Warum behalten Aktionäre ihre Aktien bei Kursverlust nicht einfach bis der Kurs wieder steigt?
Hallo, ich frage mich schon die ganze Zeit warum Aktionäre ihre Aktien bei Wertverlust nicht einfach behalten bis der Kurs wieder steigt sondern mit Verlust verkaufen.
Verliert man dadurch Geld wenn man die Aktien behält?
Wäre schön wenn mir das mal jemand erklären könnte :-)
Grüße leopunk
11 Antworten
Gewisse Kursverluste sind normal, insbesondere nach der Dividendenzahlung. In diesem Fall sind die auch normalerweise nicht von Dauer und auh geringer als die Höhe der Dividende selbst, außerdem holt die Aktie diesen Verlust in aller Regel spätestens innerhalb eines Jahres wieder auf, solange sich die Situation des Unternehmens nicht wesentlich ändert.
Es geht nicht allein darum, ob die entsprechened Aktie in einem "angemessenen" Zeitraum (welcher wäre das genau ?) wieder das alte Niveau erreicht, sondern darum, dass Verluste schon rechnerisch schlich schwerer wieder aufzuholen sind.
Wenn eine Aktie von 100 auf 50 Euro fält, sind das 50 % Verlst. Wenn sie aber von 50 auf100 steigen soll, wäre das eine Steigerung von 100 %. Man setzt sinnvollerweise bestimmte Stopp-Kurse, d.h. wenn die Aktie einen bestimmten Verlust erreicht hat, wird sie (gezielt !) mit Verlust verkauft. Solange sie steigt, erhöht man dann die Stoppkurse entsprechend.
Beispiel bei Verlust: Kauf bei 100; gewählter Stopp-Kurs 80 Aktie fällt auf 79,50 --> Verkauf.
Die verbleibenden 79,5 steckt man dan besser in eine andere Aktie oder in andere Wertpapiere, statt auf eine Erholung zu warten. Beispie bei Gewinn: kauf für 100, Stoppkurs bei 80 Aktie steigt auf 120, neuer Stoppkurs 95 Aktie steigt auf 120, neuer Stopp 105
Aktie fällt auf 105 - Verkauf für 105, mahct unterm Strich nen Gewinn von 5.
Diese Verfahren wird fast immer so gemacht, entsprechend einer der ältesten und wichtigsten Börsenregeln, die es gibt:
"Verluste realisieren, Gewinne laufen lassen".
Längst nicht jede Aktie erreicht in einem zumtbaren Zeitraum wieder ihren alte Höchststand. Wenn überhaupt. Schau mal auf Deutsche Telekom. So gibt es viele Beispiele.
Mit einem (möglichst mentalem ) stopp loss kann man Pech haben, wenn man unglücklich ausgestoppt wird, weil der Kurs gleich danach wieder steigt. Das ist wahr.
Regel 1 an der Börse lautet aber, och vor möglichen Gewnnen, das Kapital zu erhalten.Nun rechne mal mit:
Bei einem Verlust von 20% baucht es beim anderen Invest 25% um den Verlust auszugleichen. Bei 50% Miesen 100% Gewinn und bei 90% Miesen fast unerreichbare 900% Plus.
Das ist der Grund, nach dem du fragst. Bei Aktien kann man "nur" den Einsatz verlieren, bei anderen Anlagen wie CFDs kann es passieren, dass man sogar Geld nachschießen muss.
Manche Verkaufen da ihre Aktien weil sie angst haben das sie noch weiter sinken und sie noch mehr Geld verlieren würden.
Es gibt aber auch viele andere die verkaufen ihre Aktien nicht wenn die etwas an wert verlieren.
Die Aktien können ja auch wieder steigen.
Negative Aktien gibt es nicht. Die Aktion sind dann sog. Pennystocks, die im Centpereich rumdümpeln. Aber selbst damit wird rumgespielt, viele, viele Pennystock-Aktien können trotzdem viel Geld sein, was man investieren kann.
Der Grund ist, dass die Aktien ja noch viel weiter fallen können. Vielleicht steigen sie gar nicht mehr auf den vorherigen Kurs. Nun hat man die Aktien aber nicht zum Spaß, sondern möchte das Geld vielleicht irgendwann auch verwenden, z.B. für den Hausbau, für ein neues Auto, was auch immer. Und da ist es ganz schlecht, wenn man noch 25 Jahre warten müsste, bis die Aktien jetzt wieder den alten Stand erreicht haben.
