Anzeigen wegen Diskrimierung beim Bewerbungsgespräch ?
Hallo Leute :)
Ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle im Verkauf einer größeren Bäckerei und Konditorei.
Das Gespräch lief so ab:
Wir haben uns hingesetzt. Die Leiterin fragte mich direkt : "Werden sie ihr Kopftuch auch während der Arbeit tragen?". Ich: "Ja" Sie: "Dann ist das Vorstellungsgespräch beendet."
Danach hat sie mir noch 5 min erklärt, dass sie nichts gegen Kopftücher hätte und jeder glauben könne was man will. Aber es sei "ein deutsches Unternehmen" und das passe nicht rein. Dazu könnte ich ja bei ihnen Arbeiten, wenn es eine Stelle wäre bei der ich nicht so gesehen werden würde aber da ich ja Zitat "an der Front stehe" und mich jeder sehe wäre das nicht in Ordnung.
Ich habe ja schon öfter von anderen gehört, dass sie wegen ihres Kopftuches keine Stelle finden aber bin immer davon ausgegangen dass das seltene Fälle wären. Aber ehrlich gesagt habe ich mich ich nie so diskriminiert gefühlt!
Meine Frage ist jetzt: Habe ich die Möglichkeit die Firma anzuzeigen? Oder wäre es auch Rechtswidrig das bei der Örtlichen presse zu melden? Das würde ich nämlich gerne tun, damit man mal merkt dass das definitiv nicht in Ordnung ist so mit Menschen umzugehen. Auch wenn sie Kopftücher tragen.
12 Antworten
Arbeitgeber können Arbeitnehmern aufgrund ihres Weisungsrecht nach Ermessen Arbeitsaufgaben zuweisen und auch Vorgaben zur Bekleidung während der Arbeit machen (§ 106 Satz 1 Gewerbeordnung - GewO).
Allerdings müssen sie dabei die berechtigten Belange des betroffenen Arbeitnehmers berücksichtigen ("billiges Ermessen").
Zu diesen für Arbeitnehmer wichtigen Belangen gehören auch religiöse Überzeugungen, die durch das Grundgesetz (GG) geschützt sind, nämlich durch Art.4 Abs.1 GG.
Arbeitgeber können daher moslemischen Arbeitnehmerinnen im Allgemeinen nicht verbieten, während der Arbeit ein Kopftuch zu tragen, denn damit befolgt die Arbeitnehmerin ein aus ihrer Sicht geltendes religiöses Gebot.
Hier liegt ggf. ein Fall von Diskriminierung vor; Du bist nicht eingestellt worden, weil Du ein Kopftuch tragen möchtest.
Es ist keine Straftat seitens des Unternehmens begangen worden, sondern Du kannst das Unternehmen beim Arbeitsgericht auf Entschädigung verklagen, weil Du aus Diskriminierungsgründen nicht eingestellt wurdest.
Einen Anspruch auf Einstellung leitet sich allerdings nicht ab, was auch nichts bringen würde, da Du während der ersten 6 Monate nicht dem Kündigungsschutzgesetz unterliegst (und bei einem Kleinbetrieb auch darüber hinaus nicht), sodaß man Dir direkt am ersten Tag wieder kündigen könnte.
Wenn das Arbeitsgericht die Diskriminierung bestätigt sind die Chancen gut, daß Du 3 Monatsgehälter als Entschädigung zugesprochen erhälst.
§ 61b (Arbeitsgerichtsgesetz) - Klage wegen Benachteiligung
Korrektur:
"wenn dieser abgelehnt wird, ist innerhalb von 3 Monaten Klage einzureichen" - das ist falsch
muß heißen:
"innerhalb von 3 Monaten nach Einreichung des schriftlichen Anspruchs bei dem Unternehmen, ist Klage einzureichen"
Darauf ist unbedingt zu achten, denn die Firma wird ggf. überhaupt nicht auf Deinen Brief reagieren.
Sie müsste das auch beweisen können. Mir wurde auch schon am Telefon gesagt dass er lieber eine Frau eingestellt hat aber wie will ich es beweisen.
Slm,
das Tragen eines Kopftuches - und auch anderer aus religiösem Anlass getragener Kleidungsstücke - darf kein Ablehnungsgrund sein.
Bereits in mehreren Fällen sind Leute wie du rechtlich dagegen vorgegangen und waren auch erfolgreich. Passend dazu kannst du dir mal das Antidiskriminierungsgesetz anschauen.
