Stückzahl, Kaufkurs, Kaufwert – konkrete Frage zum Aktienkauf?
Ich habe ein Musterdepot, in dem ich ein wenig mit Aktien herum spiele. Beim Kauf verstehe ich noch nicht den Unterschied zwischen den obigen Punkten, also Stückzahl, Kaufwert, Kurswert. Wenn ich eine Aktie hinzufügen möchte, muss ich zu erst die Stückzahl angeben, zB 10 Stk. Dann kann ich entweder einen beliebigen Kaufwert oder Kaufkurs eintragen und hier hört mein Verständnis auf. Angenommen eine Aktie hat einen Wert von 75€, müsste ich doch bei 10 Stk. einen Kaufwert von 750€ eintragen (10 Stk x 75€ Aktienwert). Allerdings kann ich auch 220€ eintragen, was ja keinen Sinn ergibt. Und wieso kann ich einen beliebigen Kaufkurs eintragen? Der müsste sich ja auch am realen Kurs richten. Man kann ja auch keine halben Aktien kaufen, also 1,5 Stück. Wieso kann ich da also beliebige Zahlen eintragen?
6 Antworten
1. Bei Aktien kannst Du nur ganze Stück kaufen
2. EInzugeben sind demnach die (Ganze) Anzahl der zu handelnden Aktien
Machst Du jetzt keine weiteren Eingaben, erfolgt die Transaktion "bestens", d. h. zu dem Kurswert, zu dem am gewählten Börsenplatz eine Verkaufsorder vorliegt.
3. Gibst Du ein sogenanntes Limit ein, dann bestimmst Du den Kurs einer (einzelnen) Aktie, zu dem Du bereit bist, diese zu kaufen.
Nehmen wir an:
Du willst Dir 100 Addidas ins Depot legen
Nehmen wir weiter an, Adidas notiert derzeit bei 150,21 EUR
Du willst aber pro Aktie nicht mehr als 145 EUR ausgeben.
Dann gibt Du ein:
Kauf 100 Adidas
Limit 145 EUR
Gültig bis: Ultimo 9 oder tagesgültig, je nachdem wie lang die Limitorder gelten soll.
Geht der Kurs in der nächsten Zeit weiter zurück, wird diese Order ausgeführt, sobald die eingegebene Schwelle von 145 EUR eintrifft oder gar unterschritten wird.
Dabei kann es aber auch passieren, dass wenn im weiteren Kursverlauf 145 EUR nicht unterschritten werden und wenn die Gültigkeitsdauer überschritten wird., die Order nicht zur Ausführung kommt.
Limitorders sind sehr sinnvoll bei Werten, bei denen nur wenig Umsatz ist.
Ich selbst arbeite gerne mit Limitorders, da dass für den Handel eine Art Preisgarantie bei Kauf und Verkauf ist. Man kann hier noch ein paar Cent/Aktie herausquetschen.
Jede Limitorder kostet ist der regel eine Limitgebühr (meist 5 EUR), aber das ist bei entsprechendem Handelsvolumen vernachlässigbar.
Da ich meine Order alle > 5.000 EUR einstelle, ist eine solche Limitgeb+ühr statistitsches Rauschen bei -11 dB und eine gute Investition.
Günter
Wahrscheinlich sind die gestellten Kurse nicht in das Demokonto eingebunden, so dass Du die Kurse manuell eingeben musst. Bei einem richtigen Depot kannst Du auch den Börsenplatz aussuchen, in dem Du kaufen willst., Außerdem kannst Du Realtimekurse anfordern. Bei meinem Broker stehen diese kostenlos zur Verfügung .
Vielen Dank für die Antwort, das kann sein, dass keine echten Kurse eingebunden sind. Aber noch eine andere Frage, welche Auswirkung hat die Wahl der Börse? Und sollte man Aktien von US-Unternehmen auch an US-Börsen kaufen? Oder was gibt es da zu beachten?
Wenn Du (auch in der Realität) zum aktuellen Kurs (ver)kaufen möchtest gibst Du keinen Betrag an - das ist eine market-order (unlimitiert), diese wird "bestens" ausgeführt (sofort zum bestmöglichen erzielbaren Kurs)
Sobald Du jedoch einen Preis vorgibst, zu dem Du (ver)kaufen möchtest ist das eine limit-order (wie auch JNHLRT schreibt)
- d.h. eine Kauforder wird ausgeführt sobald der Aktienkurs gleich oder tiefer Deiner Vorgabe ist
- eine Verkaufsorder wird ausgeführt wenn der Aktienkurs gleich oder höher Deiner Vorgabe ist
Um den Gewinn zu maximieren gilt möglichst günstig (tief) zu kaufen
- also setzt Du beim Kauf die Limite tiefer als den aktuellen Kurs (um zB von den Tagesschwankungen zu profitieren - läufst aber auch Gefahr, dass die Order nicht ausgeführt wird, wenn der Kurs nur noch steigt)
- wenn Du davon ausgehst, dass der Kurs nur noch steigt und Du einsteigen (also die Position aufbauen) möchtest gibst Du einen sofortigen Kaufauftrag (bestens)
- Du kannst auch die beiden kombinieren (wobei Du dann die zusätzlichen Gebühren für den zweiten Auftrag mit der Ersparnis durch einen (teils) günstigern Kaufpreis aufrechnen musst
Beim Verkauf kannst Du einerseits versuchen den Gewinn zu maximieren - indem Du ein höheres Limit als den aktuellen Kurs setzt.
- Andererseits kann das bei fallenden Kursen dazu führen, dass die Order nicht ausgeführt wird und Du die Aktie dann zu einem tieferen Preis verkaufen musst.
Zudem gibt es eine weitere Möglichkeit - eine sogenannte stop-loss-order. Diese setzt Du ein, wenn Du Deinen Verlust minimieren möchtest - indem Du die tiefe Verkaufs-Limite setzt. Die Bank wird dann, wenn der Kurs unter Deine Limite gefallen ist die Aktie bestens verkaufen
- Eine stop-loss-order bleibt - soweit ich mich erinnere - solange bis Du sie widerrufst/löscht. - im Gegensatz dazu haben limit-order ein "Ablaufdatum".
Gern geschehen :)
Kurs ist der Wert einer Aktie (also 75) - Kaufwert könnte der gesamte Betrag sein (750)
Da Du ein Musterdepot hast, kannst Du dies ja problemlos ausprobieren.
Vielen Dank für die Antwort. Das heißt, wenn ich nur 5 Stück angebe, wird der Wert automatisch errechnet (5x 20€ pro Aktie = 100€ Abszug vom Konto zzgl. Ordergebühren)?
Bei der Limitorder habe ich ihre Ausführung nicht verstanden. Was wäre der Kaufkurs und was der Kaufwert? Und wann macht es Sinn es gleich/tiefer oder gleich/höher zu kaufen?
Weil es ein "Musterdepot" ist, da kann man eintragen was man will. Das hat mit der Realität nichts zu tun.
Der Sinn eines Musterdepots ist aber, daran zu lernen ohne zu verlieren. Natürlich kann er eintragen, was er will, davon hat er aber nichts.
Oben ist die Frage jedoch schon richtig beantwortet und brauch dies nicht zu wiederholen.
Du handelst mit Limit Orders. Das heißt deine Order wird ausgeführt sobald die Aktie dein Limit erreicht hat