist? Ich brauch Beweise oder Beruigung :D (Sie hat schon 2 Schulen und ne Fast-Ausbildung abgebrochen, nochmal was abbrechen wär total schlecht...)
6 Antworten
Meine Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte liegt zwar schon sehr lange zurück, ich hatte aber damals an der Berufsschule die Erfahrung gemacht, dass in den Kanzleien, wo nur die Auszubildenden als Angestellte da waren, diese sozusagen sehr oft als volle Kraft eingesetzt worden sind. In der Kanzlei, in der ich meine Ausbildung gemacht haben, waren außer mir als Azubi noch andere RA-Angestellte da, die haben mich dann in der Praxis ausgebildet.
Hier musste ich dann oft so typische Azubi-Arbeiten machen wie für die anderen Kolleginnen die Wiedervorlage machen, Kopien etc.
Muss man, wenn man alleine ist, auch machen, aber dann halt nur für sich und nicht seine Arbeit unterbrechen, um den anderen zu helfen. Hat also Vor- und Nachteile.
Insgesamt fand ich den Beruf aber sehr interessant, mir hat es gefallen, selbstständig arbeiten zu können und mit Menschen zu tun zu haben. Auch die Fälle waren oft sehr interessant. Damals war es auch so, dass man als Rechtsanwaltsfachangestellte später auch sehr gute Chancen in anderen Jobs hatte, ob das heute noch so ist, weiß ich leider nicht.
Ich bin damals in eine andere Branche gewechselt, weil ich umgezogen bin und dann in einer anderen Firma einen Job als Sekretärin gefunden hatte und quasi "hängengeblieben" bin. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass ich in den Beruf zurückgehen würde (würde mich nach 20 Jahren Auszeit noch jemand nehmen :-))
Na das klingt doch gut :) Es bleibt Hoffnung ;D
Ich hab zwar keine Ahnung, aber nur den Chef zu haben und keine anderen Kollegen klingt total langweilig. Ich hätte gerne ein paar Kollegen
Kleinere Betriebe sind eigentlich nicht so sehr zu empfehlen, da es immer mal wieder vorkommt, dass der Betrieb Insolvenz geht.
Langweilig ist der Beruf der Rechtsanwaltsfachangestellten gewiß nicht. Allerdings darf man sich nicht der Illusion hingeben, daß man da im Kernbereich des Berufs Rechtsanwalt tätig werden könnte. Den entscheidenden Nachteil sehe ich aber nicht darin, sondern in dem niedrigen Gehaltsniveau. Eine Ladenangestellte beim Diskounter verdient fast immer mehr als eine Rechtsanwaltsfachangestellte und das ist schon bitter.
Da sie viel allein da sein wird, werden ihre Aufgaben viel Telefon und Vorgespräche sein denk ich.
Da denkst Du falsch. Sie führt keine Vorgespräche sondern sie geht ans Telefon und vergibt Termine bzw. nimmt Nachrichten für den Chef entgegen.
Es haben halt viele berichtet, dass man nur so Aufgaben wie Ablage und so macht...
Ja, das ist Hauptaufgabe. Und zwar alles so sauber ablegen, dass der Chef die Unterlagen sofort ausgehändigt bekommt, wenn er danach fragt.
Wenn du wüsstest, was einem die Leute am Telefon alles erzählen, obwohl sie eigentlich nur einen Termin ausmachen müssen :-)
Ablage gehört zwar schon auch dazu, aber die Hauptaufgabe besteht / bestand darin, Schriftsätze nach Diktat anzufertigen, je nach Kanzlei dann auch noch - normalerweise recht eigenverantwortlich - das Zwangsvollstreckungswesen und das Erstellen der Gebührenrechnungen für die Klienten.
Was ich an diesem Job geschätzt habe, dass man auch mal fertig werden konnte. Heutzutage ist es doch in vielen Job so, dass man immer einen Berg an Arbeit vor sich herschiebt. In der Kanzlei hatten wir dann durchaus mal Phasen, wo wir nichts zu tun hatten.
Discounter zahlen ja auch nicht schlecht^^
Ja, sooviel ich weiß machst du "nur" die drecksarbeit vom Anwalt, soll recht langweilig sein. Ich würde die Ausbildung zum Industriekaufmann/-frau nehmen, da man im Anschluss auch sehr viele Möglichkeiten hat....Bedenke, dass man bei einem Anwalt, der keine Mitarbeiter hat, es auch keinen Kündigungsschutz gibt (nach der Ausbildung)
Übernommen wird sie weder beim einen noch beim anderen. (Bzw. beim Anwalt 1 Jahr und beim anderen 3 Monate) Der Anwalt geht in Rente, und der andere Betrieb übernimmt Azubis eigentlich nie, immer nur eben 3 Monate, dass man Zeit zum Bewerben hat....
Aaaach herrje.. Ich probiers seit Tagen, krieg das aber nicht in sie rein... irgendwie hat sich das denken so fest gefahren...
Die Chancen als Industriekaufmann sehe ich besser, wenn man bedenkt wieviele Anwälte es gibt und wieviele Industrieunternehmen...abgesehen davon, kannst als Industriekaufmann in den verschiedensten Abteilungen arbeiten
Dass sie da nicht in die Richtung Rechtsanwalt geht, ist ihr bewusst. Sie mag so Sekretariats- und Assistenzarbeit. Da sie viel allein da sein wird, werden ihre Aufgaben viel Telefon und Vorgespräche sein denk ich. Es haben halt viele berichtet, dass man nur so Aufgaben wie Ablage und so macht... und wenn man dann den ganzen Tag allein ist... gäähn...
Dass sie nicht viel verdienen wird, weiß sie :) Das war auch mein Argument. Aber Sie kriegt schon im ersten Ausbildungsjahr mehr als 600 € und ich glaub der zahlt allgemein sehr gut.