Lass dich an dieser Stelle mal anwaltlich beraten, wenn du dagegen vorgehen möchtest.
Diskriminierung einer Bewerberin mit Kopftuch: ArbG Berlin, Urteil vom 28.03.2012 - 55
Ca 2426/12
Die Klage einer jungen Frau, die wegen ihres Kopftuchs aus einem Bewerbungsverfahren
ausgeschlossen wurde, hatte Erfolg.
Das Arbeitsgericht Berlin stellte fest, dass die pauschale Ablehnung einer
kopftuchtragenden Bewerberin eine unzulässige Benachteiligung wegen der
Religionszugehörigkeit darstellt und sprach ihr eine Entschädigung in Höhe von drei
Ausbildungsvergütungen zu.
Im konkreten Fall ging es um eine junge Frau, die sich in 2011 um eine Ausbildungsstelle als
Zahnarzthelferin bei einem niedergelassenen Zahnarzt beworben hatte. Ihre Bewerbung
wurde abgelehnt, weil sie sich geweigert hatte, während der Arbeitszeit ihr Kopftuch
abzulegen. Die Stelle blieb unbesetzt.
In der darauf folgenden Klage berief sich der Zahnarzt auf die Kleiderordnung, die in seiner
Praxis üblich ist und den Hygienevorschriften Rechnung trägt.
Die Richter ließen sich davon aber nicht überzeugen. Nach Ansicht der Richter bestehe kein
zahnmedizinischer Grund, dass die Bewerberin ihr Kopftuch während der Arbeit ablegen
müsse.
Das islamische Kopftuch könne leicht mit der üblichen weißen Kleidung kombiniert
werden und wäre auch nicht stärker mit Erregern und Schmutz behaftet als das
menschliche Haupthaar. Das Kopftuch sei für die Bewerberin „als Teil ihres religiösen
Bekenntnisses und als Akt der Religionsausübung anzuerkennen“.
Mit der Ablehnung der Bewerbung allein wegen des Kopftuchs habe der Zahnarzt gegen das
AGG verstoßen und die Klägerin wegen ihrer Religion benachteiligt.
Es ist die Pflicht eines jeden Arbeitnehmers sich an die Regeln des Unternehmens anzupassen. Wenn die eine gewisse Kleiderordnung voraus setzen, dann ist das halt so. Das hat mit Diskriminierung nichts zu tun! Du willst hier nur das Unternehmen kompromittieren, weil du dich nicht ANPASSEN willst. So sieht es aus!
Als Kunde möchte ich sehen, wer mir was verkauft! Ich würde das nicht anders machen. Sie haben Dir das extra noch erklärt wieso und weshalb! Und wenn du nicht bereit bist während der Arbeitszeit darauf zu verzichten, dann ist das nicht deren Problem, sondern deines ;)
Also schön die Kirche im Dorf lassen. Achja, ich meine natürlich die Moschee...
Was Rassistischeres hab ich selten gehört.
Es ist von Kopftuch die Rede, nicht von Verschleierung!
Macht keinen Unterschied!
Doch, macht es! Und ob die Bäckereiverkäuferin nun einen Hut aufhat oder ein Kopftuch, ist doch piepegal.
Sehe ich anders. Das Unternehmen hat Bestimmungsrecht was die Kleiderordnung betrifft.
Schon mal Polizisten im Dienst auf Streife (Keine Kripo oder verdeckt ermittelnd) in Freizeitklamotten oder Clownskostüm gesehen ? Ne, warum ? Weil es eine Kleiderordnung / Dienstkleidung gibt. Genauso haben Banker Smokings an....
Es gibt auch weiße Kopftücher. Solange ich ein Gesicht erkennen kann, ist es mir herzlich egal, was eine Verkäuferin auf dem Kopf trägt. Wegen mir könnte es auch eine Clownsperücke sein.
Und dir ging es ums Gesicht erkennen!
Ich würde da nicht mehr kaufen gehen. So ehrlich bin ich. Ja, ich esse Döner, gehe auch gerne in Läden die nicht deutsch sind, aber in einem klassischen Deutschen Unternehmen passt das nun mal nicht hinein.
Sie befürchten ganz einfach Umsatzrückgang, was für mich nachvollziehbar ist!
Demnächst wird noch gegen Kirchen demonstriert, da man diese nicht dulden möchte und so Scherze. Irgendwann ist auch mal gut oder ? Es gibt für alles Grenzen.
