Mir wird es empfohlen eine fondsgebundene Privatrente mit Atlanticlux zu abschließen. Ihre Meinung?
Hat jemand ein gute oder schlechte Erfahrung mit der fondsgebundenen Privatrente Atlanticlux? Meine Freundin emfielt mir mit der Begeisterung in sie zu wechseln, gute Ergebnisse hat sie aber leider noch nicht..
3 Antworten
Auch wenn es schon eine Weile her ist, möchte ich dennoch meine neuesten Erfahrungen, welche ich mit dem Vermittler Medius, beziehungsweise dem Versicherer AtlanticLux (ein Unternehmen der FWU-Gruppe) gemacht habe an dieser Stelle öffentlich machen.Die Frage, wie ich zu diesem „Investment“ gekommen bin, möchte ich hier nur kurz abhandeln. Wie so viele wurde ich (in damals jungen Jahren) als unerfahrener 18-jähriger angesprochen, ob ich nicht aufgrund meines einzigartigen Auftretens gerne in die Investment-Branche einsteigen möchte und Fonds zu vermitteln. Da mir zu diesem Zeitpunkt das vielzitierte große Geld in Aussicht gestellt wurde und ich es einfach nicht besser wusste und mir die „einmalige Möglichkeit“ geboten wurde, ebenfalls eines dieser Gewinnbringenden Investments abzuschließen, kam ich dieser Gelegenheit nach.Seither bin ich mir darüber im Klaren, was ich da gekauft habe. Da ich jedoch (unter Androhung rechtlicher Schritte von Seiten Medius) die vergleichsweise hohe Vermittlungsvergütung in Höhe von 1.885,00 € vollständig bezahlt habe und seitens der ATLANTICLUX (FWU-Group) mitgeteilt wurde, dass im Falle einer vorzeitigen Kündigung und auch im Falle einer Beitragsfreistellung die sogenannte Höchststandssicherung verliere, welche laut Unterlagen Marktschwankungen entgegenwirken soll, indem Sie den einmal erreichten Höchststand der Fonds bei möglichen Verlusten gegenrechnet und somit Verluste praktisch unmöglich sind, hätte ich lediglich einen Bruchteil dessen, was ich investiert habe zurück erhalten, was meines Erachtens inakzeptabel war. Zu den aktuellen Daten:Um aufgrund der für die Kalenderjahre 2014 und 2013 bis Dato noch fehlenden Jahresinformationen (in den Jahresinformationen wird rudimentär erklärt, warum Verluste von 70 % unvermeidbar waren) nicht völlig den Überblick über den Wert meiner InvestmentPolice zu verlieren, habe ich die ausstehenden Jahresinformationen gefordert und nach kurzer Wartezeit auch erhalten (top!).Meine im November 2006 abgeschlossene InvestmentPolice, für welche ich seither monatlich 45,00 € entrichtet habe, wies Stand 31.12.2014 einen Gesamtwert meiner Einlagen in Höhe von 1.013,47 € aus. Insgesamt habe ich seit Beginn der Police 4.365,00 € bezahlt und abzüglich der Vermittlungsvergütung für die Vermittlerin in Höhe von 1.885,00 € somit bis zum 31.12.2014 2.480,00 € direkt in die InvestmentPolice eingezahlt. An dieser Stelle möchte ich zum Ausdruck bringen, dass mich nicht die Performance von – 59,13% stört, sondern die Tatsache, dass man mich mittlerweile seitens der ATLANTICLUX davon in Kenntnisgesetzt hat, dass (bereits oben erwähnte) Höchststandssicherung aufgrund einer „Repositionierung“ der Anlagestrategie außer Kraft gesetzt wurde. Folglich steht mir lediglich der aktuelle Wert des Fonds zur Verfügung.Nur angemerkt sei, dass dieser kontinuierlich jedes Jahr an Wert verloren hat, also auch bereits vor der Finanzkrise im Euroraum. Ich sehe in dieser Vorgehensweise eine Vertragsverletzung der ATLANTICLUX und spiele aktuell mit dem Gedanken nun doch rechtliche Schritt gegen dieses Unternehmen einzuleiten, nachdem ich dies bereits schon einmal in Erwägung gezogen habe. Unabhängig davon, wie ich mich entscheide und unabhängig vom Ausgang eines eventuellen Verfahrens, möchte ich jedoch zumindest andere Menschen davor warnen, denselben folgenschweren Fehler zu machen, wie ich und eine InvestmentPolice, eine Lebenversicherung, oder sonstige Finanzprodukte der ATLANTICLUX in Anspruch zu nehmen, ihr verliert Geld und selbst vertragliche Vereinbaren sind für die ATLANTICLUX unerheblich. Ich werde mich zu gegebener Zeit nochmal zum aktuellen Stand äußern.MfG
Hallo Mamaja,
über die Qualität der ATLANTICLUX-Rentenversicherungen im Vergleich zu anderen Versicherungen mag ich nicht urteilen.
