Kann ich bei einem Optionsschein ins Minus?
Bei Aktien ist es ja der Fall, dass man nicht ins Minus gehen kann.
Kauft man 15x eine Aktie für 10€, so zahlt man 150€. Wenn die Aktie auf 0€ fällt, macht man ein Minus von 150€.
Aber mehr als die 150€, die man eingesetzt hat, kann man ja nicht verlieren.
Bei Knock Out Zertifikaten ist es ja der Fall, dass man ausgenockt wird, sodass man sein eingesetztes Geld verliert und nicht mehr.
Wie sieht es mit Optionsscheine aus? Der Broker verkauft sie ja nicht... fällt der Kurs um 90%, kann man ja solange warten, bis der Kurs steigt oder die Laufzeit vorbei ist.
Kann man aber bei einem Optionsschein, den man für 150€ gekauft hat, für z.B. 200€ ins Minus gehen? Sprich sein eingesetztes Geld verlieren + weiter ins Minus?
4 Antworten
Mit einem Optionsschein ist der maximale Verlust der Preis, den du gezahlt hast. Du kannst nicht noch mehr verlieren. Allerdings ist es bei einem Optionsschein realistisch, dass dieser Totalverlust kurzfristig eintritt, wohingegen es bei den meisten Aktien eine theoretische Möglichkeit bleibt.
Der Optionsschein gibt dir das Recht, zu einem bestimmten Kurs zu kaufen oder zu verkaufen (je nach Art der Option), und wenn der Kurs ungünstig steht, ist der Optionsschein am Ende gar nichts wert. Große Ausdauer hilft auch nicht, denn am Verfallstag läuft die Option aus. Allerdings hilft solche Ausdauer ja auch bei Aktien oft nicht.
Anders sieht es beim Stillhalter der Optionen aus, also der Partei, die die Optionsscheine anbietet. Die Ausgabe einer Call-Option hat nach oben offenen Verlust. Das ist aber wieder eine andere Geschichte.
Eine normale Call- oder Put-Option hat keine Knock-Out-Klausel. Das müsste extra erwähnt sein.
Das heißt, wenn der Kurs sich günstig entwickelt, kann sie auch wieder steigen. Allerdings läuft die Zeit irgendwann ab. Wenn zum Beispiel die Aktie bei einer Call-Option im Zeitablauf etwas steigt, dann kann die Option trotzdem sinken, weil die Zeit schon knapper wird.
Bis zum Verfallstag kann man drinbleiben.
Die Frage ergibt leider keinen Sinn... Meinst du den Basispreis? Der Optionsschein hat einen Basispreis. Der Aktienkurs kann darunter oder darüber liegen.
("Basiswert" ist einfach die Aktie, also etwa VW-Vorzugsaktien)
Sry, meine den Basispreis.
Muss die Aktie über den Basispreis liegen, damit ich die Optionsscheine verkaufen kann?
Beispiel:
Aktie kostet 15€
Basispreis eines Optionsscheins (Call) : 10€
Laufzeit: 01.12.21
Kann ich meine Optionsscheine nur verkaufen, wenn sie über 10€ liegen?
Du kannst die Optionsscheine jederzeit verkaufen, unabhängig vom Preis der Aktie. Natürlich hängt der Preis, den du bekommst, vom Aktienkurs, von der Laufzeit und der Volatilität ab, sowie möglichen Ineffizienzen im Markt. Nach der Formel von Black & Scholes kann ein theoretischer Wert ermittelt werden, und oft ist es nah dran. Der „theoretische Wert“ wird auf Börsenseiten oft mitgeliefert.
Und warum gibt es einige Optionsscheine, die z.B. die selbe Laufzeit haben, aber der Basispreis einmal bei 10€ liegt und einmal bei 20€
Da ist ja dann auch der Preis unterschiedlich. Wenn die Aktie jetzt bei 15 Euro liegt, dann ergibt es Sinn eine Kaufoption für 20 Euro zu kaufen. Bis Dezember hat die Aktie Zeit zu steigen, und wenn sie dann zum Beispiel bei 25 Euro steht, macht man einen schönen Gewinn. Wichtig ist der „Break-even“, also der Preis, bei dem du den Optionspreis wieder raus hast und der Gewinn anfängt.
Mit 10 Euro ist es jetzt etwas blöd. Da bist du „im Geld“ wie man sagt. Die Option ist dadurch schon teuer. Aber man gibt immer viele verschiedene Basispreise aus. Der Kurs bewegt sich ja auch.