Viele Aktionäre machen das. Vielleicht sogar die Mehrheit.
Die Aktie ist ja ein Anteil an einem Unternehmen. Es kann sein, dass ich eine Aktie für 40 Euro kaufe, auf die jährlich ein Gewinn (nicht Kursgewinn) von 5 Euro entfällt. Wenn der Kurs jetzt auf 30 fällt, ist das zwar doof. Aber ich habe noch immer den gleichen Anteil am gleichen Unternehmen mit dem gleichen Gewinn. Wozu dann verkaufen?
Man verliert kein weiteres Geld, wenn man temporäre Kursverluste aussitzt. Bei ordentlichen Aktien gewinnt man in der Zeit Geld. Einmal durch die Dividenden, die ausgeschüttet werden. Und zusätzlich durch die nicht ausgeschütteten Gewinne der Unternehmen, die den inneren Wert der Aktie steigen lassen.
Man verliert kein weiteres Geld, wenn man temporäre Kursverluste aussitzt.
Aber natürlich! Gebundenes Geld ist i.d.R. andersweitig nicht nutzbar. Eine Opportunitätsrechnung würde dir einen Opportunitätsverlust aufzeigen. Dividenden und innerer Wert hin und her, das nimmt die Börse sehr zeitnah im Preis der Aktie auf, noch lange bevor die Dividende gezahlt wird.
Bei Aktienkauf sollte man nie den wirtschaftlichen Aspekt aus dem Auge verlieren.
Gebundenes Geld ist i.d.R. andersweitig nicht nutzbar.
Das per Aktien gebundene Geld arbeitet, ist also nicht ungenutzt.
Dividenden und innerer Wert hin und her, das nimmt die Börse sehr zeitnah im Preis der Aktie auf, noch lange bevor die Dividende gezahlt wird.
Kontext?
Bei Aktienkauf sollte man nie den wirtschaftlichen Aspekt aus dem Auge verlieren.
Gerade weil ich mir eine Aktie unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten auswähle, sie also sowohl zum Zeitpunkt des Kaufens als auch des Haltens attraktiv ist, besteht für mich kein Grund, bei Rücksetzern zu verkaufen. Im Grunde wird die Aktie mit jeder Verbilligung noch attraktiver. Also ist es doch unsinnig, das Schätzchen herzugeben. :)
Das per Aktien gebundene Geld arbeitet, ist also nicht ungenutzt
Das habe ich weder direkt noch indirekt geschrieben.
Kontext? Soll ich dir hier erklären, wie sich ein Preis bildet.
Im Prinzip sollte es ja jeder so handhaben, wie man es für richtig hält. Wenn du der Meinung bist, das passt so für dich, dann ist das ja ok, allerdings wirtschaftlich nicht nachvollziehbar, von Profis ist diese Vorgehensweise eher verpönt. Auch da gibt es natürlich schwarze Schafe, nur ist da das Problem, dass diese Leute dann das Risikomanagement des Instituts umgehen, nur um den eigenen Fehler nicht eingestehen zu müssen.
Das ist wirklich das 1x1 an der Börse, dass es mich wirklich wundert, dass man es immer wieder unterstreichen muss, unter bestimmten Umständen die Verluste zu realisieren. Das Aussitzen / Hängen / Nichteinbestehen eines Fehltrades bei einem Aktienwert ist eine rein emotionale Sache. Emotionen haben an der Börse nichts verloren. Unfaire Bewertungen werden durch die effzizienten Märkte schnell ausgeglichen. Anders stellt es sich natürlich da, wenn man wirklich langfristig in die Aktie investieren will und diese großteils als alternatives Zinspapier einordnet. Nur ist es auch da notwendig regelmässig die Position zu prüfen und gegebenenfalls umzuschichten und im besten Fall die Position zu hedgen.
