Alleinerziehender Vater. Mein Sohn ist wahrscheinlich ein Kuckuck-Kind. Vaterschaft anfechten?

Jedoch will ich es auch nicht unterstützen dass sein Leben auf einer Lüge aufgebaut wird.

Das ist auf jeden Fall der zentrale Punkt der Geschiche und deshalb solltest Du auf jeden Fall einen Vaterschaftstest machen lassen. Dein Sohn und Du habt ein Recht darauf, die Wahrheit zu erfahren, vor allem für Deinen Sohn wird es im Leben einmal von großer Wichtigkeit sein, zu wissen, wer er ist und woher er stammt.

Genau das ist ja der Grund, warum man das Adoptionsrecht verändert hat und Kinder heute berechtigt sind, zu erfahren, wer ihre leiblichen Eltern sind. Früher dachte man, es wäre besser, das zu verschweigen, damit Kinder nicht in einen Zwiespalt geraten und weil man glaubte, dass es sowieso egal sei, weil es hauptsächlich nur darauf ankäme, dass ein Kind geliebt wird - das ist aber nicht so. Praktisch alle adoptierten Kinder haben irgendwann begonnen zu fühlen, dass sie ihren Eltern nicht ihre Eltern sind und genau das hat dann das seelische Leid verursacht, dass man eigentlich verhindern wollte. Heute gibt es deshalb nur noch offene Adoptionen bei denen Kinder von Anfang an wissen, dass sie adoptiert sind.

Dein Sohn muss eines Tages erfahren, wer sein Vater ist und deshalb solltest Du Dich darum kümmern, das zu erfahren - wann Du es ihm dann sagst, ist eine andere Frage, da muss der richtige Zeitpunkt gefunden werden und den wirst Du vielleicht fühlen, darüber solltst Du Dir jetzt aber noch keine Gedanken machen - immer erst einen Schritt nach dem anderen und nicht alle auf einmal, sonst stolpert man.

"Ich schätze auch mal wenn es wirklich bewiesen wird das ich nicht der Vater bin das ich Ihn mit ganz anderen Augen sehen werde und ich nicht weiß ob ich Ihn noch groß ziehen könnte mit der Liebe die er verdient."

DAS kann ich allerdings nicht vollziehen: Warum solltest Du einen Menschen - ich sage bewußt einen "Menschen" und nicht ein Kind, denn ein Kind wird er ja nicht bleiben - denn Du liebst, weniger lieben, nur weil Du nicht der leibliche Vater bist?

Du wirst Dich selbst vielleicht weniger in ihm wiederfinden, - was man ja als Eltern automatisch erwartet - aber für das Gefühl zwischen Euch ist das nicht entscheidend, denn es ist ja nur EIN Aspekt innerhalb Eurer Beziehung, der dann eben anders ist: Na und? Liebe ist Liebe - und wenn sie echt ist, wird sie sich dadurch nicht ändern - nie.

Weißt Du wieviele Eltern sich mit ihren leiblichen Kinder überhaupt nicht verstehen, sich ständig streiten und keinen Zugang zueinander finden? Nur weil man voneinander abstammt, heißt das noch lange nicht, dass automatisch auch die Nähe zueinander groß ist.

Zumal mein Sohn das am schlimmsten treffen würde wenn es sich tatsächlich bewahrheitet.

Nein, das glaube ich nicht. Solange Dein Sohn von Dir geliebt wird - und das wird hoffentlich immer so sein - wird es ihn nicht in eine unüberwindbare Krise stürzen, wenn er eines Tages erfahren sollte, dass es darüberhinaus auch noch einen anderen Vater gibt. Wenn er bei Dir den festen Halt eines Vaters findet, wird das für ihn kein Fall ins Bodenlose sein.

Finde heraus, wer der Vater ist - falls Du es nicht bist - damit Dein Sohn nicht eines Tages auf Umwegen die Wahrheit erfährt und Du ihn dann nicht unterstützen kannst, weil Du keine Ahnung hast.

Und sollte sich das alles in Wohlgefallen auflösen und das alles gar nicht wahr sien und Deine Ex das nur gesagt haben, um Dir eins auszuwischen - umso besser.

Gewissheit braucht Du jetzt aber auf jedem Fall, denn wenn einmal ein solcher Zweifel in die Welt gesetzt wurde, sollte er geklärt werden, sonst vergiftet er die Beziehungen zueinander und das darf schon um Deines Sohnes willen nicht sein.

Lieber Reviloone,

zunächst wäre mir wichtig festzustellen, ob dieser Junge nun Dein Sohn ist oder nicht, denn das scheint ja immer noch nicht klar zu sein.

Und dann scheint es mir wichtig, dass Du und Deine Freundin Nägel mit Köpfen macht. Damit meine ich, dass herauszuarbeiten ist, wie ihr Euer Leben gestalten wollt. Damit meine ich, ob ihr euch in guten und in schlechten Tagen treu und loyal verhalten wollt, ob ihr fürsorglich, verantwortlich gemeinsame Ziele anstrebt und verfolgen wollt - oder nicht. Dies ist sicher ein wichtiger Punkt, wenn Deine Freundin bereits eine Schwäche im Punkt Treue zeigte. Und evt. hast Du auch irgendwo etwas falsch gemacht....

