Was kostet eine unabhängige Vermögensberatung für meine Geldanlage?

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Da kann ich aber klasse Auskunft geben - komme aus dem Fach. :-)

Ernsthaft UNABHÄNGIG sind nur Vermögensberater, die keine Provisionen bekommen und mit keiner Institution (also Bank, Versicherung, Strukturvertrieb (Telis Finanz, DVAG usw.)) verbandelt sind.

Dies zu erkennen ist nicht ganz einfach, eventuell sucht Du Dir einen Vermögensberater über den Verbund deutscher Honorarberater heraus oder durchforstest sehr ordentlich die Unterlagen, die ein Vermögensberater Dir zur Verfügung stellen sollte. Er sollte eine eigene Zulassung als Versicherungsvermittler besitzen und seinen Lebenslauf offenlegen, damit man die Ausbildung erkennen kann. Ebenso sollte er mindestens Versicherungsfachwirt oder Bankfachwirt sein.

Reine Honorarberater lassen sich nach Stunden bezahlen (zwischen 100 - 250 € netto ) oder prozentual nach Vermögen - allerdings genau offengelgt und nichts mit heimlichen Vermittlungsgebühren oder Verrechnung von Ausgabeaufschlägen. (Ich bevorzuge die Stundenabrechnung, denn das ist m.E. die einzig absolut faire Berechnungsweise für alle Seiten.) Honorarberater können meist auch Versicherungen vermitteln, die ca 30% günstiger als die "normal erhältlichen" sind, denn in diesen Versicherungen sind KEINERLEI Provisionen berechnet. Das rechnet sich auch schon bei den kleinen Versicherungen, sprich Haftpflicht und Gebäude/Hausrat und wird richtig interessant bei Altersvorsorge und Berufsunfähigkeit. Ebenso bieten die Verbraucherzentralen diese Dienstleistung an, die kosten ca 75,-€ die Stunde und man hat relativ lange Wartezeiten. Leider darf die VZ aber nicht empfehlen - d.h. sie kann nur sagen, "Ja - da gibt es besseres!", aber sie darf nicht sagen, WO Du dieses Bessere denn findest. Die Angestellten dort sind aber im allgemeinen recht gut ausgebildet.:-)

Niklaus  23.10.2010, 22:21

Welcher Versicherungsvermittler sollte es sein. Ein Vertreter § 84 HGB oder Makler § 93 HGB. Was versteht ein reiner Versicherungsvermittler von Fonds und geschlossenen Beteiligungen oder anderen Vermögensbestandteilen.

Wieso sollte ein honorarbasierende Beratung besser als ein provisonsbasierende eines reinen Finanz- oder Versichrungsmakler sein???

geldwertGmbH  25.10.2010, 09:42
@Niklaus

Da streiten sich natürlich die Geister drum, ich persönlich glaube, dass ein §93 HGB vorzuziehen ist, da er selbst die Sachkunde nachweisen muß und dies nicht über die verbundene Gesellschaft geschieht. Außerdem sind die Vertreter immer in irgendeiner Art an jemanden gebunden. Versicherungsberater ist natürlich noch besser. Und natürlich hast Du recht, er sollte kein ausschließlicher Versicherungsfachmann sein, sondern auch im Anlagebereich Qualfikationen vorzuweisen haben. Die Beratungsqualität hängt selbstverständlich in jedem Fall - egal ob provisionsbasiert oder honorarbezahlt - immer und ausschließlich an der Kompetenz und dem Fachwissen des Beraters! Ich bin mittlerweile allerdings zu der Erkenntnis gelangt, dass die fast alle prozentbezahlten Berater mit zumindest einem halben Auge auf ihren eigenen Geldbeutel schauen. Natürlich heißt das nicht, dass sie zwangsläufig schlechte oder mangelhafte Beratung liefern - aber als "unbedarfter" Ratsuchender hat man ja keine Möglichkeit, ernsthafte Vergleiche anzustellen. Außerdem habe ich festgestellt, dass reine Honorarberatung für den Kunden trotz der nicht gerade spottbilligen Stundenpreise in 90% der Fälle deutlich günstiger kommt, als die Entlohnung über Provisonen.

Marina57  24.02.2015, 19:50
@geldwertGmbH

Also - nur Makler arbeiten für Geld - Bullschitt. Sogar ein Vermögensverwalter/ Honorarberater ( nach § 34 h) arbeitet für Geld! Ja Stundenlohn - wie ein Beamter - nur er kann den Stundenlohn selbst festlegen. Wer aber entscheidet wieviel Zeit er zum Beraten braucht - hat der Kunde einiges Wissen, geht es vielleicht schneller, aber ist der Kunden neu auf diesem Gebiet... Und wer prüft, ob in dieser Zeit alles wichtige gesagt und verstanden wurde? Also: Wenn Sie jemanden "holen" der nur ein Produkt vermittelt(Vertreter), wissen Sie dies - ein Makler oder Honorberater kennt den Markt und ist in Ihrem Auftrag tätig, was in dem entsprechenden Makler- oder Honorvertrag auch festgeschrieben wird. Nun " Butter bei die Fische" - die Provision ist abhängig von der Anlagesumme, 1-6 % in der Regel; vergleichen Sie das mit dem Honorar - wie viel Stunden brauchen Sie, um alles richtig zu verstehen? Und wenn SIE sich dann gegen eine Anlage oder für eine kleinere Anlagesumme entscheiden - zahlen Sie Honorar in der vollen Summe! Die Provision passt sich an oder verschwindet ganz (fair nicht?). mein FAZIT: ein wenig Grundwissen ist immer gut, ansonsten entscheidet ihr Bauch oder der Empfehlungsgeber. Ich wünsche Ihnen einen guten fairen Berater - mit Provision oder Honorar - ist unterm Strich egal!

