Tote Frau gesehen, doch keine Hilfe?

13 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Kann ne Form von PTBS sein. Da hat man immer wieder Flashbacks usw.

aber warum eine tote Frau so traumatisch für sie ist bei diesem Beruf wundert mich schon.

so oder so. Falls es PTBS ist kommt sie nicht um ne Behandlung drumherum.

ich habe Flashbacks seit ich denken kann weil ich unter extremster Gewalt und Folter aufwuchs.

bei mir ist das chronisch, aber ich hab mich mit dem “Horror” den ich Tag für Tag sehe sozusagen angefreundet bzw. Akzeptiere es einfach als Teil von mir.

das ist vermutlich auch der gesündeste Weg, Unterdrückung ließ mich in der Vergangenheit explodieren

skyarena435 
Beitragsersteller
 03.03.2022, 12:26

Alles klar das hilft mir aufjedenfall. Das war ihr 1. Patient der gestorben ist. Sie ist jetzt auch grad mal seit 6 Monaten dabei. Und es war kein normaler Tod, deswegen denke ich das ich ihr helfen soll und auch professioneller Hilfe.

Der Hausarzt meinte, das es etwas länger dauern könnte bei ihr, aber das sie sich das nicht reinfressen soll (was sie auch tut) hilft mir schonmal. Danke.

Polizisten u Feuerwehr bekommen Seelsorger an die Seite gestellt. In der Pflege geht man davon aus, dass die Leute nichts anhebt. Das finde ich nicht gut.
Schau mal, ob du irgendwo so etwas wie einen Seelsorger findest. Seid ihr in der Kirche? Da sollte doch jemand zu finden sein, der einem den Weg weisen kann.

Alles Gute.

skyarena435 
Beitragsersteller
 03.03.2022, 13:34

Dankeschön für die informative Antwort. kriegt nicht jeder hin, nur zu antworten.

Danke nochmal!

Hallo skyarena435

Sterbende Bewohner ist eine "Normalität" in diesem Beruf... Ja, viele Bewohner werden einem sehr ans Herz wachsen und es wird schmerzhaft sein diese Menschen zu verlieren Vorallem nachdem man sie noch einige Zeit gepflegt hat...

Ganz böse gesagt: deine Frau muss damit zurecht kommen oder sollte dem selbstwegen kündigen! Natürlich tut der Chef da nichts - das soweit verkraften zu können das man nicht Arbeitsunfähig wird ist eine Selbstverständlichkeit in dem Tätigkeitsbereich...

Erstmal krank schreiben lassen! Zwei Wochen Pause, bisschen meditieren und entspannen...

Ihr ist wohl die eigene Sterblichkeit bewusst geworden - jemanden sterben zu sehen kann da ein erkenntnisreicher Schock sein insbesondere weil wir die eigene Sterblichkeit gerne verdrängen..

Sie muss loslassen! Was anderes wird ihr in der Therapie auch nicht gesagt werden... Höchsten noch Drogen verschrieben die einen dann richtig Lebensunfähig machen aber Stammkunden sichern..

Sie muss sich auf das konzentrieren was IST anstatt was war - bspw einen neuen Job finden... Und davor sich selbst bewusst werden vorallem darin, was man wirklich will vom Leben... Einfach irgendeinen Job um sagen zu können man hat einen, ist Zeitverschwendung und führt letztlich zu schweren Depressionen wie man nun gut sehen kann - ein sinnfrei unpassender Job bringt einem nicht weiter in leben...

Gesellschaftlich hat man zwar ein besseres ansehen, geistig wird man durch den falschen Job jedoch massiv fallen - nicht grundlos ist Deutschland eines der depresivsten Länder dieser Welt aufgrund dieser vollkommen leblosen Lebensweise: Schule, Arbeit, Rente, tot... Gepaart mit einer völlig erfolglosen Psychologie welche nur jenen helfen kann, die eig keine Probleme haben... - sie soll sich bewusst werden was sie wirklich will und aus diesem bislangen Muster ausbrechen... Dann wird ihr Leben vllt so ablaufen: Schule, bezahlte Leidenschaft, Rente, tot

LG,

Lacrimis

In der Pflege gehört der Umgang mit Verstorbenen leider dazu, nicht jeder Patient verlässt gesund und munter die Einrichtung. Das sollte einem schon vor Beginn der Tätigkeit klar sein, und auch nicht jeder Patient schläft seelenruhig ein, nein, der Tod kann grausam sein!

Sicher hat die Einrichtung in der deine Frau tätig ist einen sozialen oder psychologischen Dienst an den sie sich wenden kann. Wenn sie noch frisch in der Ausbildung ist, sollte sie mit dem Ausbilder darüber sprechen.

Na ja, in der Pflege muss man mit so etwas aber rechnen. Die Kollegen und der Chef sollten durch Gespräche schon helfen, aber beliebig viel ist natürlich nicht möglich.

Fast jeder, der pflegt, sieht regelmäßig Tote. Das gehört dazu und ist unvermeidlich. Das erste Mal ist vielleicht trotzdem belastend, aber letztlich muss man damit leben, dass der Tod dort zum Geschäft dazugehört.

Sie sollte versuchen mit Kollegen drüber zu sprechen, die das kennen und eine gewisse Normalität ausstrahlen.

Wenn jeder Pfleger oder Arzt, der Tote findet, eine Therapie brauchen würde, wären wir erledigt.

DjangoS6  03.03.2022, 12:20

Ich vermute es geht darum, dass die Frau aufgrund des Pflegernotstands auf besonders hässliche Weise gestorben ist.

skyarena435 
Beitragsersteller
 03.03.2022, 12:24
@DjangoS6

Genau richtig. Ein normaler Tod wäre nicht so schlimm. naja die Kollegen sind komisch, deswegen rede ich lieber mit ihr. denke ich kann da besser helfen

Kajjo  03.03.2022, 12:27
@skyarena435

Es ist auf jeden Fall gut, wenn du für deine Frau da bist.

Aber mit Tod muss sie als Pflegekraft umgehen können. Schrecklich sterben kann man auf viele Arten und das passietr auch ohne Pflegenotstand. Nachts alleine im Bett... da ist auch in den besten Zeiten oftmals eben niemand da.

skyarena435 
Beitragsersteller
 03.03.2022, 12:38
@Kajjo

ja leider, das stimmt. Sie arbeitet jetzt auch weit halben Jahr in der Pflege und ist quereinsteiger.

naja den Beruf wird sie aufjedenfall wechseln, da auch die Chefs nicht hilfsbereit gegenüber den Mitarbeitern sind