Ebenso das Verbilligen, ein Extremfall wäre die Martingale-Strategie. Es gibt wirklich viele Dinge, die man eher sein lassen sollte. Viele Anfänger vewechseln bei Profis das schrittweise Aufbauen einer Position mit Verbilligen. Die erste Tranche ist nicht die volle Menge, sondern wirklich nur der erste Kauf. Die volle Position sollte einen gewissen Prozentsatz vom Depot nicht überschreiten. Dieser im Risikomanagement gesetzte Prozentsatz wird erst mit der letzten Tranche erreicht. Ein Privatanleger dagegen kauft oft nach, um zu verbilligen, obwohl der eigentliche ursprüngiche Grund des Kaufs eben nicht mehr gegeben ist. Aber man hat Dank Nachkauf einen billigeren Einstandskurs und das Portfoliorisiko völlig ignoriert. Sowas ist schlichtweg fahrlässig. Ich will nicht sagen, dass das bei dir so ist, das weisst nur du aber so agieren sehr viele Privatanleger und dann sind die eben sehr schnell mit mehreren Positionen überdurchschnittlich im Markt investiert. Was das mit dem Portfolio anrichten kann, ist in vielen Büchern nachlesbar.
Eine wirklich sinnvolle Sache, wenn man die Position wirklich aussetzen will oder meint es zu müssen ist die Absicherung über eine Put-Option. Auch unter Berücksichtigung der bezahlten Prämie und den Rollkosten (oder man greift gleich zu LEAPS) bei längerem Halten würde sich das sogar richtig auszahlen.
Es bedarf immer eines konsequenten Risikomanagements und pragmatischen Verhalten, wenn der Markt heruntergeht und da ist das Aussitzen von Verlusten in den meisten Fällen eben Fehl am Platz. Es gibt unendlich viele Bücher zu diesem Thema.
Das Problem beim Verkaufen ist, dass NIEMAND, auch nicht díe Profis, einen Schimmer hat, wie lange eine Aktie fällt. Richtige Einstürze treten mehrheitlich auf, wenn der gesamte Markt betroffen ist. Es ändert sich also der Preis, obschon sich fundamental an den Aktien nichts geändert hat.
Rückwärts betrachtet ist es selbstverständlich besser, wenn ich eine gefallene Position zuvor zu höheren Kursen veräußert hätte. Aber ob Laie oder Profi: Niemand hat eine Glaskugel.
Ich habe schon oft bei Rücksetzern ge- oder nachgekauft. Dabei habe ich mitunter sogar den Tiefpunkt der Kursdelle exakt getroffen. Andere Investoren haben sich zeitgleich wohl rauskaufen lassen, durch Stop-Loss oder irgendwelche Philosophien des Risikomanagements. Die wurden abgeworfen, und der Markt ist ohne sie weitergefahren.
Habe ich da richtig oder falsch gehandelt? Wären die Kurse weiter gefallen, hätte es nachher geheißen, der Doofmann hat ins fallende Messer gegriffen ;o).
Wenn an der Börse unfaire Bedingungen schnell ausgeglichen würden, sähen Aktienindizis geradlinig aus. Wir haben aber keine Linien, wir haben Wellen... :o)
Wenn an der Börse unfaire Bedingungen schnell ausgeglichen würden, sähen Aktienindizis geradlinig aus
Bei allem Respekt, aber das ist Unsinn. Schaue einfach mal nach Begriffen wie effiziente Märkte und Arbitrage. Letztlich steht es dir frei nach deiner Meinung zu agieren, das ändert aber nichts daran, dass man professionel und stetig nur mit gutem Risikomanagement an der Börse Geld verdient.
Soll ich dir hier erklären, wie sich ein Preis bildet.
Deine Erklärung hätte mutmaßlich die Worte Angebot und Nachfrage beinhaltet. Interessanter ist vielleicht, wie sich zu einem aktuellen Zeitpunkt so eine Angebots- oder Nachfrageseite zusammensetzt.
Es gibt keine wirkliche Markteffizienz, denn der Markt ist unlogisch. Die Emotionen, die du einem "Aussitzer" unterstellst, findest du viel weniger bei diesem als auf der Angebots- oder Nachfrageseite. Da wird panisch ge- oder verkauft, was das Zeug hält. Und plötzlich haben wir wahnwitzige Marktkapitalisierungen wie bei der Telekom (2001), EM TV und VW, oder eben Freibier für alle wie zuletzt 2008 bei Daxkursen unter 4000. Märkte übertreiben, das weißt du selbst. Aber wie stehen Übertreibungen zu Markteffizienz?