Das kommt sicher auf den Umfang der Beratungsleistung an, geh mal davon aus, das du im Prinzip 2 Möglichkeiten hast.

  1. Provisionsberatung - d.h. du zahlst bei Abschluß des Produktes, was für viele eine unabhängige Beratung ausschließt, aber meiner Erfahrung nach nicht muß.

  2. Honorarberatung - kosten werden so 100-300€ je Stunde liegen, wie gesagt abhängig davon was du anlegen willst. dafür wird dir der Berater kein Produkt verkaufen sondern nur mit dir erarbeiten was für dich in Frage kommt, und dir evtl. den dahin zeigen.


Aber : es kann dann sein, wenn du das optimale Produkt willst, das du dann zusätzlich zum Honorar auch noch Provision zahlen mußt, die geht dann nicht unbedingt an den Berater, denn das Universum der Provisionsfreien Produkte ist noch recht eingeschränkt.


Du mußt halt so oder so ein gewisses Vertrauen mitbringen, um dich aber abzusichern solltest du dir vorher konkret überlegen was du willst und deine Wünsche schriftlich festhalten und diese dann auch vom Berater im Protokoll unterschreiben lassen. Wenn du es so machst ist es egal, wo du dich beraten läßt, denn der Berater haftet für seine Empfehlungen.

kalium  25.08.2010, 06:16

DH!

hallo!

im idealfall kostet sie nichts und bringt sehr viel. lohnt sich aber erst ab einem mindestbetrag, so etwa im mittleren fünfstelligen bereich.

die schlechten berater (verbrater?) erzeugen viel spesen, verdienen an provisionen und versuchen diese zu maximieren.

seit einiger zeit gibt es provisionsfreie honorarberatung, das bieten aber nur wenige an und ob die ergebnisse am ende den wünschen entsprechen weiss man auch erst hinterher.

eine bekannte von mir hatte einen vertrag mit einer norddeutschen vermögensverwaltung, die haben in der "krise" auch nur verluste produziert und versuchen ständig irgendwelche zertifikate zu verkaufen.

was daraus werden kann hat man bei den lehman-papieren gesehen, die vor drei jahren in deutschland gegen provisionen von bis zu 13 % verkauft wurden.

wenn man dann am jahresende weniger im depot hat wie vorher und trotzdem einige hundert euro kosten gezahlt hat, dann ist das einfach nur ärgerlich!

ich denke, die fairste lösung wäre eine gewinnbeteiligung:
nur wer geld vermehrt bekommt etwas ab, bei verlust gibts nichts!

wenn sie mir mal eine mail schicken (adresse im profil) kann ich ihnen gerne einen vorschlag unterbreiten.

grüsse aus dem neckartal a. klautke

Mine Lösung für dein Problem ist ein Finanz- und Versicherungsmakler.


Hier die Unterscheidung:

  1. Ein Versicherungsvertreter ist der Erfüllungsgehilfe einer Versicherung (siehe hierzu § 84 HGB, Handelsvertreter). Er arbeitet in der Regel für eine oder mehrere Versicherungen (Mehrfachagenten).

  2. Ein Versicherungsmakler ist ein Erfüllungsgehilfe bzw. Sachverwalter des Kunden. (siehe hierzu § 93 HGB; Handelsmakler). Er ist unabhängig von allen Versicherungen. Hat gegenüber dem Kunden eine höhere Haftung als ein Versicherungsvertreter.

  3. Versicherungsberatung ist Rechtsberatung. Die Versicherungsberatung darf nur von einem Versicherungsberater ausgeübt werden, der eine Erlaubnis gemäß § 34e Abs. 1 der Gewerbeordnung von der zuständigen IHK erhalten hat. Bis dahin gilt eine bisher vom zuständigen Amts- oder Landgerichtspräsidenten nach Artikel 1 § 1 Abs. 1 Nr. 2 Rechtsberatungsgesetz erteilte Erlaubnis. Versicherungsberater beraten Sie bei der bedarfsgerechten Auswahl von notwendigem Versicherungsschutz, suchen für Sie günstige Versicherungsunternehmen und unterstützen Sie im Schadenfall. Aber: Versicherungsberater dürfen von den Versicherungsunternehmen keine Provision oder Courtage annehmen. Nur so können sie unabhängig und neutral in ihrer Beratung sein. Der Versicherungsberater erhält von Ihnen ein Honorar.

Wirklich objektiv sind nur die Berater der Verbraucherzentralen.

Was viele nicht wissen: Sie bieten auch hierzu Beratung an - und die kostet (und bringt) auch noch Geld. Mit 100 Euro die Stunde muss man da rechnen, doch diese sind sehr gut investiert. Also einfach mal bei der nächstgrösseren Stadt nach Verbraucherzentrale googeln und Termin vereinbaren. Hierfür alles mitbringen.