Studium zu teuer?


14.04.2021, 22:05

Medizinstudium/ 6Jahre

8 Antworten

Dann kannst diese Person einen Kreditaufnehmen oder den Studienplatz nicht annehmen.

Wenn das Studium schon 100k kosten soll, dann würde ich dringend davon abraten. Ob sich das je rechnet ist höchst fraglich.

JSYGO  14.04.2021, 22:20

Naja, bei uns beschwert man sich über Studiengebühren und Semesterbeiträge, während in den meisten anderen Ländern Studiengebühren von 10.000$ pro Semester die Regel darstellen. Auch sind bei uns private Schulen/Hochschulen/Universitäten negativ konnotiert, was wohl bei uns auch gerechtfertigt ist. In Korea sind private Unis die Regel, man kauft sich damit nicht seinen Abschluss sondern zahlt für ein qualitativ hochwertiges Studium.

triopasi  14.04.2021, 22:22
@JSYGO

Hier finanziert dir der Staat ein qualitativ hochwertiges Studium.

Und das rechnet sich ziemlich sicher für den Staat. Akademiker verdienen mehr (und zahlen mehr Steuern) und sind seltener arbeitslos. Ergo: Win-Win.

JSYGO  14.04.2021, 22:42
@triopasi

Mit der Aussage wäre ich vorsichtig. Dieses Thema ist ein zweischneidiges Schwert. Es ist schön, dass Menschen der ärmeren Schichten die Möglichkeit geboten bekommen studieren zu können und somit bessere finanzielle Perspektiven erhalten, auch mir wurde es dadurch ermöglicht. Jedoch zahlt der Staat niemals pro immatrikulierten Studenten der Uni/Hochschule 10.000$ pro Semester und wenn sich mehr Studenten einschreiben, weil diese finanziell nicht mehr ausgebremst werden, dann müssen Ressourcen nochmals aufgeteilt werden, was zwangsläufig zu einer vergleichsweise schlechteren Qualität führt. Sicherlich haben wir in Deutschland renommierte Universitäten, wie die LMU, es gibt aber auch weniger bekannte Hochschulen in die weniger investiert wird und wenn man so einer Hochschule mit einer privaten im Ausland vergleicht, dann können die im Ausland nur herzlich darüber lachen.

Es ist zwar richtig, dass Akademiker statistisch gesehen mehr verdienen, jedoch sollte man nicht vergessen, dass jemand der eine Ausbildung beginnt früher anfängt Steuern zu zahlen. In Deutschland absolvieren idR die Wenigsten das Studium in der Regelstudienzeit. Hinzu kommt, dass die Durchfallquote bei 1/4 bis 1/3 liegt und ich kenne genügend Studenten die es nicht wirklich draufhaben und weiter studieren aufgrund des sozialen und elterlichen Drucks, jedoch nicht wirklich was erreichen werden. Auch muss für die finanziell Schwächeren BAföG gezahlt werden, 50% des Kredites ist ist geschenkt und bei schneller Rückzahlung wird noch ein Teil erlassen. Studieren zugänglicher zu machen rechnet sich finanziell für den Staat bloß auf längere Sicht und das auch nur wenn die Akademiker im Land bleiben.

triopasi  14.04.2021, 22:53
@JSYGO

Laut Statisitk hat ein Akademiker die Jahre die er/sie länger nichts verdient bereits mit dem 31. Lebensjahr amortisiert. Über das gesamte Leben verdienen Akademiker durchschnittlich ca 30% mehr.

Das rechnet sich also durchaus.

JSYGO  14.04.2021, 23:00
@triopasi

Aus Sicht einer Person, nicht aus Sicht des Staates. Der Akademiker hat das Geld dann amortisiert, nicht der Staat.

triopasi  14.04.2021, 23:13
@JSYGO

Das stimmt. Bei dem wesentlich höheren EInkommen fallen aber auch deutlich mehr Steuern an. Und wie gesagt: So Dinge wie Arbeitslosenquote unter Akademikern ist auch deutlich niedriger. Das rechnet sich also auch für den Staat.

