Ungerechtfertigte Anschuldigungen, wie kann ich damit umgehen?
Ich wurde heute von meinem Chef in sein Büro gebeten und dabei hatte er gesagt das sich einige Kollegen bei ihm beschwert haben bzgl. folgenden Punkten.
- Ich hätte angeblich vor Feierabend (da ich als Letzter immer gehe) auf dem PC, den wir alle gemeinsam Benutzen privat gesurft, da diese besagten Kollegen heute morgen mehrere Internetseiten offen hatte. Der PC wird nie abgemeldet oder ausgeschaltet.
- Es wurde behauptet das ich oft mein Handy benutze obwohl ich es ausgeschaltet im Spint lasse.
Mir will er nicht sagen welche Kollegen diese Anschuldigungen machen. Ich habe ihm gesagt ob es Beweise für mein Fehlverhalten gibt. Mein Chef sagte dann aber das dies nicht wichtig sei und er den Aussagen der Kollegen glaubt und ich keine Ausreden suchen soll das ichdie Vorwürfe abstreite. Er sagte mir das diese beiden Fehlverhalten in die Personalakte kommen werden und wir auch nächste Woche ein Gespräch mit dem Personalrat habe bzgl dieses Ereignisses.
Leider kann ich nicht das Gegenteil beweisen und ich will es jetzt mal ohne BR versuchen, damit ich jetzt nicht offensiv werde. Wie soll ich mich beim Gespräch nächste Woche verhalten?
4 Antworten
Aus meiner Sicht darf so etwas nicht in die Personalakte, wenn überhaupt nichts bewiesen ist. Hier steht ja sozusagen Aussage gegen Aussage.
Ich würde noch einmal das Gespräch mit dem Chef suchen und das erneute Gespräch damit begründen, dass du von den Vorwürfen derart perplex warst, dass du das ganze erst mal sacken lassen musstest.
Ich würde höflich aber sehr bestimmt darauf verharren, dass du dir keiner Schuld bewusst bist. Frag einfach mal, warum er den anderen Kollegen eine größere Glaubwürdigkeit unterstellt als dir. Das soll er erstmal begründen…
Darüber hinaus würde ich deutlich machen, dass du um ein Gespräch mit ihm und den beschuldigenden Kollegen zusammen bittest, da diese ja zu ihren Vorwürfen stehen müssen. Wenn die Kollegen lügen, wird es ihnen mit größter Sicherheit deutlich schwerer fallen diese Lügen in deiner Gegenwart dir ins Gesicht zu sagen. Außerdem kannst du dann argumentativ direkt etwas zu ihren Aussagen sagen und womöglich sachlich widerlegen, warum es gar nicht so gewesen sein kann. Letzteres ist nämlich ansonsten immer etwas schwierig, wenn die „Informationsverarbeitung“ bezgl. des Vorwurfs mit einem zeitlichen Versatz über einen Dritten – deinen Chef – geht, der möglicherweise auch Aussagen von den Kollegen oder von dir missverstanden hat oder falsch interpretiert hat.
Ich würde darüber hinaus auch mal ins Gespräch bringen, warum denn ausgerechnet du die Internetseiten besucht haben solltest. Vielleicht haben auch einfach die Kollegen, welche dich jetzt anschwärzen, gesurft und wollen die Schuld abwälzen? Oder war über Nacht oder am Morgen eine Reinigungskraft in der Firma, welche in der Pause den Rechner genutzt hat? Ist es überhaupt sachlich völlig eindeutig, dass ausschließlich du diese Seiten aufgerufen haben kannst?
T3Fahrer
Dann würde ich eiskalt fragen, warum er den anderen Kollegen für glaubwürdiger hält als dich. Ich würde auch formulieren, dass du an der Glaubwürdigkeit zweifelst, wenn der andere Kollege sich nicht in der Lage sieht seine Vorwürfe dir gegenüber zu wiederholen. Ich würde formulieren, dass du ein Recht darauf hast zu wissen, wer dich eines angeblichen Fehlverhaltens beschuldigt, sonst kannst du ja nicht dagegenhalten. Solltest du nach deiner Sicht schuldig sein, sollte es in einer solchen Gesprächssituation ja eher dir unangenehm sein mit deinen (vermeintlichen) Fehlern konfrontiert zu werden, als dem Kollegen, der dir Fehler aufzeigt. Wenn diese Gegenüberstellung Dir verweigert wird, würde ich (sachlich) eine Welle machen und auch andeuten, dass du diese Abmahnung nicht akzeptieren wirst.