Du weißt aber schon, dass Polizisten Beamte sind und da erst ganz andere Regeln gelten. Eine davon ist sicherlich auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Aber es geht doch nichts über herrlich gepflegte Vorurteile.
Was hat dein geschriebenes mit meinem zu tun ? Ich finde da überhaupt keinen Zusammenhang.... Hast du den Text überhaupt gelesen ?!?
wie herrlich verheuchelt........
Ich dulde schon so einiges, aber wie gesagt, es gibt Grenzen! Das hat mit Heuchelei nichts zu tun, sonst wäre ich schon mit Mistgabel und Fackel auf der Straße :P
Genau, bei der Kirche hört der Spaß auf, da gibt´s kein Demonstrationsrecht mehr! Man darf gegen alles demonstrieren, aber bloß nicht gegen Kirchen oder andere Dinge, die Dust wichtig sind.
Findest du nicht auch, dass du all dies sehr nach deinem persönlichen Empfinden auslegst? Dementsprechend frage ich mich auch, ob diese Grenzen nur dort gesetzt werden, wo du sie als passend empfindest.
Im 21. Jahrhundert sollte man die von dir genannten "Grenzen" sicherlich nicht bei einem Stofffetzen ansetzen.
Umso mehr ist es ein Armutszeugnis, dass jemand in unserer Zeit sagt, dass er irgendwo nicht mehr einkaufen gehen würde, weil eine muslimische Frau mit Kopftuch dort arbeitet, der Laden aber "klassisch deutsch" ist. Erinnert an alte Zeiten.
Einerseits beschweren die Leute sich über die scheinbar mangelnde Integration und andererseits setzen sie diesen Leuten selbst die Schranken und grenzen sie aus. "Klassisch deutsch", lächerlich. Diese Leute leben teilweise seit ihrer Geburt hier und sind also nicht "deutsch genug", weil sie ein Kopftuch tragen.
Nein nein, die kann an das glauben was sie will.
Mich stört nicht, das sie eine Muslime ist, sondern das sie nicht bereit ist sich für 8 Stunden lang anzupassen. Damit kann ich mich nicht anfreunden.
Wenn ich jetzt den Tick hätte aus Hippie Gründen in Kleiderfetzen, "Hippie" Style halt, zur Arbeit zu kommen und mir die volle Gras Dröhnung zu geben (Könnte auch meine eigene Religion sein ;) ), ich aber Verkäufer bin und nun mal Kundenkontakt habe, würde der Chef mich auch fragen, ob ich was gesoffen oder geraucht habe. Könnte ich dann auch die Firma anzeigen, weil sie mich diskriminiert und das einfach meine neue Weltansicht / Releigion ist ?
Mir war aber schon irgendwie klar, dass das wieder als rechts ausgelegt wird. Alles darf geschützt werden, nur nicht die Gepflogenheiten der deutschen. Verwunderlich...
Mich stört nicht, das sie eine Muslime ist, sondern das sie nicht bereit ist sich für 8 Stunden lang anzupassen. Damit kann ich mich nicht anfreunden.
Darum geht es beim Kopftuch nicht. Wenn du dir die religiöse Motivation dahinter anschaust, dann stellst du fest, dass es dauerhaft getragen wird und "zur Anpassung" nicht abgelegt werden kann. Ich frage mich aber auch, ob das mit der Anpassung gemäß deiner Vorstellung überhaupt Wertigkeit besitzt, wenn sie durch einen Stofffetzen bereits zunichte gemacht wird.
Wenn ich jetzt den Tick hätte aus Hippie Gründen in Kleiderfetzen, "Hippie" Style halt
Du vergleichst extrem auffällige Klamotten mit einer schlichten Kopfbedeckung:
http://www.70er-klamotten.de/images/hippie-kleider.jpg
Übrigens habe ich auch schon Angestellte mit Hippie-Klamotten gesehen.
Wenn du Drogen konsumierst, die deine Arbeitsfähigkeit behindern, dann ist das für den Arbeitnehmer ein ganz anderer Ablehnungsgrund. Ein Kopftuch versetzt dich übrigens auch in keinen Rauschzustand, der Vergleich hinkt.
Mir war aber schon irgendwie klar, dass das wieder als rechts ausgelegt wird.
Dann kann es ja nicht ganz so verwunderlich für dich gewesen sein. Übrigens denke ich nicht, dass du deshalb unbedingt rechtsradikal bist, aber sei´s drum.
Alles darf geschützt werden, nur nicht die Gepflogenheiten der deutschen.