Ich weiß ja nicht was du an Steuern zahlst. Ich bin <30J und verdiene schon überdurchschnittlich (im Vgl. zum deutschen Durchschnitt). Was ich letzten Monat an Steuern gezahlt habe - ich hätte weinen können.

JSYGO  15.04.2021, 00:14
@triopasi

Du kannst aber nicht bloß auf die positiven Faktoren schauen und nur die guten Einzelfälle betrachten. Deswegen habe ich auch genügend Faktoren genannt, welche die Bilanz schlussendlich drastisch runterziehen. Durchfallquote, Nichteinhaltung der Regelstudienzeit, Kosten, Zinsen. Die Arbeitslosenquote ist kein wirkliches Argument, Akademiker sind auch willens produktiv zu sein, die Gruppe der nicht-Akademiker wird somit mit allen anderen gefüllt, auch die "unproduktiven" und "unfähigen" Menschen. Das ist als ob man sagt, dass Profibasketballspieler eine höhere Trefferquote erzielen als Hobbybasketballspieler.

Ich weiß nicht was du unter "wesentlich höher", "überdurchschnittlich" und "deutlich mehr" verstehst, aber statistisch gesehen, verdienen fertig Gelernte 30.000-36.000 im Jahr, Bachelor-Absolventen 39.000 und Master-Absolventen 46000. Wenn du stumpf rechnest, dann amortisiert sich das mit dem 31. Lebensjahr für Akademiker im Vergleich zur Ausbildung. Bei der Statistik geht man aber von einem Akademiker aus, welcher sein Abitur ohne Umwege gemacht hat, sein Studium in der Regelstudienzeit gemeistert hat und eine Richtung gewählt hat, welche sich finanziell lohnt. Geht man z.B von Geisteswissenschaften aus, dann amortisiert sich das erst mit 41. Auch geht diese Rechnung nur oberflächlich darauf ein und spiegelt nicht den tatsächlichen Sachverhalt wieder, Mediziner und Juristen benötigen länger für ihr Studium, die Regelstudienzeit wird selten eingehalten, 25-33% brechen ab und Steuern die heute gezahlt werden sind mehr Wert als Steuern die morgen gezahlt werden. Und das endet damit nicht, was ist mit Studenten aus dem Ausland, je nach Herkunftsland müssen auch keine Gebühren gezahlt werden, was aber nicht bedeutet, dass der Staat den Studienplatz nicht zahlt, was ist mit den Akademikern die auswandern? All diese genannten Dinge fließen bei solchen Auswertungen gar nicht mit ein. Statistisch betrachtet ist es mit Garantie langfristig rentabel, aber auch nicht so extrem wie du dir das wünscht und darstellst. Und realistisch betrachtet, wird das langfristig noch zu einem großen Problem führen, aber das ist eine andere Sache.

JSYGO  15.04.2021, 00:31
@triopasi

Achja und weil wir vom eigentlichen Thema abgekommen sind, dass Studiengebühren und zwangsläufig zu einem qualitativ besseren Studium führe: Nur weil Akademiker schlussendlich dem Staat mehr Steuereinnahmen bringen, bedeutet dies nicht, dass mehr in Universitäten reinvestiert wird. Ein Student kostet dem deutschen Staat ~10.000€ in den restlichen Ländern sind Studiengebühren von jährlich ~16.000€ üblich. Bedeutet also, dass der Staat wie bereits vorher gesagt, qualitativ (zumindest in finanzieller Hinsicht) kein Studium in vergleichbarer Qualität schafft.

triopasi  15.04.2021, 07:12
@JSYGO

Qualität hat nichts mit Geld zu tun. Unter den - sagen wir Top 100 - befinden sich auch einige deutsche Unis. Ein paar wenige zählen sogar als "Eliteuni".

