Arbeitnehmerüberlassung mit BAP Tarif seriös?
Hallo,
Ich habe ein Vorstellungsgespräch bei einem Mittelständischen Unternehmen, dies läuft jedoch über eine Arbeitnehmerüberlassung mit dem Tarif BAP.
Die Arbeitnehmerüberlassung sagt, dass Ihre Verträge unbefristet sind mit chance auf Übernahme des entleihers.
- bei wem unbefristet?
- ist es arbeitnehmer freundlich?
- was für Risiken?
- ist es überhaupt Klug?
Da ich nun 150km weit weg ziehen möchte dachte ich mir, dass es sich doch gar nicht schlecht anhört, da der entleiher dort seinen Sitz hat. Nun habe ich jedoch sorge von einem Unternehmen zum Anderen geschupst zu werden. Mein Ziel und Plan ist jedoch, einen direkten Anstellungsvertrag bei einem Unternehmen zu erhalten, was bis jetzt jedoch nicht klappte.
PS. Ich bin derzeit noch in einm Festen arbeitsverhältnis und müsste diesen dann Kündigen.
Hat jemand Erfahrung mit einer /(dieser) Arbeitnehmerüberlassung, die auch über den BAP läuft? Über Erfahrungsberichte, Tipps oder sonstiges würde ich mich extrem freuen.
3 Antworten
üblicherweise gibt es IGZ Tarife, die über den DGB abgesichert sind. Damals gab es diese sog. CGZP Tarife, die sich dann nachträglich als tarifunfähig herausgestellt haben
Gegen die Firmen habe ich geklagt & auch gewonnen. So habe ich die Lohndifferenz eingeklagt
Von einem BAP Tarif habe ich noch nicht gehört. Damals waren das diese christlichen Gewerkschaften mit Billigtarifen, die sich beim Bundesarbeitsgericht eben als nicht tarif-fähig herausgestellt haben, weil diese keine Verträge mit den Zeitarbeitsverträgen hätten abschließen dürfen
Hier mal der DGB Tarif
Bei BAP kann ich mir auch vorstellen, daß Leiharbeiter dann auch klagen gegen nicht mit DGB Gewerkschaften abgeschlossenen Tarifen irgendwelcher dubiosen Leihbuden
Eingestellt bist Du dann bei der Leihfa. Der Entleihbetrieb ist der, bei dem Du arbeitest
aha, habe ich noch nicht gehört.
Den Arbeitsvertrag schließt du mit dem Zeitarbeitsunternehmen. Laut der Aussage ist dieser scheinbar unbefristet. Chance auf Übernahme hat man immer. Die Chancen sind jedoch meist eher gering. Was nicht heißt, dass die Chance gleich Null ist.
Häufig hast du verkürzte Kündigungsfristen, daher solltest du dir den Arbeitsvertrag gut durchlesen. Hat der Kunde, bei dem du das Gespräch hattest, keinen Einsatz mehr für dich, meldet er dich beim Zeitarbeitsunternehmen ab. Dann hast du 2 Möglichkeiten bzw Risiken:
Du wirst bei einem anderen Kunden eingesetzt.
Du wirst gekündigt, wenn es keine Einsätze mehr gibt.
Du wirst gekündigt, wenn es keine Einsätze mehr gibt.
Eine solche (betriebsbedingte) Kündigung ist dem Zeitarbeitgeber aber nur erlaubt, wenn ein neuer Einsatz auf absehbare Zeit - die Rechtsprechung spricht dabei von ca. 6 Monaten - nicht möglich ist.
Oder wenn man in der Probezeit ist, dann braucht man nämlich keinen Kündigungsgrund. Bei qualifizierten Mitarbeitern werden die Dienstleister aber alles daran setzen, nicht zu kündigen. Es ist Ziel und Zwecks so viel Personal wie möglich zu behalten, nicht jeden Mitarbeiter zu entlassen, dessen Einsatz endet - dann hätte sie bald ja kein Personal mehr.
