Schüleraustausch für 5000€?

4 Antworten

Hast du einen speziellen Länderwunsch?

Ich habe mal ein Video zu einem Mädchen gesehen, das auch unbedingt ein Auslandsjahr machen wollte, und im Endeffekt eins in Belgien gemacht hat, weil es dafür wohl ein Stipendium gab.

Generell würde ich mit einem Auslandsaufenthalt aber als Schüler abraten, da man Volljährig nicht nur mehr Möglichkeiten hat, deutlich günstiger ins Ausland für längere Zeit zu kommen, sondern auch bei weitem mehr Spaß hat, weil man sich viel freier bewegen kann - deswegen habe ich mein Auslandsjahr mit 21 in den USA gemacht und dort gearbeitet.

dorosim 
Beitragsersteller
 05.01.2019, 16:44

Einen speziellen Länderwunsch habe ich nicht, Ich finde Australien zwar ziemlich cool, aber das ist ja so mit das teuerste. Nach der Schule würde ich gerne ein Au-Pair Jahr machen, aber ich würde auch jetzt gerne einen Schüleraustausch mach, um zu sehen, wie in anderen Ländern die Schule ist.

Ich hatte mich auch schon bei einem Stipendium für die USA beworben (habe es halt nicht bekommen) und das war wirklich viel Arbeit.

Aber danke für deine Antwort :)

Leseratte87  05.01.2019, 16:50
@dorosim

Schüleraustausche sind leider ziemlich teuer, da gibt es kaum einen Weg, das günstig zu bekommen.

Hallo dorosim

Dein Schüleraustausch sollte auch mit einem Budget von 5.000 Euro gut machbar sein. Dazu muss man die Bedingungen für den Schüleraustausch wissen:

  1. Schüleraustausch: Die Austausch-Programme. Man unterscheidet zwischen den Classic-Programmen und den Select-Programmen. Die Classic-Programme sind die kostengünstigeren. Du lebst in einer Gastfamilie und besuchst die öffentliche Schule in der Nähe. Dann kommt man auf Kosten für die Organisation (Programmpreis) teilweise unter 5.000 Euro. Dazu musst du aber noch Taschengeld, Gebühren etc. rechnen, mindestens 2.500 Euro solltest du dafür einplanen.
  2. Schüleraustausch: Das günstigste Land finden. Du kannst zwischen 50 Ländern wählen. Dabei gibt es große Unterschiede bei den Kosten. Unter den englischsprachigen Ländern sind die USA relativ günstig, in Europa auch Irland. Weitere kostengünstigere Länder findest du vor allem in Lateinamerika, wo du dann spanisch oder portugiesisch lernst.
  3. Schüleraustausch: Der optimale Zeitpunkt Der beste Zeitpunkt und die Dauer des Austausches hängen vor allem davon ab, wie das in deine Schullaufbahn in Deutschland passt. Das ist in jedem Bundesland anders geregelt. Generell gilt, dass es einfacher ist, ein ganzes Jahr ins Ausland zu gehen, als für kürzere Zeiträume und dass es in G9-Schulen ebenfalls einfacher ist. Am besten klärst du das mit deiner Schule, die dabei einen großen Beurteilungsspielraum hat.
  4. Schüleraustausch: Die optimale Dauer. Unter Kostengesichtspunkten ist das volle Auslandsjahr am günstigsten. Kürzere Zeiträume werden nur wenig billiger: Für ein halbes Jahr kommt man auf 90 % der Kosten des ganzen Jahres und auch Kurzzeit-Programme von nur vier Wochen kommen schnell auf Gesamtkosten von 4.000 Euro und mehr.
  5. Schüleraustausch: Viele Ansatzpunkte für die Finanzierung. Auch bei Kosten von 10.000 Euro für ein Auslandsjahr wie bei USA Classic-Programmen gilt: Wenn man genau hinsieht, ist die Finanzierung aber gut machbar, wenn du alle Möglichkeiten einbeziehst: Staatliche Zuschüsse, Stipendien, eigene Beiträge, Kosteneinsparungen in Deutschland und Kosteneinsparungen bei der Auswahl der Austausch-Organisation. Du kannst alle Möglichkeiten gleichzeitig nutzen.
  6. Schüleraustausch: Finanzierung mit Auslands-BAföG. Auslands-BAföG ist ein fester monatlicher Zuschuss, der bis zu 504 Euro monatlich beträgt; außerdem kannst du einen Zuschuss zu den Reisekosten bekommen. Darauf hast du einen Rechtsanspruch, wenn du bzw. deine Eltern die Bedingungen erfüllen. Wenn das bei deinen Eltern nicht passt, bleiben dir noch viele weitere Möglichkeiten.
  7. Schüleraustausch: Finanzierung mit Kindergeld. Während deiner Zeit in den USA bekommt deine Mutter das Kindergeld unverändert weiter. Das sind derzeit monatlich rund 200 Euro. Bei 10 Monaten macht das 2.000 Euro, die du dem Auslandsjahr gutschreiben kannst!
  8. Schüleraustausch: Finanzierung mit Stipendien. Für den Schüleraustausch in die USA gibt es viele Stipendien. Dazu gehören Stipendien von Bundesländern (vor allem Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg), vom Deutschen Bundestag, von Stiftungen und von Firmen, darunter auch von den Austausch-Organisationen. Die Bedingungen sind unterschiedlich, zum Beispiel soziales Engagement, künstlerisches Engagement, Einkommensgrenzen, Wohnort. Die Erfahrung zeigt: wenn du die Voraussetzungen erfüllst, hast du gute Chancen. Anders als bei staatlichen Stellen gilt: Bei den „freien Stipendien“, die von Stiftungen etc. vergeben werden, musst du nicht mit viel Bürokratie bei der Bewerbung rechnen. Du solltest dich gleichzeitig auf mehrere Stipendien bewerben. Die seriösen Stipendien für den Schüleraustausch und Tipps für die Bewerbung findest du hier: schueleraustausch-portal.de/stipendien/
  9. Schüleraustausch: Deine Beiträge zur Finanzierung. Viele Austauschschüler haben als eigenen Beitrag zu den Kosten Teile ihres Taschengeldes, Geschenke zum Geburtstag und zu Weihnachten und selbst verdientes Geld aus Nebenjobs beigesteuert. Außerdem wirst du sehen, dass deine Verwandten wahrscheinlich gerne bereit sind, mit einem Sonderzuschuss zur Finanzierung beizutragen, wenn du sie darauf ansprichst und ihnen den Nutzen erklärst.
  10. Schüleraustausch: Kosteneinsparungen in Deutschland. Während du in den USA lebst, entfallen deine Lebenshaltungskosten in Deutschland: Lebensmittel, Bustickets, Kleidung, Sportverein etc. Das macht normalerweise mindestens 300 Euro aus. Bei 10 Monaten sind das 3.000 Euro!
  11. Schüleraustausch: Kosteneinsparungen bei der Austausch-Organisation. Auf dem deutschen Markt gibt es viele Anbieter, die auch die USA im Programm haben. Leistungen und Kosten unterscheiden sich deutlich. Bewährt hat sich, in Schritten vorzugehen:
  • Du klärst mit deiner Schule in Deutschland die Rahmenbedingungen für die Beurlaubung für den Austausch
  • Du recherchierst zuerst breit. Dabei muss man darauf achten nur solche Anbieter in den Blick zu nehmen, die seriös und leistungsfähig sind. Im Internet findest du eine gute Übersicht in der Anbietersuche auf dem Schüleraustausch-Portal (schueleraustausch-portal.de/organisationen)
  • Das persönliche Gespräch mit den Austausch-Organisationen. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen – die deutschen Schüleraustausch-Messen - der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur qualifizierte Anbieter zulässt. Die Stiftung berät dort jeweils, welche Fördermöglichkeiten und Stipendien du nutzen kannst und gibt dir Tipps für die Bewerbung. Orte und Termine: aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei       

