Arbeitskollegin spricht nicht mit mir
Hallo zusammen
Seit letztem Februar arbeite ich in einem Verkaufsbüro. Meine Arbeitskollegin arbeitet 60%, doch von Anfang an habe ich gemerkt, dass die Arbeit mehr bei mir, sprich meinem Vorgänger liegt, als bei ihr. Jetzt habe ich das eine Zeit lang beobachtet (Februar bis Juli). Eigentlich arbeitet sie nur 19 Stunden, was einem Pensum von nicht mal 50% entspricht. Wenn sie am morgen kommt, ist das erste was sie macht, ihre privaten Mails durchzulesen. Vom E-Mail Account aus dem Geschäft verfasst sie auch viele Mails. Dies habe ich vor allem festgestellt, als ich die Ferienvertretung machen musste und das Gesuchte vor lauter privatem Zeug nicht finden konnte. Sie surft auch viel im Internet rum oder die Schwester, der Mann oder keine Ahnung wer ruft hier an und sie führt lange Gespräche. Am Anfang war es mir egal, aber als ich dann mehrmals ihre Fehler "ausbügeln" musste oder Sachen nicht gemacht wurde, fing es an mich richtig aufzuregen. Als sie nach zwei Wochen Urlaub wieder mit dem gleichen Schema anfing (private E-Mails etc.) trotz dass sie so lange Urlaub hatte und wirklich genug zu tun hätte, ist mir der Kragen geplatzt. Dies vor allem, da ich an diesen Tagen 10-12 Stunden arbeitete ("üblich" sind 8 h) und das Gefühl hatte ihr nichts übergeben zu können, vor allem eben wegen der vorgängigen Fehler etc. Also habe ich mit meinem Chef darüber gesprochen, was eine gemeinsame Sitzung mit ihr zur "Folge" hatte. Als ich ihr in der Runde gesagt hatte, dass es mich störe, dass sie so viel Privates macht, sagte sie zum Chef, dass das nur ab und zu mal vorkomme. Das Fazit vom Gespräch war dann, dass ich mehr abgeben müsse, sie aber das private einschränken solle. Nach dieser Sitzung hat sie dem Chef noch eine E-Mail geschrieben, dass ich auch rumsurfe, auch telefoniere etc., die E-Mail ging aber nur an meinen Chef und in die Kopie hat sie ihren Ehemann genommen. Der Chef hat sie mir gezeigt, damit ich auch Bescheid wisse. Habe nichts geleugnet, es ist ja auch so. Aber es geht mir um das Prinzip "privates machen und nebensächlich arbeiten". Sie redet jetzt seit einem Monat kein Wort mehr mit mir. Nicht mal eine Begrüssung am Morgen oder eine Verabschiedung am Mittag gibt es mehr. Ich finde das etwas unreif. Aber ich leide auch darunter, denn unter diesen Umständen arbeite ich nicht mehr gerne und bin nicht mehr gerne im Büro. Es ist für mich ein Graus hierhin zu kommen. Klar, bin selbst Schuld. Aber hatte ich kein Recht das zu thematisieren? Wir verstanden uns wirklich gut, aber dadurch ist jetzt alles futsch. Was soll ich tun? Mich entschuldigen? Das will ich eigentlich nicht....denn ich habe trotzdem das Gefühl recht gehabt zu haben. übrigens, seitdem ich das thematisiert hatte, arbeitet sie tip top und kommt auch pünktlich. Aber eben, seitdem werde ich geschnitten. Was kann ich tun???
4 Antworten
Ich fürchte, der Zug ist abgefahren. Du hättest zuerst mal deine Kollegin auf ihre Arbeitsweise bzw. Privaterledigungen angsprechen sollen, bevor du beim Chef aufgelaufen bist. So wurde sie von dir übergangen und ehrlich gesagt, ich würde vermutlich nicht anders reagieren. (Du vermutlich auch nicht?) Die fehlende morgendliche Begrüßung durch ein einfaches "morgen" finde ich ebenfalls überzogen und zeugt einfach von schlechtem Benehmen. (Hatte auch mal so eine Kollegin) Ich würde an deiner Stelle die morgendliche Begrüßung beibehalten auch das Tschüß sagen, selbt wenn keine Reaktion kommt. Und ansonsten die Ohren auf Durchzug schalten und auf die Arbeit konzentrieren. Viel anderes bleibt dir nicht übrig. Du kannst natürlich auch versuchen, mit ihr nochmal darüber zu reden. Ich weiß ja nicht, wie deine Kollegin drauf ist, vielleicht bringt das was. Ehrlich gesagt, zweifle ich daran.
Hallo unknowingme, das hört sich ja nach einer echt schwierigen Situation an! Anfangs dacht ich: warum hast du eigentlich nicht sie darauf angesprochen, sondern hast gleich mit deinem Chef geredet, aber es ist nicht ganz einfach im Arbeitsumfeld Kritik zu äußern, ohne dass der Andere das in den falschen Hals bekommt... Ich würde mich bei ihr dafür entschuldigen, dass Du direkt zum Chef gegangen bist, nicht aber dafür, warum du zum Chef gegangen bist - nämlich Mehrarbeit für dich. Letztendlich war es ja offensichtlich wichtig und vor Allem sinnvoll ihr schlechtes Arbeitsverhalten anzusprechen ;) LG, Magi55
Ich würde mich an deiner Stelle bei deiner Kollegin enrtschuldigen. Und zwar nicht für das was du inhaltlich gesagt hast, sondern dafür, dass du dich mit deinem Anliegen direkt an den Chef und nicht erstmal an sie gewendet hast. Da liegt nämlich meines erachtens nach der Kardinalfehler den du begangen hast. Erkläre ihr in Ruhe, dass du mit deiner eigenen Arbeit nicht mehr nachgekommen bist, weil aus deiner Sicht bei ihr soviel liegen geblieben ist. Sag ihr, dass du dich darüber geärgert hast, aber das du auch sehen würdest, dass es nicht OK war, damit zum Chef zu gehen, sondern du lieber erstmal mit ihr hättest sprechen sollen. Mach ihr deutlich, dass du dich in Zukunft direkt an sie wenden wirst und das du hoffst, dass es gelingt wieder ein kollegiales miteinander zu bekommen.
Außerdem würde ich dir empfehlen, die Kollegin zu grüßen auch wenn sie es nicht macht. Nicht zu überschwenglich freundlich, aber Guten morgen sagen solltest du weiterhin.
Ich gehe davon aus, dass auch deine Kollegin keine Freude an der derzeitigen Situation hat. Gib ihr ein wenig die Möglichkeit ihren Ärger über dich rauszulassen ohne dabei von deinem Standpunkt abzuweichen, dass ihre Arbeitshaltung bei dir zu einer Überlastung geführt hat, weshalb du handeln musstest.
Ein guter Tip.
Du hattest das Recht dazu und dein Vorgehen war legitim. Vielleicht solltest du das nächste mal einfach versuchen persönlich mit ihr ins Gespräch zu kommen um das Problem ohne Einbindung deines Chefs zu lösen.