Mir geht es dabei nicht um Schuldvorwürfe, denn die Qualität einer Beziehung hängt immer von beiden Partnern ab. Also steht zunächst an, die Beziehung zu klären und ggf. Beziehungsarbeit in Angriff zu nehmen. (Stichwort: Streitkultur) Jeder von Euch sollte der Frage nachgehen: Was kann ich tun, um die Beziehung zu festigen und auf gute, liebevolle Füße zu stellen? Falsch bzw. unproduktiv wäre die Frage: Was hast Du falsch gemacht?

Die Kernfrage lautet: Wie definiere "ich" Liebe?

Meine Definition lautet: Liebe ist die Entscheidung, im Rahmen meiner Komptenzen zum Wohl des Anderen beizutragen.

Und wenn Du meiner Definition folgst, dann stehst Du zu dem kleinen Jungen, egal wer der biologische Vater ist. Du stehst zu ihm, weil er auch Dein biologischer Sohn ist. Und Du stehst zu ihm, gerade weil Du sein Vater bist, Biologie hin oder her.

ich hatte mal ein Mädchen als Stiefkind großgezogen. Sie weigerte sich, zu mir Papa zu sagen. Sie betonte ausdrücklich: "DU bist nicht mein Vater". Viele Jahre später, sie war bereits Anfang 20, frug ich sie per Email: "Kommst Du zum WE nach Hause?" Sie antwortete: "Das mache ich, Papa." Ich schrieb sofort zurück und frug, ob sie sich vertan hätte. Sie antwortete: "Nein, denn jetzt erst habe ich verstanden, wieviel Du für mich getan hast. Du bist mein Papa".

Nur der Wahrheit zu liebe, wäre mir die Klärung der biologischen Zugehörigkeit wichtig. Aber das wäre nie - so oder so - die Basis für meine Bindung zu dem Kind.

Wenn es nur darum geht, dass das Leben Deines Sohnes auf einer "Lüge" beruhen könnte, so hat er mit erreichen der Volljährigkeit selbst die Möglichkeit, die Vaterschaft anzuzweifeln, wenn er das möchte.

Ansonsten kannst Du mal das Jugendamt durchgehen lassen, was es für Folgen hätte, wenn Du die Vaterschaft erfolgreich anfechten würdest und was für Möglichkeiten sich daraus evtl. ergäben.

Du bist der Vater, so oder so.

Sicherlich hast du Recht, dass in diesem Fall auch irgendwann festgestellt werden sollte, ob du auch der Erzeuger bist oder nicht; nicht wegen der Vaterschaft ansich, aber sollte etwas "gesundheitliches" bei deinem Sohn anstehen (oder bei dir)anstehen, dann wäre es durchaus von Vorteil,

wenn zumindest die Blutgruppe passen würde ggf. andere "Spenden" anstehen sollten, denn dann wäre es sehr ungut, wenn du das auf diesem Wege feststellen müsstest und dann nicht helfen könntest.

Wenn wir schon bei der Blutgruppe sind,könntest du vorab einen Check machen. Also du nimmst deine Blutgruppe und die deines Kindes und schaust Mal, ob aus dem hier überhaupt ein Schuh werden kann:

• Haben beide Elternteile die Blutgruppe 0, wird auch das Kind auf jeden Fall Blutgruppe 0haben.
• Hat ein Elternteil die Blutgruppe 0, der andere A, kann das Kind entweder die Blutgruppe 0 oder A haben
• Hat ein Elternteil die Blutgruppe 0, der andere B, kann das Kind entweder die Blutgruppe 0 oder B haben.
• Hat ein Elternteil die Blutgruppe 0, der andere AB, kann das Kind die Blutgruppe A oder B haben.
• Haben beide Eltern die Blutgruppe A, kann das Kind A oder O als Blutgruppe haben.
• Hat ein Elternteil die Blutgruppe A, der andere B, kann das Kind jede der möglichen Blutgruppen haben: A, B, AB oder O.
• Hat ein Elternteil die Blutgruppe A, der andere AB, kann das Kind alle Blutgruppen außer 0 haben, also A, B oder AB.
• Haben beide Eltern die Blutgruppe B, kann das Kind B oder O als Blutgruppe haben.
• Hat ein Elternteil die Blutgruppe B, der andere AB, kann das Kind wieder alle Blutgruppen außer 0 haben, also A, B oder AB.
• Das gilt auch, wenn beide Elternteile AB haben. Dann kann das Kind ebenfalls A, B oder AB als Blutgruppe haben.

Sollte das was nicht stimmen, dann wüsstest du hier schon einmal mehr.

Wie gesagt, was das Andere angeht, völlig schnuppe, du liebst deine Kind (hoffentlich) genau so wie heute, ob es nun aus deinem "Samen" entstanden ist oder nicht.

Herzlichst

Ich glaube du solltest einen DNA-Test machen.

Anosnten wird dich die Frage wohl dein Leben lang quälen.

Ich galube aber nicht, sollte heraus kommen du bist nicht der Erzeuger, das du nicht mehr der VATER sein möchtest. Das geht nach so langer Zeit doch gar nicht mehr :)

Alles Gute!