Warum versetzen sich Menschen wie du eigentlich ständig in die Opferposition? Wo werden denn "deutsche Gepflogenheiten" verletzt, wenn man im 21. Jahrhundert pluralistisch lebt? Es muss doch möglich sein, dass Menschen - trotz verschiedener Religionen - zivilisiert miteinander leben können und das ohne irgendwelche Ausgrenzungen und Benachteiligungen.
Das Mädchen fordert keine Proteste gegen die Kirche und auch keine Aufhebung "deutscher Gepflogenheiten" - welche immer dudamit auch meinst - sondern möchte bloß arbeiten (trotz Kopftuch).
Es sind immer wieder Leute mit so radikalen Denkweisen, die in jedem Schwachsinn einen Angriff auf irgendetwas sehen. Ein Stofffetzen kann nichts angreifen, dude. Und was für eine schwache Meinung muss man über die "eigenen Gepflogenheiten" haben, wenn ein Stofffetzen diese bereits bedrohen kann?
Du verstehst das ein wenig falsch. Das was mich stört ist, das wir uns ständig an andere anzupassen haben und alles hinnehmen müssen was uns aufgetischt wird, wir in deren Land aber weder eine Kirche bauen könnten, noch wegen unserer Religion überhaupt dort eine Anstellung finden würden. Wenn wir nicht sogar direkt gehängt oder geköpft würden, beim zur Schau stellen unserer Religion.
Wenn es wenigstens beidseitig wäre, das auch Muslime in ihrem Land hingehen und auch offen für neues wären (tolerant vor allem), würde mich das alles nicht stören. Dem ist aber nicht so.
Ich habe manchmal den Eindruck, als kommen alle hierher, weil man hier eine Demokratie hat und zudem hier das neue Zuhause, wie zu hause bauen kann. Alles was einem nicht passt wird dann direkt mit einer Anzeige angefochten oder Leute als "nzi" beschimpft (Funktioniert sehr gut bisher in Deutschland...immer noch), weil diese Leute sich diskriminiert fühlen. Warum sind die dann hier ? Wenn die sich hier ihr neues zu hause wie zu hause aufbauen möchten, könnten die doch gleich da bleiben, wo die hergekommen sind. Da haben die doch schon alles so. Ich weiß, die Demokratie fehlt, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung, Sozialsystem etc.
Ist verwirrend, ich weiß, aber ich denke ihr versteht das. Alleine der Blödsinn, das schon dagegen geklagt wurde, das ein Jesus Kreuz in Schulen hing und sich Muslime da nicht wohlfühlten geht einfach zu weit. Genauso wie mancherorts, der Weihnachtsmarkt nun Winterfest heißt ?!? Muss ich dazu noch was sagen ? Die nehmen sich hier einfach zu viel raus! Damit habe ich ein Problem.
Die versuchen hier unsere Demokratie auszunutzen um hier ihren neuen eigenen Muslimischen Staat zu gründen. Eine andere Erklärung habe ich dafür einfach nicht mehr.
Dann erkläre mir mal, warum wir uns dauernd anzupassen haben, es für die Gegenseite aber nie möglich ist. Diese sich sogar geradezu verweigern und nicht tolerant uns gegenüber sind. Ich bin gespannt.
Okay, dann würde ich mich als Moslem (Überraschung) dazu äußern wollen, was du so geschrieben hast. Ich habe ehrlich gesagt auf genau diesen Kommentar gewartet und ich will dich auch von nichts überzeugen, sondern dir nur mal eine Ansicht der Dinge zeigen. Man wirft sich ständig etwas vor, aber echtes Verständnis für andere Meinungen kann man nur gewinnen, wenn man sich mal richtig ausspricht. Wird aber etwas lang, da ich mal auf alles eingehe.
wir in deren Land aber weder eine Kirche bauen könnten
In meiner zweiten Heimat gibt es Kirchen. Des Weiteren kann ich persönlich dir nur sagen, dass ich die freie Ausübung der Religion immer befürworte und dazu zählt auch das Christentum und Judentum. Mir ist durchaus bewusst, dass nicht alle muslimischen Länder dem zustimmen, aber was können deiner Meinung nach die Muslime dafür, die z.B. in Deutschland leben? Oder lebst du nach dem "Auge um Auge und Zahn um Zahn" Prinzip? Denn das macht die Welt blind (Ghandi). Meiner Ansicht nach ist Respekt und Freiheit die erste Voraussetzung, wenn Menschen aus verschiedenen Kulturen koexistieren möchten und das müssen alle einsehen und nicht nur Muslime/Christen/Deutsche/what ever. Eben dann könnte man auch in diesen Ländern etwas ändern, aber stattdessen bekriegt man sich untereinander und zu kommt zu keiner Lösung.