Du solltest Dir aber über einige wesentliche Punkte im Klaren sein.
Das Gravierendste ist, dass es sich um eine sogenannte Nettopolice handelt. Auch die PrismaLife AG oder Max Heinrich Sutor haben solche Produkte angeboten.
Nettopolice bedeutet, ein Teil der Kosten des Versicherungsvertrages wird aus deisem rausgenommen und separat vereinbart, der Versicherungsvertrag also künstlich aufgespalten. Du hast dann zwei Verträge statt einem, und sollst auch beide erfüllen.
Das wird relevant, wenn Du den Versicherungsvertrag kündigen willst (etwa die Hälfte der Versicherungsverträge wird frühzeitig gekündigt). Bei einer Bruttopolice mit voll integrierten Kosten musst Du nach der Kündigung auch keine Kosten mehr zahlen, anders gegebenenfalls bei der Nettopolice. Da die Kosten teilweise in einem eigenen Vertrag laufen, soll der unabhängig vom Bestand der Versicherung bedient werden. Du zahlst dann also unter Umständen die Kosten eines Versicherungsvertrages, den Du gar nicht mehr hast. Das ist zwar gut für den Vertrieb, der Kunde hat da aber keinen relevanten Vorteil.
Wichtig ist also, dass Du sicherstellen kannst, langfristig investiert zu bleiben.
Schau Dir ansonsten auch das Produkt genauer an. Was sind für Fonds drin? Wie haben sie sich bislang entwickelt, wie werden sie sich künftig entwickeln? Wie hoch sind die Vermittlungsgebühren, was wurde nach 5 Jahren tatsächlich investiert? Wie hoch sind die laufenden Kosten im Versicherungsvertrag? Anders gefragt: wie hoch muss die Rendite sein, damit die laufenden Kosten bedient werden können, die Vermittlungsgebühr wieder reingeholt wird und ein Inflationsausgleich geschaffen wird?
Abschließende Bemerkung, da Du "wechseln" schreibst: hast Du denn schon eine Versicherung? Wenn ja, wie lange? Wenn dort schon die Kosten bezahlt sind, müssten für die neue Versicherung schon gute Argumente sprechen, noch einmal neue Abschlusskosten entstehen zu lassen.
RA Schoene Anwaltskanzlei Arnold
Zusatz zu @RASchoene. Die Rendite (Gewinn) einer solchen Anlage ist von zwei Faktoren abhängig: Den Kosten (schon ausführlich) erklärt und den Gewinnen der Fondsanlage. Also solltest Du Erfahrungen in der Fondsanlage haben oder wenigstens einen guten Berater der Dir ab und zu ( also alle 1-2 Jahre) mal über die Schulter schaut und mit Dir über die für den Zeitpunkt geeignesten Fonds spricht. Hier werden durch "reine" Verkäufer die meisten Fehler gemacht.
Der Vertrag wird dann mit irgendeinem Fonds abgeschlossen, der Kunde denkt alles ist fein und wacht nach 10 Jahren bei einem Besuch eines anderen Beraters auf und merkt er hat nur Verlust gemacht.