Danke für die bisherigen Antworten. Ich habe aber den Eindruck, daß dahinter keine persönliche Erfahrung steht, sondern die naheliegende Annahme, daß die Barabhebung eines hohen Betrages kein Problem sein sollte. Ich nehme das zwar auch an, bin mir jedoch nicht ganz sicher.
Warum stellt sich die Frage überhaupt? Weil Banken Barauszahlungen hassen wie der Teufel das Weihwasser. Sie brauchen die Kundeneinlagen als "Eigenreserve", um ein Vielfaches davon als Kredite vergeben zu können, für die sie hohe Zinsen kassieren. Wenn allzu viele Kunden ihre Konten räumen, es müssen gar nicht besonders viele Kunden sein, bricht das ganze Bankensystem zusammen, weil die Geldmenge überhaupt nicht existiert. Gerade in diesen Krisenzeiten könnte das Geldabheben als "Flucht aus dem Euro" aufgefaßt werden. Wenn heute jemand sein Konto leert, sind es morgen vielleicht zehn Leute und übermorgen schon 1000. Solch eine Entwicklung müssen die Banken unbedingt verhindern, möglichst im Keim ersticken.
Natürlich ist es trotzdem etwas unwahrscheinlich, daß die Bank Schwierigkeiten macht, nur weil jemand 90.000€ abheben will. Die Bank darf ja gar nicht zugeben, daß es damit ein potentielles Problem gibt. Aber ganz sicher wäre ich mir in diesen Zeiten nicht.