Da liegen sicherlich viele Unis im Ranking dahinter die auch noch wesentlich mehr Geld kosten.

PS: Das ist aus einer Statistik, nicht stumpf gerechnet. D.h. IM DURCHSCHNITT hat ein Akademiker nach dem 31. Lebensjahr schon mehr verdient.

Klar, ein Mediziner, Jurist oder Master Mathe/IT wird das vermutlich schon deutlich früher erreichen. Der Geistes- oder Sozialwissenschafter vielleicht etwas später.

Ganz nebenbei muss man Anmerken: Es ist nicht nur das Einstiegsgehalt höher sondern auch die späteren Verdienstmöglichkeiten.

Johannax32  15.04.2021, 11:36
@JSYGO
Auch sind bei uns private Schulen/Hochschulen/Universitäten negativ konnotiert, was wohl bei uns auch gerechtfertigt ist.

Das stimmt doch gar nicht. In den Studiengängen BWL und Jura haben die Privatunis im Vergleich die Nase vorn. Mithalten kann da im Bereich BWL nur die Uni Mannheim. Wer sich ernsthaft für die Studiengänge interessiert, wird das feststellen.

JSYGO  15.04.2021, 16:31
@triopasi

Die Aussage ist schlichtweg falsch. Geld garantiert keine Qualität, richtig verwendet jedoch schon und dies ist auch bei den meisten Unis der Fall. An meiner Hochschule war es so, dass sich Studenten, wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren zusammengesetzt haben und besprochen haben was nötig ist und was nicht. Final hatten wir nie die Entscheidung, jedoch wurden die finanziellen Mittel auch für das verwendet, was wir als wichtig empfanden. Und wenn sich Leute zusammensetzen, die direkt Einblick und direkt betroffen sind, dann kann man auch garantieren, dass dabei Dinge gekauft werden welche einen qualitativen Mehrwert bringen. Wie es an großen Universitäten ist weiß ich nicht, aber Forschung kostet Geld. Das Equipment dafür kostet Geld. Ohne die Top 100 aufzurufen, kann ich dir sagen dass es höchstwahrscheinlich die LMU und die TUM sein werden und das sind keine Spitzenreiter Unis, weil die an der Spitze mit Garantie wieder das MIT, Stanford und Harvard sein werden. Wenn man sich die Liste anschaut sind insgesamt drei deutsche Unis und zwei stehen in München, wo ich aufgewachsen bin und ich kann dir sagen, dass die Qualität der TUM nicht durch die staatlichen Zuschüsse erreicht wird: Ein Drittel des Budgets wird selbst erwirtschaftet, viel kommt durch die Kooperation mit Unternehmen zusammen. Das kann die LMU und TUM aber nur machen, weil die schon einen Namen haben, den anderen deutschen Unis und Hochschulen geht es leider nicht so gut. Korea stellt auf die ~Hälfte der Einwohnerzahl mehr als doppelt so viele Eliteunis. Betrachtet man mal das Budget vom MIT, der TUM und KAIST, dann hat das MIT doppelt so viel Budget auf ein Viertel der Studierenden im Vergleich zur TUM und die KAIST hat halb so viel Budget auf ein Viertel der Studenten im Vergleich zu TUM und von den drei technischen Universitäten steht die TUM unten. Wenn man pro Kopf weniger Budget hat, dann wirkt sich das schon auf die Qualität des Studiums aus und das macht sich auch in der Top 100 bemerkbar. Die TUM und die LMU stellen in dem Ranking Ausnahmen dar, welche mit weniger Budget trotzdem eine hervorragende Qualität hervorbringen, aber wie gesagt, das trifft nicht auf die restlichen Unis und Fachhochschulen zu. Jeder der behauptet, dass Qualität an Unis und Fachhochschulen nichts mit Qualität zu tun hat, der hat nicht richtig studiert. An meiner Hochschule gab es eine Fakultät die aufgrund eines lokalen Unternehmens massiv finanziell unterstützt worden ist, die hatten das neuste Equip und ein modernisiertes Gebäude, obwohl für deren Tätigkeiten keine guten Computer notwendig waren, hatten die Top-Computerräume. Die Hochschule konnte alles was durch das Unternehmen übernommen worden ist, wieder in die Fakultät reinvestieren. Im Vergleich dazu war die Ausstattung der Informatik-Fakultät ein Witz, weil wir keine Partnerunternehmen hatten die uns derartig unterstützen. Unser Gebäude war schlussendlich einsturzgefährdet bis es renoviert worden ist. Und da soll Geld keine Auswirkung auf die Qualität des Studiums haben? Geld garantiert keine Qualität, ist aber die Regel an seriösen Hochschulen und Universitäten.

