Vorstellung bei Vermieter
Wie stelle ich mich einem Vermieter mit u.a. Hintergrund vor? Es wird, wie ich gelesen habe, auf eine Vorstellung der eigenen Person Wert gelegt. Doch so manches Leben verlief alles andere als rund, und es möchte künftig einfach nur in Ruhe und frieden gelassen werden.
Wie sollten folgende Fakten einem Vermieter "präsentiert" werden?
- aufgewachsen in zerrütteten Familienverhältnissen
- Verhaltensauffälligkeiten, wobei keine Fremd- bzw. Eigengefährdung besteht
- sexuelle Orientierung: asexuell
- Philosophie: Müßiggänger
- unauffällige, abgeschiedene, minimalistische Lebenseinstellung
- grüblerisch, nachdenklich, introvertiert: Irritation für Umfeld
- Schwierigkeiten, sich in soziale, gesellschaftliche Strukturen zu integrieren
- durch den psychologischen Dienst der Arge als "berufsunfähig" eingestuft, bis Milieuwechsel durch Umzug
- mehr als ein Jahr Betreuung durch einen Sozialdienst, danach Vertrauensentzug
- Diagnose auf eine Psychose wurde gestellt, med. Einstellung durch mich verweigert, Abbruch der Behandlung
- neben Bezug von ALGII werden ausschließlich Minijobs und ehrenamtliche Tätigkeiten in Erwägung gezogen, eine richtige Ausbildung und Arbeit nicht in Aussicht
- wahrscheinlich: Besuch bei einem Psychotherapeuten, in einem RPK
- Kontakt zu Eltern soll auf jeden Fall vermieden werden, ggf. d. Verfügung
Bei aller rhetorischer Bewandtnis, wie ist all dies in einer verständlichen Form zu erklären? Bitte um Hilfe, Tipps und Vorschläge.
6 Antworten
Ich bin Vermieter und ich darf Dir dringenst anraten, davon nichts, aber auch garnichts, bei einer anstehenden Vermietung kundzutun. Diese Sammlung ist so abschreckend, dass jeder Vermieter schreiend Reißaus nehmen würde. Den Vermieter interessieren vor allem diese Dinge:
Erstens. Kann der Mieter die Miete zahlen und das auf Dauer.
Zweitens.. Behandelt er die Wohnung ordentlich und hinterläßt kein Schlachrfeld.
Drittens. Paßt er in die Hausgemeinschaft.
Das da:
neben Bezug von ALGII werden ausschließlich Minijobs und ehrenamtliche Tätigkeiten in Erwägung gezogen, eine richtige Ausbildung und Arbeit nicht in Aussicht
dürfte bezüglich Nr.1 das KO-Kriterium sein.
Danke für die ehrlichen Worte. Das habe ich mir schon denken können, daher thematisiere ich diesen Umstand an dieser Stelle. Würde ich jedoch aufzeigen, dass mir geraten wurde, einen Psychotherapeuten (der Besuch eines solchen stellt in Deutschland schließlich keine Seltenheit dar) aufzusuchen und ich aufgrund von Belegen, Attesten etc. begründen kann, warum wieso dieses und jenes nicht greifen kann/wird, inwiefern hat dann das KO-Kriterium Gewicht? Eine Vielzahl pflegt schließlich diesen Lebensstil. Oder muss ich wirklich mit der Berufsunfähigkeitsbescheinigung auftreten? Was raten Sie mir konkret, was ich tun kann/sagen soll, nicht was nicht (Hilf-Vereine bekannt)? Ihre 3 Punkte kann ich in jedem Fall erfüllen.
All das brauchst Du nicht zu erwähnen.
Dem Vermieter ist es am allerwichstigsten, dass die Miete gezahlt werden kann.
Danke, mit aller Ernsthaftigkeit: "Guten Tag Herr/Frau VermieterIn, hier bekommen Sie die ersten Raten in Bar im Voraus, morgen beantrage ich beim Amt ALGII, alles weitere an Abläufen setze ich als bekannt voraus." Die überspitzte Kurzform, aber so würde es ausreichen? Oder bin ich zu vielen Internet-Quellen aufgesessen, die mir den Floh "Vorstellung beim Vermieter" ins Ohr gesetzt haben? Ich kann mir darunter gar nichts vorstellen. Oder gibt es Ortsvereine für so etwas, die das einem "Erstmieter" vermtteln?
Bei aller rhetorischer Bewandtnis, wie ist all dies in einer verständlichen Form zu erklären? Bitte um Hilfe, Tipps und Vorschläge. Wie sollten folgende Fakten einem Vermieter "präsentiert" werden?
Ich würde nichts davon erwähnen, denn zum Einen geht es den Vermieter nichts an, zum Anderen würde es 99,99 % aller Vermieter davon abhalten mit Ihnen einen Mietvertrag zu machen.
Verhaltensauffälligkeiten, wobei keine Fremd- bzw. Eigengefährdung besteht
Sofern die Auffälligkeiten in einem normalem Rahmen sind, würde ich das auch nicht erwähnen.
Wichtig ist, dass die Miete gezahlt wird und man sich an die Hausordnung hält.
danke, werde dies beherzigen. demnach ist alles mit der aussage "aufgrund von ALGII-bezug wird die miete gezahlt" erfüllt. welche punkte möchte der vermieter bei der vorstellung in der regel wissen? einerseits will man nicht "verdächtig verschlossen" daherkommen, "ein offenes buch" ist aber auch nicht das wahre! wie ist der angemessene rahmen?
das geht alles den Vermieter Nichts an.
Nichts von allen würde ich mitteilen, das geht den Vermieter ja wohl gar nichts an.
Danke, das beruhigt sehr. Ich bin in diesen Dingen noch wirklich grün hinter den Ohren, und die Umstände sprechen für sich. Wie sieht denn ein "klassisches" Vorstellen beim Vermieter aus? Und wie gilt es, angemessen darauf zu reagieren, sollte dieser ungeachtet auf einen dieser Punkte stoßen? Blocken, schweigen, lügen, absagen,...?