"Mit 10 Euro ist es jetzt etwas blöd. Da bist du „im Geld“ wie man sagt. Die Option ist dadurch schon teuer."
Was meinst du mit "teuer"?
"Kaufoption für 20 Euro zu kaufen. Bis Dezember hat die Aktie Zeit zu steigen, und wenn sie dann zum Beispiel bei 25 Euro steht, macht man einen schönen Gewinn."
Und wie sieht es mit dem Gewinn aus, wenn man dann bei einem Kurs von 18 Euro aussteigt?
Schau es dir lieber mal auf YouTube an oder so, von Grund auf...
Mit teuer meine ich, dass der Preis der Option hoch ist. Wenn du das Recht hast, für 10 Euro zu kaufen, aber die Aktie steht sogar schon bei 15 Euro, dann ist das doch viel wert. Mit Basispreis 20 Euro ist sie weniger wert. Da muss die Aktie ja bis Dezember noch steigen, damit sich auch am Ende der Laufzeit ein Wert ergibt.
Wenn man bei 18 Euro aussteigt, kommt es auf den Zeitpunkt an. Wenn die Aktie jetzt kurzfristig von 15 Euro auf 18 Euro steigt, kannst du einen überdurchschnittlichen Gewinn mit der Option machen. Also die Option steigt mehr als die Aktie. Wenn es aber lange dauert, bis die 18 Euro erreicht werden, dann kann die Option sogar sinken. Zum Beispiel 18 Euro im November wären nicht so gut. Da muss man befürchten, dass der Basispreis von 20 EUR bis Dezember nicht erreicht wird. Das ist dann weniger wert als mit Aktienkurs 15 Euro jetzt.
Ah okay.
Also ist der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs und dem Basispreis Preis sozusagen mein Gewinn?
Nein. Schau dir am besten mal an, wie sich der Preis eines Optionsscheins mit der Zeit entwickelt hat, verglichen mit der Aktie. Dann siehst du, wie es funktioniert.
Würdest du den Optionsschein von Pfizer empfehlen?
Die Aktie pendelt sich seit Jahren zwischen 28 und 32 Euro ein.
Wäre es also sinnvoll, bei 28€ einzusteigen und bei 30€ bis 32€ auszusteigen?
Eigentlich würde ich gar keine Optionsscheine empfehlen... Wie die Aktie pendelt, ist im Voraus schwer zu sagen.
Wie sieht es mit Optionsscheine aus? Der Broker verkauft sie ja nicht... fällt der Kurs um 90%, kann man ja solange warten, bis der Kurs steigt oder die Laufzeit vorbei ist.
Ein Opitionsschein ist ein Dokument daß Dich berechtigt bestimmte Aktien zu einem bestimmten Kurs zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen - dachte ich. Wenn der Zeitpunkt vorbei ist und Du nichts gemacht hast, ist das Geld halt weg - nicht mehr und nicht weniger.
Im Normalfall kaufst Du davon allerdings keine Aktien sondern zum Fälligketstermin wird Dir der Gewinn überwiesen und bei Verlust halt nix und die Scheine sind dann wertlos.
Optionen und Optionsscheine sind asymmetrische Produkte. Der Käufer erhält dabei ein Recht (keine Pflicht) zum Kauf/Verkauf eines Wertpapiers zu einem festen Kurs.
Somit kann man nicht mehr verlieren als man eingesetzt hat, da man im solch einem Fall einfach sein Recht verfallen lässt.
Wenn die Aktie auf 0 Euro fällt, ist die Firma pleite. Wenn der Call-Optionsschein auf 0 fällt, dann ist Dein Einsatz weg, in Deinem Beispiel sind die 150 Euro weg. Zu Put-Optionsscheinen kann ich Dir keine Antwort geben, habe ich noch nicht probiert.
Und was ist der Unterschied zwischen nem Optionsschein und nem Knock-out Zertifikat? Wenn in beiden Fällen das Geld weg ist?
Also meine Call-Optionsscheine steigen gut, zB. DE000VQ2LM06, da bin ich mit 5000 Euro im Plus, kannst Du auch noch einsteigen.
Kann man wie bei knock-out Zertifikaten ausgenockt werden?
Oder kann man drin bleiben, obwohl man theoretisch sein Geld verloren hat und die Aktie weiterhin fällt?