PPS: Die Statistik ist stumpf gerechnet. Punkt. Der Artikel erschien in der FAZ und war alles andere als wissenschaftlich aufgestellt. Da wird stumpf das durchschnittliche Einkommen von Akademikern ab 25 Jahren gegen das durchschnittliche Einkommen von gelernten Kräften ab 20 Jahren kumuliert, solange bis der Break-Even-Point erreicht wird. Das ist schlichtweg stumpf und nicht mal Statistik. Jeder ordentliche BWL-Absolvent könnte mit etwas Mehraufwand eine ordentliche Kalkulation aufstellen. Ja, ein Akademiker würde kumuliert immer noch vor 40 mehr verdienen die gelernte Kräfte, aber es wäre mit Garantie nicht 31.

Ganz nebenbei muss man Anmerken: Es ist nicht nur das Einstiegsgehalt höher sondern auch die späteren Verdienstmöglichkeiten.

Ganz nebenbei, muss man Anmerken: Es wurde bei der Kalkulation der FAZ mit einkalkuliert.

Aber: Darum ging es hier gar nicht. Es geht darum, dass Studiengebühren auch für bessere Qualität im Studium sorgen, den der deutsche Staat deckt die Studiengebühren nicht und die Statistik zeigt, dass die Top Universitäten ausländische Privatunis sind.

triopasi  15.04.2021, 16:39
@JSYGO

Ein hässliches Gebäude bedeutet NOCH IMMER NICHT, dass die Bildung schlecht ist! Da ist drin grundliegender Fehler.

Man braucht nicht das allerneuste und teuerste um etwas zu lernen.

PPS: Ich kann nur konkret für mich sprechen, aber ich brauche nicht bis zum 31. LJ bis sich das Studium rechnet. Und nein, ich war nicht an einer Privat- oder Eliteuni.

Aber: Und wo sind dann die ach so tollen deutschen Privatunis? In den Top100 nicht existent, oder? Ergo: Offenbar nicht deutschen besser als die staatlichen Unis.

JSYGO  15.04.2021, 16:41
@Johannax32

Da ich kein Interesse an einem Jura Studium habe und seit einigen Jahren auch keines mehr in BWL, habe ich möglicherweise andere Informationen. Eine schnelle Suchmaschinenabfrage zeigt mir zumindest dass in den Top 10 Universitäten für Jura nur die BLS in Hamburg und die EBS in Wiesbaden dabei sind, die anderen 8 sind staatlich. Auch eine andere Seite nennt mehr staatliche Jura Universitäten als private. Bei BWL scheint es tatsächlich mehr Private ins Ranking geschafft zu haben, nichtsdestotrotz sind noch mehr als genug staatliche dabei.

JSYGO  15.04.2021, 16:57
@triopasi
Ein hässliches Gebäude bedeutet NOCH IMMER NICHT, dass die Bildung schlecht ist! Da ist drin grundliegender Fehler. Man braucht nicht das allerneuste und teuerste um etwas zu lernen.