Schau einmal nach dem Begriff "Wert" und setz diesen in Vergleich zum "Preis". Der Aussitzer kauft, wenn der Preis niedriger ist als der Wert und verkauft, wenn der Preis höher ist als der Wert. Eigentlich logisch. Und den restlichen Quatsch macht er nicht mit, dafür fehlt es ihm schlichtweg an Emotionen. :o)
Wenn es keine wirkliche Markteffizienz gäbe, würden nicht nur Hedgefonds und größere Institutionen Arbitragetrading als Teil ihres Portfolios ansehen sondern auch wesentlich mehr Privatanleger. Nur ist es für die aufgrund der Algorithm / High Frequency Trader mit Arbitragetrading eben nur äusserst schwer machbar. Anders herum formuliert: Genau diese Algorithmtrades, die den größten Teil des Marktes ausmachen führen dazu, dass die Märkte an Effizienz gewinnen. Das sah vor 20 - 25 Jahren noch ganz anders aus. Marktanomalien, Fehlbepreisungen aber insbesondere Ausreisser bei Spreads stark korrelierender Werte, das wird von den Algorithmen sofort erkannt und glattgebügelt. Wenn es wäre, wie du sagst, dann könnten all die kleinen Forexschnüffler mit ihren MT4-Clients ihre ExpertAdvisors, die im Backtest funktioniert haben auch im Forwardtest laufen lassen und das würde teilweise funktionieren. Nur tut es das nicht, weil sich die Märkte aufgrund der Markteffizienz anpassen, Strategien auf längere Zeit nicht mehr funktionieren und die Marktanomalie spurlos verschwinden.
Nehme es bitte nicht persönlich aber ich kann dir wirklich nur empfehlen dich mit dem Risikomanagement zu beschäftigen, anstatt das, was Profis vor einem Verlust ihres Vermögens bewahrt, als Philosophie zu betiteln.
Ich glaube, du hast vor lauter Theorien, Hypothesen, Algorythmen und Gedöns und durch Beschränkung auf ausschließlich umsatzstarke Titel einfach den Bezug zu den einfachsten Basics und zur kruden Realität verloren.
Und der Unterschied zwischen "Wert" und "Preis" scheint dir fremd?
Glaub, was du willst, ich lebe davon und ziemlich gut, schon sehr lange ;)
Mag ja sein. Aber mit weniger Hokuspokus und Pseudowissenschaft würdest du nicht schlechter leben. Eher relaxter.
Pseudowissenschaft? Mal ehrlich, du weisst offenbar herzlich wenig, wie es an der Börse zu geht. Du stellst grundlegendste Regeln und Vorgehensweisen in Frage.
Ich sehe in deinem kläglichen Bemühen, mir deine Meinung aufzuzwingen, bloß vorgetäuschten Tiefgang. In der Sache bleibe ich dabei, dass ich auch bei Kursverlusten eine Aktie behalte, von deren Wert und Substanz ich überzeugt bin. Ich kaufe die Aktie, weil sie günstig ist. Sozusagen kaufe ich einen Porsche zum Preis eines VW Golf. Sollten nun die Preise fallen, bin ich doch nicht so doof und verkaufe meinen Porsche zum Preis eines Opels.
Wie es an der Börse zugeht? Na, ich bin ja auch Aktionär, ich bin Teil des Marktes. Wenn du mit meiner Betrachtungsweise Probleme hast, dann gibt es also offenkundig einen Teil des Marktes, den du nicht begreifst.
wenn du vielleicht mal lesen würdest, dann würdest du nicht erneut Unterstellungen machen oder komisch persönlich werden, ich habe dir mehrfach geschrieben, dass du doch das tun sollst, was deine Meinung ist und du für richtig hältst. Deine Meinung ist für mich irrelevant. Dass der Markt genau von solchen Verhaltensweisen so richtig profitiert, ist dann nur nebensächlich aber wahrscheinlich auch eine Pseudowissenschaft.
Für mich ist diese Frage damit beendet.
Das hier ist eine Unterstellung:
Dass der Markt genau von solchen Verhaltensweisen so richtig profitiert
Oder eben Pseudowissenschaft. Ich zähle mich bislang jedenfalls nicht zu den Verlieren, und mit Internetblase, Subprime- , Banken- und Schuldenkrise hab ich ja doch schon so manche Phase durchlebt.
Abgerechnet wird selbstverständlich erst am Schluss, vielleicht hast du ja irgendwann doch noch Recht :o)
es geht um das Ergebnis, an der Börse Recht zu haben bringt gar nichts. Und nein, Unterstellungen sind etwas anderes.
Also man verliert nicht mehr als man investiert hat?
Im Zweifelsfall bleibt die Aktie dann auf Null stehen und man hat das Geld umsonst Investiert?