schrecklicher Geschmack im Leitungswasser (Wasserenthätungsanlage schuld?)?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kenn mich mit Enthärtungsanlagen gut aus, aber die beschriebenen Symptome sind sehr untypisch. Währen der Regeneration Dieser Anlage wird Salzsole eingesaugt und im Zuge der Regeneration wieder ausgespült.

Manchmal kann der Effekt eintreten, dass dieses Ausspülen nicht ordentlich funktioniert, beispielsweise wenn der Druck während der Regeneration stark schwankt, oder ein Defekt an der Anlage vorliegt.

Das Wasser würde dann aber salzig schmecken, das lässt sich einfach über die Leitfähigkeit oder den Chloridgehalt messen.

Nimm eine Wasserprobe in einer sauberen Kunststoffflasche wenn's wieder schlecht schmeckt und Bring die in ein Labor. Optimalerweise nimm auch gleichzeitig eine Probe vor der Enthärtung als Vergleich.

Auch in Aquarienhandlungen sind einfache Messgeräte erhältlich, evtl. Kannst du dir dort eines ausleihen.

Schlechter Geschmack kann durch stagnierenden Wasser aus nicht mehr genutzten Rohrleitungen oder aus falsch angeschlossenen Heizungssystemen stammen. Das müsste ggf. Durch den Hauseigentümer saniert werden.

Hallo Dobbediedob,

möglicherweise arbeitet das Gerät nicht einwandfrei, so dass beim regenerieren der einen Kartusche irgendetwas schief läuft

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=3&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwi2mbe3zYnWAhXGUlAKHQXhDhEQFgg6MAI&url=https%3A%2F%2Fwww.bwt.de%2Fde%2Fprodukte%2Fseiten%2Fprodukt.aspx%3Fpid%3D11152(BWTGROUP)&usg=AFQjCNF6WHCXy7vpXzqE-CqMtyD5hLFi0w

Ein Auszug daraus:

Das Funktionsprinzip

Die Rondomat Duo-Wasserenthärter arbeiten nach dem
Ionenaustauscherprinzip. Eine sensible Steuerelektronik, mit einem im
Weichwasserausgang eingebauten Kontaktwasserzähler, regelt den
reibungslosen Arbeitsablauf der Anlagen. Bei Inbetriebnahme werden
Rohwasserhärte, Wochentag und Uhrzeit eingegeben. Ist der
Weichwasservorrat erschöpft, wird automatisch die Regeneration der
Enthärtersäule ausgelöst. Gleichzeitig wird das Membranventil im
Hartwasserausgang der in Betrieb befindlichen Harzdruckflasche
geschlossen, das der anderen geöffnet. Während die erste
Harzdruckflasche arbeitet, wird die zweite regeneriert. So steht
jederzeit Weichwasser zur Verfügung. Durch die alternierende
Betriebsweise können Stagnationszeiten signifikant minimiert werden.

Enthärtung und Regeneration

Das gesamte Hartwasser fließt von oben nach unten durch das in der
Harzdruckflasche enthaltene, mit Natriumionen beladene, Austauscherharz.
Dabei werden die Härtebildner Kalzium und Magnesium entfernt und gegen
das wasserlösliche Natrium ausgetauscht. Ist die Aufnahmekapazität des
Austauscherharzes erschöpft, erfolgt automatisch eine Regeneration, um
es erneut mit Natriumionen zu "beladen" (Wiederbelebung des Harzbettes).
Durch die alternierende Betriebsweise können Stagnationszeiten
signifikant minimiert werden.

Wenn sich der Hausmeister nicht kümmert, solltest Du den Hausbesitzer oder Verwalter informieren, bei nicht tätig werden, eine Wasserprobe nehmen und das Gesundheitsamt einschalten!

MfG

Norina

Dobbediedob 
Beitragsersteller
 03.09.2017, 20:55

Hey, danke für deine Antwort :)
Das hatte ich tatsächlich auch schon in der Anleitung gelesen, die neben dem Gerät lag. Wirklich schlau bin ich daraus aber auch nicht geworden ;D

Ich werde dem Hausmeister jetzt nochmal auf die Pelle rücken, da das echt unerträglich ist, wenn aus den Wasserleitungen gefühlt Salzsäure kommt :(  Besonders beim Duschen ist es schrecklich, da ich dann überhaupt nicht weiß, wie ich das Zeug wieder von der Haut runterkriegen kann... Da hilft dann nur noch eine Wasserflasche über dem Kopf auszuschütten..

Die sollen ja auch nicht analysieren, was das für ein Geschmacksstoff sein könnte (das wäre wohl wirklich zu aufwendig) sondern ob das noch Trinkwasserqualität hat, was bei dir rauskommt. Du sprichst ja selbst von ungenießbar. Wasserenthärtung verändert durchaus den Geschmack (schließlich hat es dann weniger Kalk), macht es aber nicht ungenießbar.

Dobbediedob 
Beitragsersteller
 03.09.2017, 20:50

Ja, wenn das nur so einfach wäre...
"Trinkwasserqualität" ist ein sehr weiter Begriff, der von mikrobieller Verunreingung über Scwermetallbelastung bis zu pH-Wertabweichungen uvm. führt. So einfach, wie du dir das vorstellst, ist das leider nicht. 

Was gemacht werden müsste, ist die Suche nach diesem einen Stoff (bzw. Stoffgemisch), das den kurzzeitigen Beizgeschmack im Wasser auslöst. Sowas wird i.d.R mit LC-MS/MS oder GC-MS/MS gemacht und ist - wenn man nicht weiß, nach welcher Substanzklasse man sucht - die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen, da nicht bekannt ist, in welchem Massebereich man suchen muss.

Man kann nicht so einfach "die Trinkwasserqualität" bestimmen, weil es da tausende Variablen gibt. Leider gibt es diesen einen "Test auf Trinkwasserqualität" nicht...

Deine zuständligen Stadt- und Wasserwerke sind für Wasserproben immer dankbar. Sie sind auch zuständig für die Sauberkeit und Trinkbarkeit. Natürlich kann von der Bereitstellung der Stadtwerke bis zu deiner Wasserentnahme noch einiges passieren. Aber du hättest schon mal Analysewerte.

Dobbediedob 
Beitragsersteller
 03.09.2017, 19:19

Ich habe denen eine Probe angeboten, aber die meinten, dass die das nicht analysieren werden, weil es zu aufwenig sei, einen einzelnen Stoff, der dafür verantwortlich sein könnte, zu finden.

Den pH wert kannst du relativ leicht selber messen mit pH Teststreifen (oder Indikatorpapier), erhältlich in Baumärkten/Gartenbedarf/Poolbedarf. pH Bereich 4-10 sollte genügen für den Anfang. Normales Trinkwasser sollte  im pH Bereich 7 - 8 liegen. Schmeckt das Wasser sauer? Scharf/beissend wäre eigentlich eher ein Hinweis auf basisch. Haben deine Nachbarn im Mehrfamilienhaus dasselbe Problem?

Dobbediedob 
Beitragsersteller
 04.09.2017, 13:49

Das werde ich mal machen...
Auch, wenn sich damit der Stoff nicht identifizieren lässt, ist das schon mal nen Anhaltspunkt.