Man kann doch erwarten, dass du als Akademiker einen Schritt weiterdenkst. Wenn Gebäude einsturzgefährdet sind und Labore, Computerräume und Spezialräume gesperrt sind, dann ist die Qualität dadurch nicht schlechter? Wir hatten Zeiten, da wurden fast die Hälfte der PC-Räume aufgrund von Umbaumaßnahmen geschlossen und diese wurden dringend benötigt. Sicherlich braucht man nicht immer das Neuste und Teuerste, besonders am Anfang wo man die Basics lernt, aber je nachdem was man machen möchte und was man ausprobieren will, müssen die Rechner teilweise extreme Leistung erzielen und dass ist dann Luxus für kleinere Unis, aber Standard bei den Großen mit viel Budget. Und das soll keine Auswirkung auf die Qualität haben?

PPPS: Dann bist du aber die Ausnahme und fraglich auch mit wem du dich vergleicht. Mit dem 2000€-Durchschnitt? Da könnte ich auch fragen warum nicht mit dem Küchenchef eines 5 Sterne Grand Hotels, der nur herzlich über dein Gehalt lachen kann? Weil er die Ausnahme darstellt und im Durchschnitt untergeht, genauso wie dein Gehalt.

Aber: Und wo sind dann die ach so tollen deutschen Privatunis? In den Top100 nicht existent, oder? Ergo: Offenbar nicht deutschen besser als die staatlichen Unis.

Ach komm, wenn man diskutiert, sollte man auch lesen was der andere schreibt:

Auch sind bei uns private Schulen/Hochschulen/Universitäten negativ konnotiert, was wohl bei uns auch gerechtfertigt ist. In Korea sind private Unis die Regel, man kauft sich damit nicht seinen Abschluss sondern zahlt für ein qualitativ hochwertiges Studium [...]

In welchem Satz habe ich gesagt, dass deutsche privat Unis toll sind? Bei uns haben private Unis ein komplett anderes Geschäftsmodell wie im Ausland.

triopasi  15.04.2021, 17:13
@JSYGO

Also meine STAATLICHE Uni hatte genug Räumlichkeiten. Auch zig PC Räume. Die alte Mensa war marode - wird aber inzwischen saniert. Wenn du von einsturzgefährdet redest, dann ist das sicher Fantasie oder ein Extrembeispiel, ein Einzelfall. Unis sind ja keine Schulen. Wobei es denen wiederrum nicht nur an Geld mangelt.

Ich Vergleiche mich mit dem durchschnittlichen Gehalt eines Fachinformatikers in den ersten 5-10 Jahren nach Ausbildung. Die Zahlen sind frei verfügbar. Was ich verdiene steht auf meiner Gehaltsabrechnung. Das sind meiner Meinung nach ziemlich brauchbare Zahlen.

Ja... wenn man laut dir für ein qualitativ hochwertigeres Studium zahlt, dann sollten die privaten Unis doch auch im Ranking deutlich besser sein. Oder nicht? Wo ist sonst die Argumentation? Wieso deutlich mehr zahlen für eine Hochschule die nicht (oder kaum) besser abschneidet?

JSYGO  15.04.2021, 17:34
@triopasi

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.albstadt-hochschul-haus-wegen-einsturzgefahr-evakuiert.badcacb3-7fe5-493c-8865-e2077c8939f0.html

Ich komme nicht aus der Stadt und kann daher nur grob weitergeben, was ich weiß. Die Hochschule hat sich ein historisches Gebäude rausgesucht, weil es nah an dem Hauptgebäude war und dadurch auch erhalten bleiben kann. Nur war anscheinend der Verfall schneller als man dachte. Auch die Mensa war bei uns einer der Schlechtesten.