Das war keine Abmahnung sondern nur eine Warnung. Also kann es nicht so schlimm sein. Wäre es besser das ich erstmal nichts mache und mich nicht äußere, weil nichts bewiesen ist?
Ich täte mich schwer das einfach so stehen zu lassen. Denn das sieht hinterher immer aus, als wären die Vorwürfe berechtigt gewesen. Und wenn es mal weitere Diskussionen geben sollte, vielleicht mal Probleme/Vorwürfe/Fehlverhalten etc., die berechtigt sind, kannst du in z.B. anderthalb Jahren schlecht sagen, dass das damals aber alles nicht gestimmt hat. Gerade der Aspekt, dass – was auch immer – in deiner Personalakte landen soll, würde mich aufhorchen lassen, das würde ich auf gar keinen Fall auf mir sitzen lassen. Wenn irgendwann einmal die Abteilung verschmälert werden sollte oder Ähnliches oder es wird nur ein Teil der Azubis übernommen, wird auch geschaut, was welcher Mitarbeiter leistet und welche Probleme und Fehlverhalten er schon an den Tag gelegt hat. Und da kann jeder Punkt zählen.
Ich würde trotzdem mal mit dem Betriebsrat sprechen. Vllt gab es in der Vergangenheit schon öfter so einen Vorfall und eventuell ist der Kollege ja schon bekannt, der Mitarbeiter beim Chef anschwärzen will!
viel Erfolg!
Nur eine schriftliche Abmahnung kommt in die Personalakte oder ein Gesprächsprotokoll, das du unterschrieben hast.
Dagegen kannst du angehen, am besten einen Arbeitsrechtsanwalt aufsuchen.
Hab ich auch mal gemacht, die Abmahnung musste aus der Personalakte entfernt werden, weil keine Beweise für das angebliche Fehlverhalten vorlag.
Der petzende Kollege stand dann übrigens selber im Fokus der Geschäftsleitung und siehe da...was er mir vorwarf, machte er selber. Besagter Kollege durfte dann (einige Zeit später) die Firma "freiwillig" verlassen... sprich man hat ihm nahegelegt zu gehen oder man würde ihn entlassen.
Was das Gespräch angeht: Unbedingt den BR mit ins Bot holen. Alles ruhig anhören.
Darauf verweisen, dass du dein Handy gar nicht am Arbeitsplatz hast, weil es im Spind liegt. Sage offensiv: Das können Sie jederzeit kontrollieren!
Was das Surfen angeht: Verlange das Logfile zu sehen, das beweist, dass DU gesurft hast und wann. Das Wann ist dabei wichtig...es beweist nämlich ggf, ob du dann wirklich die letzte Person in der Firma warst. Und auch die besuchten Seiten geben Aufschluss....
Dass DU ab sofort NIE mehr "privat" von der Firma aus was im Internet machst, nicht mal mehr auf den Bahnfahrplan gucken, sollte eiserne Regel für dich sein.
Nein mir wurde abgeraten wegen so einem Fall zum Anwalt zu gehen, ich bin nicht rechtsschutzversichert und habe kein Geld für einen Anwalt. Eher würde ich zum Betriebsrat gehen. Trotzdem danke für deine Anwort. Außerdem war dies keine Abmahnung sondern eher ein Machtwort.
So geht es nicht, man muss dir schon etwas nachweisen können.
Verleumdung ist Mobbing.
Nimm dir sofort einen Anwalt!
Warum einen Anwalt. Ich habe keine Rechtsschutz und kein Geld einen zu bezahlen. Wäre nicht sinnvoller der BR? Warum müsst ihr deutschen immer gleich einen Anwalt aufsuchen? Außerdem müsste ich dann auch beweisen das die anderen mich verleumden, also werde ich auch den Prozess verlieren.
Ich bin keine Deutsche, aber bitte wenn du es nicht glauben willst, dein Risiko nicht meins.
Zuerst muss man einmal dir beweisen, dass du etwas Falsches Gemacht hast. Das kann die Firma offensichtlich nicht. Daher gibt es für dich kein Risiko.
Ja das stimmt. Wäre es dann besser erst mal nichts zu unternehmen?
Danke für deine Antwort. Ich habe schon vom Chef verlangt das er den anderen Kollegen der diese Behauptungen aufstellt zu sich holt. Jedoch sagt er immer wieder es ist nicht wichtig wer das gesagt hat und das er seiner Aussage glaubt.