Unsere Partner kündigen erst, wenn es bei mehreren Kunden nicht geklappt hat. Nach der Probezeit nur bei groben, vorher abgemahnten Verstößen. So würde das auch jeder Betrieb bei Festeinstellung machen. Es liegt also durchaus am Dienstleister und da gibt es durchaus auch sehr gute.
Die hier oft praktizierte pauschale Verurteilung von Zeitarbeitsfirmen und das häufige Gefasele von "Sklavenhalterei" ist sowieso völlig Unsinn!
Hallo, vielen Dank für eure Antworten, sie sind sehr hilfreich!
Nun hatte ich das Bewerbungsgespräch und es wurde sogar über einen Direkteinstieg geredet.
Nach diesem Gespräch hatte ich angst, dass es schlecht verlaufen ist, da ich nun wirklich extrem gerne diese Stelle möchte. Dann kam die einladung zu einem weiteren Gespräch.
Ich denke, dass das ein gutes Zeichen ist, aber was wird bei so einem Gespräch besprochen? Im 1. Gespräch haben wir bereits ausführlich über mich und die stelle geredet. Auch über die Arbeitszeiten, Urlaub etc. Und das Gehalt wurde auch kurz angesprochen.
Habe ich also gute Chancen, dass ich dort eine Zusage/den Vertrag bekomme oder muss ich mich weiteren Fragen oder Aufgaben stellen?
Zu Beachten ist, das die Firma ca. 2,5 Tsd. Leute beschäftigt, einen Betriebsrat hat und die Stelle nicht öffentlich ausgeschrieben ist. Bei dem Gespräch werden auch die selben Personen anwesend sein.
Danke schonmal im voraus!
Ein 2. Gespräch ist sicher nicht schlecht. Warum es stattfindet, wie viele Bewerber ebenfalls ein 2. Gespräch haben werden, wie die Chancen danach stehen und welche Schwerpunkte gesetzt werden, wissen wir jedoch auch nicht.
danke für das Sternchen. Das Risiko besteht natürlich immer, vom Entleihbetrieb abgemeldet zu werden.
Das passiert neuerdings häufiger, wenn man kurz vor Equal Pay nach 9 Monaten oder kurz vor der Übernahme nach 18 Monaten steht.
Unbefristet ist dann der Vertrag bei der Zeitarbeitsfirma. Die Entleihbetriebe können natürlich täglich über Abmeldungen entscheiden
Dann muß die Zeitarbeitsfa. einen neuen Einsatz suchen. Für Nichteinsätze mußt Du natürlich auch bezahlt werden nach § 615 BGB. Das ist ja das Betriebsrisiko der Leihfa.
Die Differenz zwischen Deinem Lohn & dem Geld für die Entleihe ist natürlich fast doppelt so hoch. Die Zeitarbeitsfa. verdient daran ja auch.
Direkteinstieg wird schwierig, wenn die Leihfa. dann ausgebootet wird oder zumindest eine Provision möchte als Vermittler bei Übernahmen
Hallo nochmal alle zusammen, ich habe den Job bekommen und das ganz ohne Zeitarbeit sondern einen Direkteinstieg. Vielen Dank für eure Bemühungen:)
Ja, aber es war ja die Rede davon es komplett ohne Zeitarbeit zu machen, sodass ich einen Vertrag mit der Firma direkt bekomme. Ich habe mit der Arbeitnehmerüberlassung nochmals telefoniert und diese wurden so wie es aussieht darüber informiert, dass mein Wunsch ist von der Firma direkt eingestellt zu werden. Daraufhin meinte diese, dass der Betriebsrat der Firma Dinge klären muss und man sich dann bei mir meldet. Daraufhin bekam ich die Einladung zum 2. Gespräch.
Nun hoffe ich jetzt, dass ich einen Festvertrag bei der Firma bekomme. Und jetzt stellt sich mir die Frage was bei einem 2. Gespräch passiert
BAP und IGZ sind beides DGB Verträge. Die unterscheiden sich so gut wie gar nicht. Alles was Bezahlung, Urlaub etc. betrifft sind beide absolut identisch.
Es gibt für die Zeitarbeitfirmen diese beiden Tarifverträge.