Wenn es wenigstens beidseitig wäre, das auch Muslime in ihrem Land hingehen und auch offen für neues wären (tolerant vor allem), würde mich das alles nicht stören. Dem ist aber nicht so.
Doch, dem ist eigentlich so. Sicherlich nicht für alle, aber das du uns die Toleranz absprichst, weil wir Muslime sind, ist nicht plausibel. Lerne den Menschen kennen und verallgemeinere nicht. Übrigens wird in meinem Land auch niemand geköpft, weil er Christ ist. Wir haben auch christliche Abgeordnete (nur mal als Beispiel). Gewiss ist auch dort nicht jeder lupenrein, aber das ist in Deutschland auch nicht jeder. Hier gibt es ebenso Intoleranz wie auch in anderen Ländern.
Ich habe manchmal den Eindruck, als kommen alle hierher, weil man hier eine Demokratie hat und zudem hier das neue Zuhause, wie zu hause bauen kann.
Eigentlich bin ich auch nicht "hierher gekommen". Meine Familie lebt inzwischen seit fast einem halben Jahrhundert hier, ich bin hier aufgewachsen, habe hier ein ziemlich gutes Abitur hingelegt und studiere. Meine Freunde sind übrigens zu mindestens 50% Deutsche. Ein Haus wäre auch nicht schlecht, aber als Student ist das etwas schwierig. Später.
Alles was einem nicht passt wird dann direkt mit einer Anzeige angefochten oder Leute als "nzi" beschimpft (Funktioniert sehr gut bisher in Deutschland...immer noch), weil diese Leute sich diskriminiert fühlen.
Schau mal, wir leben in einem Rechtsstaat. Wenn eine Person sich auf irgendeine Weise benachteiligt oder angegriffen fühlt, dann ist der Entschluss "Rechtliche Konsequenzen" nicht verkehrt - davon machst du doch auch Gebrauch, wenn es sein muss? Es gibt durchaus einen Grund, dass Rechtsnormen ihre Wirkung haben und auch eingesetzt werden, wenn dies vonnöten ist. Letzterem kann ich ehrlich gesagt nicht zustimmen. Zwar gibt es einzelne Gehirnakrobate .n, die auf alles und jedem mit der Nazikeu. le begegnen, aber es gibt auch durchaus Situationen, wo diese einfach angebracht ist. Man kann sich nicht alles herausnehmen (Sche. Ausländer, Gaskam- mer etc) und sich daraufhin wundern, dass man als eben solcher betitelt wird. Damit meine ich übrigens nicht dich, sondern wirklich Leute, die solche Sachen bringen und sich später über die Vorwürfe wundern.
Warum sind die dann hier ? Wenn die sich hier ihr neues zu hause wie zu hause aufbauen möchten, könnten die doch gleich da bleiben, wo die hergekommen sind.
Weil ich Deutschland mag. Ich war schon in einigen Ländern, habe mich scheinbar an das Leben hier gewöhnt. Freunde, Uni etc. Außerdem komme ich aus Deutschland, wo ist "hergekommen" denn? ^^ Zudem studiere ich ein Fach, dass sehr auf Deutschland gerichtet ist. Wäre etwas blöd, wenn ich jetzt umziehe xD.
Da haben die doch schon alles so. Ich weiß, die Demokratie fehlt, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung, Sozialsystem etc.
Nein, gibt es in meiner zweiten Heimat auch alles - Ja, sogar Demokratie ^^
Alleine der Blödsinn, das schon dagegen geklagt wurde, das ein Jesus Kreuz in Schulen hing und sich Muslime da nicht wohlfühlten geht einfach zu weit.
Du meinst das Kruzifix-Urteil. Auch ich habe mich übrigens darüber aufgeregt und finde das nicht nachvollziehbar. Zwar akzeptiere ich die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes dahingehend, aber plausibel erscheint mir das nicht. Ich kann dir nur sagen, dass ich nichts gegen ein "Jesus-Kreuz" habe. Dazu habe ich in einer anderen Frage auch schon genug gesagt.
Die nehmen sich hier einfach zu viel raus! Damit habe ich ein Problem.
Es tut mir leid, dass ich von meinem Grundrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch mache. Entschuldigung, wie kann ich nur.