Und was für Informationen bekommst du? Dass du mehr verdienst wie ein durchschnittlicher Fachinformatiker (was von vornherein logisch sein sollte) und daher auch gehaltstechnisch einholen wirst (was auch von vornherein logisch sein sollte). Es ging nie darum, dass man als Akademiker eine gelernte Kraft finanziell einholt. Es ging darum, dass bei der Kalkulation wann sich das Gehalt des Akademikers im Vergleich zur gelernten Kraft amortisiert, viel zu stumpf gerechnet worden ist und daher nicht realistisch darstellt wie es sich tatsächlich verhält. Auch ging es darum, dass eine Gehaltsamortisation für den Akademiker keine Amortisation für den Staat bedeutet und dass der Staat aufgrund dieser Dinge nicht zwangsläufig mehr in Bildung investiert.

Es geht auch um vergleichbare Konzepte und Geschäftsmodelle der Schulen bzw. Universitäten. Bei uns sind staatliche Schulen besser wie private und bis auf einige wenige Ausnahmen verhält es sich mit den Universitäten und Hochschulen ähnlich. Das war bei uns einfach immer so und private Institute dienen hierzulande in erster Linie dazu sich eine einfacheren Abschluss zu ermöglichen. Ich will das nicht allen privaten Unis und FHs unterstellen, jedoch aus persönlicher Erfahrung und Erzählungen aus Freundeskreisen, welche selbst eine private Universität besuchen, kann man sagen, dass es deutlich leichter ist. Da wird der soziale Druck auf einen akademischen Abschluss zur finanziellen Bereicherung einiger Weniger genutzt. Die Situation im Ausland ist jedoch andersrum, bedeutet, dass staatliche Institute idR miserabel sind. Private daher besser, die Menschen zahlen dort um eine bessere Bildung zu erhalten, wenn es denen dort rein um den Abschluss gehen würde, könnten sie das auf einer staatlichen machen. Das gezahlte Geld muss sinnvoll reinvestiert werden, nimmt die Qualität ab, spricht sich das rum und weniger Leute würden sich einschreiben wollen. Bei uns hingegen zahlt man für den Abschluss, man schreibt sich in private Universitäten ein, weil man es anders nicht schaffen würde, was vermittelt wird ist schlussendlich egal, Hauptsache die Studierenden zahlen. Wieso sind also unsere privaten Unis schlechter wie die ausländischen? Weil unsere ein anderes Konzept, mit einer anderen Zielgruppe und einem anderen Zweck haben.

Johannax32  15.04.2021, 18:19
@JSYGO
Da ich kein Interesse [...] habe [...]
Eine schnelle Suchmaschinenabfrage

Eben. Fehlinformationen bzw. falsche Selektion/Einordnung der Ergebnisse.

Auch eine andere Seite nennt mehr staatliche Jura Universitäten als private

Hab deinen Fehler mal markiert. Möchtest du selbst nocheinmal darüber nachdenken?

JSYGO  15.04.2021, 18:21
@Johannax32

Wie wäre es den, wenn du deine Quelle nennst, welche das Ranking erstellt hat?

triopasi  15.04.2021, 18:27
@JSYGO

Es gibt zig Rankings. Alle kommen zu einem anderen Schluss.

Ganz nebenbei: Oft ist "Budget pro Student" ein Bewertungskriterium. Natürlich sind da teure Unis weiter vorn. Aber das heißt nicht, dass die Qualität der Lehre such zwangsweise besser ist.

JSYGO  15.04.2021, 18:46
@triopasi

Das ist richtig, vergleicht man alle Rankings, bemerkt man jedoch schnell, dass Unis wie Stanford, MIT, CalTeach, Harvard, ... immer oben sind auch wenn die Gewichtung der Bewertungskriterien anders ist.

Natürlich nicht. Da spielen noch viele andere Komponenten eine Rolle, es gibt Unis die können mit weniger Geld trotzdem viel rausholen, bestes Beispiel die TUM und die LMU in Deutschland. Auch ist es abhängig vom Studiengang, Die Möglichkeit für den eintretenden Fall zu haben, geben dann einigen privilegierten die Chance etwas zu lernen/testen/erforschen welche andere nicht bekommen und so etwas trägt sehr wohl zur Qualität bei. Auch können bessere Professoren eingestellt werden, Stipendien an besonders vielversprechende Studenten verteilt werden. Mehr Forschungsgelder bedeutet auch mehr Möglichkeiten. Sowas sorgt auch nochmal für eine bessere Qualität. Was wären den andere Gründe warum finanziell stärkere Unis in der Regel von der Qualität besser eingestuft werden?

