Leider kann man Deine Frage so eigentlich gar nicht beantworten, denn "Rentenfonds" als einheitliche Klasse gibt es nicht. Da gibt es eine bunte Reihe von verschiedenen Strategien, welche man so nicht in einen Topf werfen sollte.
Im Prinzip hast Du aber das Problem richtig erkannt: die Anleihen notieren hoch.
Tatsächlich ist bei der Rendite von Rentenfonds nicht nur der Zinsertrag wichtig, sondern in besonderem Masse auch der Kurs der Anleihen. So konnte man in den letzten 5 Jahren trotz Zinstief im Euro-Raum sein Geld mit dem richtigen Fonds mehr als verdoppeln: Kursgewinne ist des Rätsels Lösung.
Bei der Beantwortung Deiner Frage konzentrieren wir uns erst einmal auf die Frage, ob die aktuellen Zinsen eher nach oben oder eher nach unten gehen. Hier zeigen sämtliche Prognosen, dass die Zinsen wohl - egal ob Kurz- oder Langläufer - moderat nach oben weisen.
Moderat nach oben bedeutet bei den aktuellen Zinsen einen eigentlichen Zinssprung von vielleicht 100% - wobei bei wirklich "sicheren Anleihen im kurzen Ende sogar negative Zinsen anfallen ... - was zu einem eigentlichen Kursverfall der Anleihen führen dürfte.
Letztere gilt im verstärkten Masse für sogenannte "safe havens" wie die Schweiz, Norwegen, Japan und die USA, wo die Zinsen absurd tief sind.
Fremdwährungsanleihen kann man natürlich machen - wenn man glaubt die Währung im Griff zu halten. Angesichts der Tatsache, dass der Euro jedoch als massiv unterbewertet gilt und die Krise wohl nicht eweg anhalten wird, ist das natürlich mit zusätzlichen Unabwägbarkeiten verbunden.
Zusammengefasst: Trotz der Schwierigkeiten einer pauschalen Bewertung von Rentenfonds glaube ich persönlich, dass die Zeit der Rentenfonds vorerst vorbei ist. Das Risiko einer Kurskorrektur, sei es aus Zins-, sei es aus Währungsgründen steht in keinem Verhältnis mehr zur Renditenerwartung. Ich empfehle deshalb klar keine Rentenfonds mehr zu kaufen, sondern zu überprüfen, ob man bestehende Renten- , Misch- und Garantiefonds nicht besser liquidideren sollte.