Kompensation Dividendenabschlag
Hallo
Ich beobachte nun schon seit Jahren die Börsen und so bald schütten viele Unternehmungen wieder ihre Dividenden aus. Ich habe festgestellt, dass der Kurs nach einer Dividendenzahlung nur minimal sinkt (mehr oder weniger um den Dividendenbetrag, eher weniger) aber vor allem, dass er sich sehr schnell, zum Teil innert weniger Tagen +/- 5 wieder komplett erholt.
Wie kann das sein? Dadurch eröffnen sich ja tolle Renditechancen, indem man die Aktien kurz vor der Dividendenzahlung kauft und dann nur wenige Tage danach mit (theoretisch) genau 0% Kurssteigerung wieder verkauft. (Und das Geld dann direkt in Titel reinvestiert, die dann ihre Dividende ausschütten wird etc.) Somit streicht man im Prinzip "kostenlos" eine Dividende ein und selbst bei BlueChip-Aktien in der Schweiz gibts Titel mit 7% Dividende.
Wäre froh, wenn mir mal ein Börsenexperte eine Begründung dafür geben kann.
4 Antworten
noch zur Ergänzung: Die Rendite eines Titels errechnet sich immer aus der Kursentwicklung und den Auszahlungen. Damit sind Dividendenzahlungen "nur" Teil dieser Rendite - so weit banal und logisch. Da kapitalmarkttheoretisch auf Dauer aber keine Überrenditen erzielbar sind, ist Deine Überlegung zwar richtig, aber es gibt keinen Automatismus, der diese "Maschine zum Gelddrucken" (vor Dividendenzahlungen kaufen, nach Dividenzahlungen ohne Kursverlust nur mit Transaktionskosten verkaufen mit dem Ergebnis einer traumhaften Rendite ohne Risiko ==> sog. "free lunch") antreibt. Die Gründe für das schnelle Aufholen des Dividendenabschlags sind vielfältig. Einen Aspekt hatte Nasdaq schon angeführt. Ein anderer ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit (auch Börsenbriefe, Zeitschriften,...) im Vorfeld der HV und auch die Aktivitäten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und Kapitalmarktkommunikation, die vom Unternehmen vor dem HV-Termin betrieben wird. Das Kalkül ist sehr vereinfacht: viel Aufmerksamkeit & viel positive Nachrichten --> weniger Stress für den Vorstand auf der HV & mehr Nachfrage --> erhöhte Platzierungsfähigkeit & Kurspflege/-steigerungen... Dennoch ist der von Dir beschriebene Gedanke häufig Antrieb für Börsenstrategien - auch für Binsenweisheiten wie "sell in May and go away" Viele Grüße, Dikat
Danke für deine Antwort!
meistens erfogen die dividendenzahlungen im frühjahr,also meistens einer relativ guten börsenzeit,selbst telekom hatte nach ca.2 monaten immer den dividendenabschlag aufgeholt.nur das dividenspringen ist aber riskant,gibt genug beispiele,wo der anschlag nicht aufgeholt wurde,und es dann abwärts ging.
Danke für deine Antwort!
Das passiert durchaus bei vielen Aktien und hat auch seine relativ simple Begründung darin, das die großen Investoren und speziell Fonds, die etwa den DAX nachbilden, die Dividende sofort wieder reibnvstieren.
Da auch bei der DAX - Berechnung elbst dies erfolgt, braucht man dies für eine möglichst genaue Abbildung.
Allerdings haben die Fonds auch kaum nennenswerte Transktionskosten bei der Wiederanlage.
Und gerade bei den dividendenstarken Werte, von der Rendite her etwa die Versorger und Ölfirmen tritt dieses Phänomen her selten auf.
Diese hält man dann eher um eine gute Rendite zu erhalten und " irgendwann " zu einem annehmbaren Kurs auszusteigen.
Eine Statistik dazu gibt es ineressanterweise nicht, allerdinngs Fonds, die sich auf genau diese Titel spezialisert haben schon.
Im anglo-amerikanischen nennt man dies auch die Dogs of the Dow Startegie, allerdings nicht zu verwechseln mit Deiner Startegie: Hier werden immer die dividendenstärksten Titel im Halbjahresrythmus ausgetauscht.
Auch diese Fonds mögen Anteil an dem Phänomen haben.
Mit freundlichen Grüßen
Nasdaq
Danke für deine Antwort!
Das sind die Dividendenjäger.