JSYGO  15.04.2021, 18:52
@triopasi

Versteh mich da nicht falsch, ich bin nicht gegen kostenlose Bildung. Was mich an der Thematik stört ist, dass niemand die Nachteile sieht und alles immer als rein positiv darstellt und dann schön redet. Klar wird vielen damit eine neue Perspektive eröffnet, aber man darf nicht vergessen, dass renommierte Universitäten die Studiengebühren auch nutzen um wieder in die Bildung zu investieren, Geld welches nun nicht mehr vorhanden ist. Das ist das selbe wie mit dem Mindestlohn und niemand denkt an den Unternehmer.

triopasi  15.04.2021, 19:01
@JSYGO

Natürlich gibt es auch bessere und schlechtere staatliche Unis - aber das ist mitunter ja auch bekannt ;)

Die Kernfrage ist aber: Ist es z.B. 100.000€ wert an einer Uni zu studieren die im Ranking bestenfalls ein paar Plätze weiter vorn ist? Ist sie so viel besser und lohnt es sich wirklich? In den meisten Fällen vermutlich nicht.

JSYGO  15.04.2021, 19:14
@triopasi

Ich finde TUM und LMU in München sind nicht wirklich eine kostenlose Alternative. Es ist zu schwierig ohne den richtigen NC einen Studienplatz im Wunschstudiengang zu erhalten, als dass man es eine kostenlose Alternative nennen könnte. Auch muss man persönlich differenzieren. Bis zu einem bestimmten Grad, sorgt die finanzielle Situation einer Uni dafür, dass ein guter Standard geschaffen wird, auch wenn es nur eine bessere Mensa ist, auch das trägt zur Qualität bei. Gutes Essen und eine bessere Möglichkeit sich in der Pause zu erholen kann auch Einfluss auf die Leistung nehmen. Aber wenn dieser Standard erst mal erfüllt ist, dann sind Gelder darüber hinaus Luxusanschaffungen die einige Wenige begünstigt. Ich persönlich war nie einer dieser Studenten und mir würden solche Dinge auch nichts bringen, aber mal die Erfahrung machen zu können ist auch was wert, bzw. den besonders starken Studenten die Chance bieten über sich hinaus zu wachsen.

Dann kann diese Person wohl nicht an der Privaten Uni studieren und muss auf eine Staatliche ausweichen.

Es gibt unterhaltszahlungen durch die Eltern, es gibt BAfög und es gibt die Möglichkeit sich selbst etwas dazu zu verdienen.

Das ist kein Reichtum aber für eine Uni die nicht mal eben 100 000 € kostet reicht das.

Dann kann dieser Studienplatz nicht angenommen werden.

Dann wird er das Studium wohl nicht antreten können.

Wenn man sich das Studium an einer Privatuni nicht leisten kann, hat man vier Möglichkeiten.

  1. Etwas komplett anderes machen
  2. Erstmal etwas anderes machen, Geld verdienen/erben/... und es dann machen
  3. stattdessen an einer staatlichen Uni studieren (ggf. in Kombi mit den vorherigen Punkten z.B. Ausbildung in der Pflege die als Wartesemester angerchnet werden können)
  4. ins Ausland zu einer günstigeren Uni gehen

Ein Studium an einer privaten Uni ist purer Luxus, den sich eben nicht jeder leisten kann. Ganz egal ob man es macht da es dort eine höhere Qualität der Vorlesungen gibt oder man mit schlechterem Abi-Schnitt genommen wird, wer es sich nicht leisten kann, hat eben Pech.