Ergebnis und Vorschlag zum Vorgehen: Wie du siehst: mit einem Eigenanteil von 5.000 Euro kannst du gute Programme finden, wenn du alle weiteren Möglichkeiten nutzt.

Viele Grüße

Hey dorosim,

toll, dass du ins Ausland möchtest!

Die Frage der Finanzierung ist für viele eine sehr große, auch damals für mich. Ich habe eben mal auf der Seite meiner Austauschorganisation Youth For Understanding geguckt und gesehen, dass es Auslandsjahre für unter 5000,00€ gibt, beispielsweise nach Bulgarien, Serbien,, Moldawien, Rumänien und die Slowakei: https://www.yfu.de/austauschjahr/kosten-und-leistungen/programmpreis

Welche Leistungen hierin enthalten sind, findest du hier: https://www.yfu.de/austauschjahr/kosten-und-leistungen/leistungen

Außerdem vergibt YFU järhlich über 300 (Teil-)Stipendien: https://www.yfu.de/austauschjahr/stipendien/ueberblick Sehr lohnenswert sind hier auch die Sonderprogramme mit einem künstlerischen- oder sportlichen Schwerpunkt!

Sollte das Problem darin bestehen, dass du die 5000,00€ nicht auf einmal aufbringen kannst, so bietet dir YFU an, einen individuellen Zahlungsplan zu vereinbaren, sodass du dein Austauschjahr in Raten bezahlen kannst. Das habe ich damals auch so gemacht. Im Mustervertrag auf der letzten Seite findest du hierfür ein Beispiel: https://www.yfu.de/attachment/764/download/mustervertrag_andere-laender_19-20.pdf

Ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte. Solltest du noch fragen haben, dann schreib mir einfach oder wende ich direkt an YFU!

Liebe Grüße

MeineWeiteWelt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung