Alle wollen mich zum Auto fahren zwingen?
Hallo,
ich habe seit 3 Jahren meinen Führerschein. Ich habe den bezahlt bekommen, leider.. ansonsten hätte ich den nicht machen wollen. Auto fahren war noch nie meins. Auch als Beifahrer sitz ich nicht gern im Auto, ich fahre gern Fahrrad und Laufe.
Als ich die Prüfung bestanden hatte, bekam ich ein Auto geschenkt. Jeder normale Mensch hätte sich darüber gefreut.
3 Jahre bin ich nun tagtäglich damit gefahren, habe nächtelang nicht geschlafen und geweint, weil ich nicht fahren wollte.
Alle haben gesagt, dass es mir Spaß macht wenn ich Routine bekomme, aber es wurde jeden verdammten Tag schlimmer!
Für manche mag das undankbar klingen, aber ich habe doch nie um sowas gebeten. Ich habe mich bedankt und wenigstens so getan als würde ich mich freuen. Ich habe mich bemüht.
Aber jetzt reicht es mir. Ich habe keine Lust mehr mit Angst ins Auto zu steigen. Ich will auch nicht (mit psychologischer Hilfe) diese Angst überwinden. Ich bin ohne Auto sehr glücklich und will nicht fahren. Ich sehe mich mit meiner Angst und dem übervorsichtigen Fahrstil als Gefahr für den Straßenverkehr an.
Als ich davon erzählt habe, wurde ich angeschrien und alle drängen mich dazu weiter zu fahren. Wenn ich nicht fahre, sind alle enttäuscht von mir.
Wie kann ich meine Familieüberzeugen, dass ich wirklich nicht mehr fahren will? Das Auto will ich natürlich zurückgeben, damit sie es wieder verkaufen können.
7 Antworten
Du kannst tun, was immer Du tun willst.
Ich habe seit ca. 20 Jahren den Führerschein - bin aber nie gefahren, auch, weil ich viel zu viel Angst habe. Gemacht habe ich ihn, weil ich mir selbst beweisen wollte, dass ich es schaffe.
Sag es genau so deinen Eltern. Du musst sich zu nix zwingen lasse
Das habe ich, und daraufhin kam ja nur die Antwort, dass dann alle sehr enttäuscht wären und ich nur weitermachen müsste.. Deshalb Frage ich ja hier.
Ich muss jetzt noch mal darauf antworten. Auch mir ergeht es so, das ich panische Angst vor Autofahren habe. Ich wollte wie der Ersteller damals keinen Führerschein machen (wurde von den Eltern dazu gezwungen) und hatte auch beim Lernen ständig Angst davor. Es kam sogar so weit, das ich je zweimal durch die schriftliche / praktische Prüfung geflogen bin. Das waren dann insgesamt 2500€ für einen Führerschein, den ich nicht wollte. Der Hammer war, als ich dann sogar noch zum 18ten ein Auto geschenkt bekam. JEDER hätte ich gefreut, ich stand einfach nur mit offenen Mund da.
Ich habe Angst vor kurzen und vor weiten Strecken. Zudem bin ich in den 6 Jahren mittlerweile noch NIE Autobahn gefahren. Und alle Funktionen des Autos kenne ich bis heute nicht.
Bei mir ist es jedoch nicht "nur" die Angst an sich, sondern auch die Tatsache, das mein Großvater überfahren wurde. Und zudem auch einige andere Familienmitglieder von Mitschülern. Seitdem ich das weiß, ist Autofahren für mich ständig mit Angst verbunden.
Morgen muss ich allerdings wohl oder übel mit Auto zur Hochschule fahren, ca. 45km pro Strecke. Als "Begleiter" habe ich nun für morgen einen Teddybären als Beifahrer angeschnallt, damit ich weniger Angst habe. Ansonsten fahre ich nämlich sonst nur, wenn mein Haustier zum Tierarzt muss. Da geht es leider nicht anders.. ich bin leidenschaftlicher Fahrrad und Bahnfahrer, außer bei Ausnahmesituationen wie morgen (Sitzung bis ca. 1 Uhr, kein Bus oder Auto fährt mehr, ich kann noch nicht mal bei Freunden übernachten, da die auch woanders wohnen und auch da keine Bahn mehr fährt).
Ich würde dir, lieber Ersteller, also dazu raten, es wirklich sein zu lassen. Ggf. könntest du dir ja auch einen "Begleiter" mitnehmen, wenn es wirklich Situationen gibt, wo du fahren MUSST. Wäre es nicht der Teddybär bei mir, dann würde ich mit meinem Haustier + Familienmitglied fahren.
Ich finde es aber auch schlimm, das man immer als "Du willst ja nur nicht fahren" abgestempelt wird.
Du bist volljährig, also ist es deine Entscheidung. Es wundert mich nur, dass du 3 Jahre gebraucht hast, um einzusehen, dass du dich nicht ans Autofahren gewöhnen kannst.
Das wusste ich schon nach der ersten Fahrstunde. Aber ich wollte mich bemühen und habe mir selbst eingeredet es schaffen zu können, damit andere Leute glücklich darüber sind.
Inzwischen überwiegt die Angst aber einfach.
Sei Konsequent und setz ein Zeichen. Du hast den Wagen geschenkt bekommen. Verkauf ihn. Es ist deine Entscheidung, ob du mit dem Fahrrad fahren willst, nen roller nutzt oder ein auto fährst.
Du musst dich nicht für deine Familie vor angst Quälen. Vllt kaufst du dir später ja nen 50ccm roller oder ein Mofa.
Du enttäuscht die sicher nicht. Es gibt eben leute, die können auto fahren und fühlen sich dabei unwohl. Ich bin sicher, dass du gut fahren kannst.
Sie können ihn gern zurück haben oder das Geld, meinetwegen Zahl ich sogar das Geld für die Fahrschule zurück, das ist mir alles egal, Hauptsache ich muss mich nicht mehr in dieses Ding setzen.
Roller gefallen mir auch nicht, ich glaube es ist der Straßenverkehr der mir Angst macht. Dazu fühle ich mich im Auto noch eingeengt, so ein Fahrrad ist mir einfach am liebsten.
Ich werde nochmals versuchen zu reden, wenn das nicht klappt werde ich das Auto einfach verkaufen. Auch wenn es mir dann schon leid tut meine Familie so zu enttäuschen.