Welche Versicherung eignet sich am besten vor einer OP?
Hallo, mein Vater hat demnächst eine OP, da wird dann der Brustkorb geöffnet und aus der Lunge werden zwei Knoten entfernt. Er hat leider Krebs.
Gibt es da eine Versicherung die man vor der OP noch abschließen kann, so was in Richtung Lebensversicherung oder Pflegeversicherung?
11 Antworten
Das macht keinen Sinn. Kein Versicherer wird Deinen Vater mit einer Krebserkrankung versichern .
Hallo H3E3N,
eine spezielle Zusatzversicherung zur bestehenden gesetzlichen Krankenversicherung ist bei der OP deines Vater, nach meiner Ansicht nicht nötig. Selbst, wenn er schon vor Jahren eine private Krankenhaus-Zusatzversicherung abgeschlossen hätte, würde diese ihm jetzt nicht besonders helfen.
Die OP wird sicher nicht von einem Assistenzarzt durchgeführt werden, sehr wahrscheinlich wird das der Chefarzt selbst tun. Mehr würde keine Zusatzversicherung bezahlen.
Danach folgen einige Tage auf der Intensivstation. Auch hier wäre der 1-Bett/2-Bett-Zuschlag unsinnig. Lediglich in den Folgetagen kann dein Vater überlegen, ob er optional ein 2-Bettzimmer als Wahlleistung im Krankenhaus buchen möchte, sofern das auf der onkologischen Station überhaupt möglich ist. Die Qualität der Behandlung bleibt von allem jedoch unbeeinflusst.
Eine Pflegeversicherung hat dein Vater bereits durch die gesetzliche KV und der Sozialversicherungen in Deutschland. Sollte er nach der OP, oder in der Folgezeit irgendwann pflegebedürftig werden, bekommt er Leistungen aus dieser gesetzlichen Versicherung.
Sollte sich dieser Fall schon im Krankenhaus abzeichnen, dann lass dir bitte bei der Antragsstellung vom Sozialen-Dienst/Paritätischen-Dienst des Krankenhauses helfen. Den Erstantrag stellen diese meistens und legen med. Unterlagen dem Antrag gleich bei.
Anschliessend folgt eine Begutachtung des Patienten durch den Medizinischen Dienst. Dieser wird dann festlegen, in welchen Pflegegrad dein Vater eingestuft wird und welchen Betrag ihr aus der Pflegeversicherung erhalten werdet. Ein örtlicher, ambulanter Pflegedienst wird euch auch hierbei unterstützen.
Notwendige Heil-und Hilfsmittel (Sauerstoffstandgerät für zu Hause, Pflegebett, Hilfsmittel für die häusliche Pflege) verschreibt der Hausarzt und werden ganz normal über die bestehende KV abgerechnet.
Viele Krankehäuser bieten in solchen Fällen eine Pflegeberatung an. Man bekommt ein kostenloses Info-Gespräch, in dem man wertvolle Tipps für den Umgang mit pflegebedürftigen Angehörigen bekommt. Oder welche Frühreha-Massnahmen, bis hin zur Palliativmedizin ergriffen werden können.
Was ich dringend empfehlen würde, wäre das Ausfüllen einer
Patienenverfügung, Vorsorge-und Betreuungsvollmacht.
http://www.bundesaerztekammer.de/patienten/patientenverfuegung/muster-formulare/
Die ausgefüllten Formulare(Kopie) gibt man dem Krankenhaus, damit im Ernstfall umgehend geklärt wird, wer, was, wann und in welchem Umfang noch tun darf.
Das Ausfüllen der Formulare ist zugegebener Weise nicht so schön. Man muss sich erstmalig mit dem der eigenen Vergänglichkeit auseinander setzen, aber es gibt einem auch das Gefühl, dass nichts gegen den eigenen Willen geschehen wird.
Das Ausfüllen der Formulare würde ich auch dir empfehlen. Wenn der Ernstfall erst einmal eingetreten ist, kann man diese Verfügungen nicht mehr nachholen, so dass im ungünstigen Fall ein Vormund vom Amtsgericht erst durch das Krankenhaus angefragt werden muss. Das möchte wohl keiner von uns.
Dein Vater hat Lungenkarzinome, die zumindest noch operabel sind. Die Folgezeit wird zeigen, wie gut Strahlenbehandlung und Chemotherapie anschlagen werden. Eine so aufwändige OP würde man aber nicht mehr bei völlig hoffnungslosen Fällen vornehmen. Von daher würde ich davon ausgehen, dass sich dein Vater von der OP entsprechend erholen wird und diese Angaben hier nur als Ratschläge zu verstehen sind.
Ich wünsche Euch beiden alles Gute, viel Kraft und Nervenstärke,
di Colonna
Das geht natürlich nicht.
Ich hoffe dein Vater übersteht die OP gut und wird wieder fit.
Hallo H3E3N,...nein, leider kann man keine Kranken- oder Pflegeversicherung, die für die OP noch eintreten soll, so kurzfristig davor abschließen; mit jeder Versicherung - dieser Art besonders -, weil ja die Leistung sogar schon im Blickfled ist (die OP) besteht eine Wartezeit, zudem werden Fragen nach Vorerkrankungen gestellt und wenn diese bestehen, gibt es den Risikozuschlag oder die Versicherung lehnt den Antrag direkt ab; das wäre auf jeden Fall bei deinem Vater passiert;
...inwieweit du, bzw. dein Vater noch Versicherungsbedarf benötigt, sollte ma ein seriöser Makler oder Berater überprüfen; ansonsten gute Besserung nach der OP für deinen Vater, alles Gute, liebe Grüße aus Köln
Wogegen willst Du denn die Versicherung abschließen?
Die Diagnose steht fest, eine Lebensversicherung oder Ähnliches in dieser Situation... gibt es sicher irgendwo auch, wird aber nicht bezahlbar sein.
Die Versicherungen verkaufen ihre Produkte, um damit Geld zu verdienen. Die machen das nicht aus lauter Menschenfreundlichkeit.