Was lohnt sich mehr , Wo steckt mehr Geld , Ausbildung zum Chemikanten oder ein Master im Verfahrenstechnik?
Guten Tag. Ich stehe vor der Wahl: Entweder eine Ausbildung zum Chemikanten oder ein 5-Jähriges Studium zum Verfahrenstechniker (Chemie). Da mir das Geld und die Karriere enorm wichtig ist, habe ich beide Gehälter und die jeweiligen Aufstiegschancen verglichen...
Ein Chemikant bekommt Tariflich nach der Ausbildung (Einstiegsgehalt) ca 2800€ Brutto (ca. 1680€ Netto) ohne Zulagen (Schichtarbeit etc.) Man kann erst nach 1 jahr sich zum Techniker weiterbilden. Die Weiterbildungschancen sind schwierig, da die Schichtarbeit kaum Zeit bereitstellt. Außerdem soll eine Weiterbildung zum Techniker ganze 4 Jahre dauern. Insgesamt würde man nach meiner Rechnung (Abgaben 40%) ca 21.000€ netto ohne Zulagen bekommen.
Ein Verfahrenstechniker hat ein Einstiegsgehalt von ca 40.000€ Brutto. Das 5 Jährige Studium würde mich aber wegen BaFög verschulden lassen. Dazu kommt das ich auch mich in der freien Wirtschaft mich bewerben muss. Da ich eine doppelte Staatsbürgerschaft habe, könnte ich mich auch im Ausland gut bewerben.. Ein Akademiker hat natürlich Ansehen - keine Frage. Nach meiner Rechnung würde ich als Verfahrenstechniker jährlich knapp 24.000€ Netto bekommen.
Nun : Was lohnt sich für mich mehr? Stimmt meine Rechnung oder sind da Fehler beinhaltet? Ich bin zurzeit 19 Jahre alt und bringe ein Abitur mit. Vielen Dank !
4 Antworten
Ich weiß nicht, ob das Einstiegsgehalt eines Chemikanten so hoch ausfällt..
Wenn du wirklich viel Geld verdienen willst, ist es wichtig, dass du auch was dafür tust, um so in höhere Positionen zu kommen. Das bedeutet z.B., wenn du eine Ausbildung machst und fest übernommen werden solltest, bietet es sich an, dass du nach Ausbildung für weitere Qualifikationen in deinem Fachbereich sorgst, also z.B. ein Abendstudium machst.
Mit einem Studium steigst du meistens viel höher ein, bist aber bis dato unternehmensfern geblieben, außer es handelt sich um ein duales Studium. In vielen Fällen kann man nach dem dualen Studium, sofern man von dem Unternehmen übernommen wird, einen Master dranhängen und nebenbei noch fast Vollzeit arbeiten. Schonmal an so eine Option gedacht? In diesem Fall wärst du auch nicht von Bafög abhängig.
Bezüglich des Gehalts: Steht das so als Einstiegsgehalt drinnen?
Anstelle des Abendstudiums wäre vielleicht auch ein Fernstudium denkbar, so dass du in der freien Zeit dafür büffeln kannst und die Unterlagen zugeschickt bekommst. Es kommt auch darauf an, in welchen Schichten du arbeiten musst. Klar kannst du abends nicht in die Uni/FH, wenn du Spätschicht hast. Sowas kann man aber auch mit dem Vorgesetzten besprechen.
Ist natürlich auch eine gute Sachen, wenn du vorab und während des Studiums Praktika an einem/mehreren Unternehmen machst und die so schonmal einen Eindruck bekommen.
1 Jahr warten ist natürlich eher ungünstig oder du versuchst es sinnvoll zu füllen. In deinem Fall wäre ein duales Studium wohl echt eine Überlegung wert gewesen.
Chemikant ist ein Chemiefacharbeiter in der Produktion. Früher konnten das sogar Leute mit Hauptschulabschluss machen. Viele können diesen Beruf auch nicht bis zum Rentenalter ausüben - aus gesundheitlichen Gründen.
Studium, wenn du es schaffst ist auf Dauer besser. Bafög kann man in kleinen Raten zurückzahlen. Das tut später kaum weh.
Ich würde dir ein Duales Studium empfehlen!Die meisten großen Konzerne bieten das an.
Leider zu Spät um sich für ein duales Studium zu bewerben
Die Ausbildung zum chemikanten aber auch!
Wie du selbst schreibst ist die Weiterbildung aus den genannten Gründen im Beruf des Chemikanten schwierig.
Größere Aufstiegschancen hast du sicherlich nach einem klassischen Studium, das allerdings sehr viele mit der Promotion und nicht dem Master beenden. Unabhängig deiner Gehaltsrechnung werden sich im Verlauf des Berufs nach erfolgreichem Studium höhere Gehälter erzielen lassen als mit der Ausbildung. Vor allem durch die Übernahme personeller Aufgaben oder Einbringung anderer Kompetenzen besteht die Chance eines Aufstiegs.
Die Verschuldung durch BaFög ist sicherlich gegeben, sollte aber auch als Investition gesehen werden: Bei einem Autokauf wird genauso ein Kredit aufgenommen, der später abzuzahlen ist. Hier fragt aber niemand nach dem Sinn einer solchen Investition. Mit einem BaFög-Kredit überbrückst du im besten Fall nur einen Zeitraum nachdem es dir möglich ist mehr Geld zu verdienen als ohne diese Investition.
Letztendlich bleibt die Entscheidung bei dir. Als Grundlage für weitere Gedanken empfehle ich dir noch folgende Broschüre zum Thema "Chemie studieren" der GdCh: https://www.gdch.de/ausbildung-karriere/schule-studium-aus-und-fortbildung/chemie-studieren.html
Ausbildung ist eine Sicherheit, ein Studium ist ein Risiko. Ich könnte auch mit einer Promotion arbeitslos sein. Das finde ich nicht fair.. Wissen Sie, wie sich ein Chemikant weiterbilden kann, im Bezug auf die Schichtarbeit
Ich habe leider keine Infos darüber wie die Berufssituation und Aufstiegsmöglichkeiten für den Chemikanten aussieht. Bei Doktoren der Chemie jedoch liegt die Arbeitslosenquote unter 2% - es herrscht also Vollbeschäftigung. Die Chance, dass du arbeitslos endest ist in meinen Augen zu vernachlässigen. Dennoch sollte dir der Anspruch eines Studiums bewusst sein hinsichtlich deiner Fähigkeiten und Leidensfähigkeit. Für ein Studium der Chemie sollte man genug Ausdauer und Motivation mitbringen.
Der Gehalt des Chemiekanten steht im Tarifvertrag (nrw).. Wie soll ich aber ein Abendstudium machen wenn ich Schicht arbeite? Das Studium währe an einer FH, ich müsste auch ein 3 Monatiges Praktikum aufbringen.. Außerdem hätt ich vor während des Studiums mich als Werkstudent zu bewerben..
Duales Studium kommt leider nicht mehr in Frage. Ich habe mich zu spät beworben leider bzw habe diesen Weg nicht einschlagen wollen. Es währe sehr Riskant jetzt ein Jahr nichts zu tun und dann mich um ein duales Studium zu bewerben..