Die versuchen hier unsere Demokratie auszunutzen um hier ihren neuen eigenen Muslimischen Staat zu gründen.
Genau, weil eine Demokratie sich auch perfekt dazu eignet, um einen muslimischen Staat zu gründen. Es wimmelt überall von Muslimen, die den Rechtsstaat stürzen wollen und überall auf den Straßen sind Muslime, die "Nieder mit der Demokratie" schreien. Einerseits sagst du, dass Muslime hierher kommen, um von der Demokratie zu profitieren und geschützt durch diese hier leben wollen und andererseits sind es die bösen Muslime, die genau diese Demokratie aufheben wollen. Ist aber überhaupt nicht widersprüchlich.
Nein, wollen wir auch nicht.
Dann erkläre mir mal, warum wir uns dauernd anzupassen haben, es für die Gegenseite aber nie möglich ist. Diese sich sogar geradezu verweigern und nicht tolerant uns gegenüber sind.
Was verstehst du unter "Anpassung"? Einen Stofffetzen, der nicht getragen werden soll, um "deutsche Gepflogenheiten" nicht zu verletzen? Ich verstehe unter "Anpassung" das Erlernen der Sprache, das Kulturverständnis, den Respekt vor den Menschen und das Achten der Rechtsnormen. Es ist für mich aber kein Element der Anpassung, dass man einen Teil seines Glaubens und der damit zu assoziierenden Identität aufgibt/"sich für 8 Stunden anpasst", weil man es anderen recht machen muss. Sowas würde ich von niemandem erwarten und so einer Erwartung werde ich niemals gerecht werden, weil ich der Freiheit einen hohen Stellenwert einordne.
Abschließend glaube ich persönlich, dass du eigentlich kein übler Kerl bist - echt nicht, du hast einfach einige Vorurteile und verallgemeinerst zu sehr. Lerne den Menschen hinter der Religion kennen und dann verstehst du einiges vielleicht auch besser. Ich hingegen kann deine Angst halbwegs nachvollziehen, aber finde sie nicht begründet. Sicherlich verhalten sich nicht alle Muslime richtig, ich behaupte das auch nicht, aber das Problem ist nicht die Religion dieser Personen, sondern die Person an sich, denn diese setzt sich nicht nur aus dem Islam zusammen. Außerdem handeln sie auch nicht immer so, wie ihre Religion es eigentlich bestimmt.
Ich sehe hier keine Art von Diskriminierung. Davon kenne ich andere Arten zu denen das Wort Diskriminierung wie die Faust aufs Auge passt.
Natürlich ist das nicht gerade angebracht das zu sagen, was diese Leiterin von sich gegeben hat. Aber Deswegen Anzeige erstatten wäre kein Gewinn.
Das bringt dir nichts. Es IST ein deutsches Unternehmen, hat sie so gesagt, und wenn du da arbeiten willst, MUSST du dich eben daran halten. Anders geht es nicht!
Ich bin selber keine Deutsche. Aber DAS sind die Anforderungen!
:)
Anzeigen schon mal nicht. Es handelt sich nicht um Strafrecht. Das Tragen eines Kopftuch ist laut Bundesarbeitsgericht kein Kündigungsgrund, es gab da mal dem Fall einer Verkäuferin, die deswegen gekündigt wurde.
Analog dazu heißt das für mich, jemand wegen des Kopftuchs ablehnen dürfte ein Verstoß gegen das AGG sein.
Ein Verbot des Kopftuch in der Bäckerei ist aber aus hygenischen Gründen möglich, aber dann müssten alle Angestellten eine Mütze/Haarnetz oder ähnliches tragen und/oder Anordnungen des Gesundheitsamtes vorliegen und/oder gesetzliche Bestimmungen.
Was du machen kannst, ist aufgrund des AGG eine Zivilklage einzureichen. Über die Erfolgsaussichten solltest du aber mit einem Anwalt reden
Verfahrensablauf:
Du solltest unverzüglich (innerhalb von 2 Monaten) schriftlich Deinen Anspruch auf Einstellung bzw. auf Entschädigung geltend machen - wenn dieser abgelehnt wird, ist innerhalb von 3 Monaten Klage einzureichen.
Du solltest aber UNBEDINGT einen RECHTSANWALT konsultieren, damit keine Fehler bei den Ansprüchen gegenüber der Firma gemacht werden.
Es wird ggf. Beratungs- und Prozeßkostenbeihilfe gewährt - der RA ist vor der ersten Beratung darauf hinzuweisen - er stellt dann auch den Antrag.