Vorteile von Ver.di Gewerkschaft?

6 Antworten

Hauptvorteil: ver.di handelt für dich die Tarifverträge und den Lohn aus

Vorteile von ver.di-Mitgliedschaft (selbst wenn du in einem Betrieb ohne Tarifvertrag arbeitest).

  • Arbeits- und Sozialrechtsschutz (wenn es also gegen deinen Arbeitgeber geht oder um Leistungen von Vater Staat)
  • Freizeitunfallversicherung (zahlt ab 48 Stunden Krankenhausaufenthalt)
  • Kostenlose allgemeine Rechtsberatung
  • Kostenlose Mietrechtsberatung
  • Kostenloses erstellen des Lohnsteuerjahresausgleichs (sofern kein Einkommen aus Selbstständiger Arbeit vorhanden ist) (solltest du auf jeden Fall mal machen, eventuell hast du bisher ja nicht alles angegeben was du absetzen kannst)
  • Mit einem zusätzlichen Jahresbeitrag von 21 € (GUV-Fakulta), hast du die Möglichkeit, dich vor Arbeitgeberregress zu 90 % zu schützen. Die GUV (Gewerkschaftlicher Unterstützungsverein) bezahlt auch bei grober Fahrlässigkeit, jede andere Versicherung hat in diesem Fall Leistungen ausgeschlossen (Inklusive Notfallunterstützung wenn du auf den Weg von oder zur Arbeit oder Gewerkschaftsveranstaltung geblitzt wirst)
  • Vergünstigungen beim Abschließen eines Bausparvertrags bei BHW
  • Teilweise Vergünstigungen bei Eintrittskarten für Events (ver.di Mitgliederservice)

Die Tatsache, dass wir in Deutschland Gewerkschaften haben, die gute Löhne und Arbeitsbedingungen durchsetzen, wirkt sich auch auf alle anderen Arbeitsverhältnisse in diesem Land aus. Denn wenn die Arbeitgeber in nicht-Tarifgebundenen Betrieben mit Ihren Lohnen und Arbeitsbedingungen nicht nachziehen, werden sie früher oder später kein Personal mehr bekommen.

Last but not least: Gewerkschaften machen auch politische Arbeit. So ist die Durchsetzung des Mindestlohns ohne die Gewerkschaften die sich stark engagiert haben nicht denkbar.

Kurz: eigentlich sollte jeder Arbeitnehmer Mitglied einer Gewerkschaft sein, selbst wenn für seinen Arbeitsplatz kein Tarifvertrag gilt.

Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten, da es in meinen Augen immer zu 100% auf den Arbeitgeber ankommt.

Meiner erhöht z.B. von sich aus regelmäßig die Löhne, hat einen guten und starken Betriebsrat und hält sich an Vorschriften, Arbeitszeitgesetze etc. so daß die Verdi seit über 30 Jahren keine Streikmaßnahmen oder ähnliches gegen ihn durchgeführt hat.

In meinen Augen ist es dann "sinnlos" in einer Gewerkschaft zu sein, die ja auch in einem Jahr nicht unerheblich viel an Beiträgen kostet.

Bist Du hingegen in einer komischen Firma, die keine Löhne erhöht oder wo die Rahmbedingungen nicht stimmen, dann kann der Betriebsrat gemeinsam mit der Verdi zu einem Streik aufrufen, damit der Arbeitgeber mal "wachgerüttelt" wird.

Da mag eine Gewerkschaft (für einen selber!) Sinn machen.

Familiengerd  15.05.2021, 10:49
In meinen Augen ist es dann "sinnlos" in einer Gewerkschaft zu sein

Na, das ist ja mal eine "Logik"!👎👎

Wenn alle so als "Trittbrettfahrer" denken würden, hätten die Gewerkschaften bald überhaupt keine Macht mehr, etwas gegen den Willen von Arbeitgebern durchzusetzen.

wolfman74  17.05.2021, 09:34
@Familiengerd

Nach Deiner "Logik" sollte man also z.B. die Ver.di unterstützen und Mitglied sein, obwohl der Arbeitgeber überdurchschnittlich zahlt , regelmäßig die Löhne und Gehälter erhöht und auf Arbeitsrecht achtet ?

Damit ???? .... die Ver.di volle Taschen hat und z.B. in anderen Branchen Streikmaßnahmen durchsetzen kann, die rein gar nichts mit meiner zu tun haben ??? 👎👎

Das ist nicht un-solidarisch und hat auch in keiner Weise etwas mit "Trittbrettfahrern" zu tun.

Familiengerd  17.05.2021, 09:50
@wolfman74

Das IST Trittbrettfahren!

Denn ohne die Gewerkschaften und ihre Kämpfe in ihrer bisherigen Geschichte würde es einen so "aufgestellten" Arbeitgeber gar nicht geben.

Es gibt etwas, das für Gewerkschaften existenziell ist: Solidarität. Aber wenn ich Deinen mittleren Abschnitt lese, ist nur festzustellen, dass "Solidarität" für Dich ein unbekanntes Fremdwort ist und es Dir egoistisch alleine um Deine partikularen Interessen geht.

Würden alle so unhistorisch und alleine an ihren EinzelInteressen orientiert denken wie Du, wäre das auf Dauer das Ende der Gewerkschaften - und irgendwann auch das Ende Deines "Paradieses". Aber auch das kann Dir gleichgültig sein, weil das wohl erst nach Deinem Arbeitsleben so weit wäre - und Du kannst sagen: Egal, nach mir die Sintflut!

in anderen Branchen Streikmaßnahmen durchsetzen kann, die rein gar nichts mit meiner zu tun haben

Auch das ist falsch, weil alles miteinander zu tu hat und alles mit allem zusammenhängt - auch wenn Du nicht direkt betroffen bist.

wolfman74  17.05.2021, 09:56
@Familiengerd

Sorry ... aber Solidarität hört (für mich) echt bei anderen Branchen auf.

Familiengerd  17.05.2021, 10:46
@wolfman74

Nun, das ist Dein Problem, wenn Du ohne Beachtung von ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen so denkst, aber bei einer solchen Einstellung wird das auch kein "Problem" für Dich sein - immer nach dem Motto "Was gehen mich andere an - Hauptsache ICH !".

wolfman74  17.05.2021, 11:29
@Familiengerd

Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und irgendwann einmal hinterfragen, ob Gewerkschaften überhaupt noch zeitgemäß sind, oder einen Nutzen haben .

Familiengerd  17.05.2021, 11:34
@wolfman74

Jaja, so können eben nur Trittbrettfahrer schwafeln, wenn sie sagen, sie hätten doch alles, wofür dann noch Gewerkschaften. Argumentierst Du so auch gegenüber Arbeitgeberverbänden?

Unhistorisch, unkritisch, unpolitisch - einfach nur dumm!

Solange du keinen Arbeitsvertrag hast bzw. In einem Arbeitsverhältnis stehst: keine.

Eine Gewerkschaftsmitgliedschaft als Arbeitnehmer ist sinnvoll- welche Gewerkschaft kommt auf das Arbeitsverhältnis und den Betrieb an. Es gibt auch gute Alternativen- je nach Branche.

Willst du die Unterstützung der Gewerkschaft um im Betriebsrat aktiv zu werden- kommt es zum Teil auch auf die dort vertretenen Gewerkschaften und das Engagement der jeweiligen Vertrauensleute an.

Kurz gesagt, bei Problemen mit deinem Arbeitgeber kann dich eine Gewerkschaft unterstützen