Mein Lehrer verlangt Geld für die Toilette von unserer Schule. Muss ich das Geld zahlen?
Mein Lehrer möchte Geld von mir und von allen anderen Schülern, damit die Toiletten in der Schule weiterhin ausgebaut werden. Das Problem: Ich möchte nicht zahlen. Warum? Weil ich die Toiletten an unserer Schule noch nie benutzt habe und ich nicht mein Geld für die Schule investieren möchte. Ich gehe zur Schule, um zu lernen und mein Abitur zu schaffen. Ich sehe es nicht ein, mein eigenes Geld für diese Schule zu investieren. Muss ich also wirklich das Geld bezahlen. Was kann ich tun?
14 Antworten
Die Frage ist eher, wie geht man mit sich anbahnenden Konflikten um?
Zunächst würde ich das Gespräch mit dem Lehrer suchen und zwar unter vier Augen. Schildere 1. Deine Beobachtung - und zwar wertfrei. (Ich habe gehört, wie Sie in der letzten Stunde um eine Cofinanzierung für die Toiletten gebeten haben.) 2. Schildere Deine Empfindung/Emotion. (Das ärgert mich.) 3. Gib an, welche(s) Deiner Werte nicht erfüllt wird. Welches Bedürfnis hast Du? (Ich finde das ungerecht, weil...) 4. Formuliere einen Wunsch, eine Bitte. (Ich bitte Sie, eine andere Lösung zu finden.) - Dies sind übrigens die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg - führen oft schon zum Ziel.
Für den Fall, dass es nichts nützt, kannst Du mit diesem Gesprächsmuster übergeodnete Instanzen aufsuchen, um Dein Anliegen zielorientiert vorzutragen. Die können sein:
Klassensprecher Schülerrat/Schulsprecher Stadtschülerrat - soweit Deine primären Institutionen.
Schulleiter(in) Stadt- oder Kreisschulrat Kultusministerium
Als Schüler(in) bis Du Teil der Institution und solltest den sog. "Dienstweg" einhalten. Wende Dich also nur an die höhere Leitungsebene, wenn Dein Antrag keinen Erfolg hat. Kündige Deine Absicht, weiter zu gehen auch an, dann hat Dein Gesprächspartner die Wahl, auch anders zu entscheiden und Dich ggf. ernst zu nehmen.
Du kannst auch jederzeit die Hilfe Deiner Eltern in Anspruch nehmen, sie sind nicht Teil des Schulbetriebs und können sofort die Instanz ihrer Wahl ansprechen (sind also nicht zwingend an den Dienstweg gebunden).
Für Deine Selbstwahrnehmung wäre es jedoch gut, es ersteinmal selbst zu versuchen. Wenn Du Erfolg hast, ist es Dein Erfolg.
Viel Spaß dabei! EasyRunner
Danke für Deinen Beitrag - auch das ist eine Sichtweise, die ich zum Teil in der Sache, allenfalls nicht in der Art und Weise teile.
Aus meiner Sicht ist die Schule ein Ort des Lernens und dazu gehört auch, die Kultur des Streits zu lernen. Ich möchte, dass unser Leser hier uneingeschränkt zu seinem Recht kommt. Ist dazu zwingend die Brechstange zu verwenden? Lasst uns doch die Verhältnismäßigkeit der Mittel auswägen und schreittweise vorgehen. Sich zu verweigern schafft ggf. neues Konfliktpotenzial auf emotionaler Ebene und selbst wenn Eltern sofort zum Schulleiter rennen oder gar ins Kultusministerium, mag es hinterher Lehrer(innen) geben, die wiederum hinterher die Verhältnismäßigkeiten nicht wahren und ihre Frust ggf. am Schüler auslassen. Klar, denn sie sitzen immer mal wieder am längeren Hebel.
Mir kommt es darauf an, dass obgleich hier eine Auseinandersetzung zwischen Schüler und Lehrer vom Schüler zu "gewinnen" ist, hinterher sich beide noch in die Augen gucken können und in anderen Themenfeldern wieder optimal miteinander arbeiten können.
Einen schönen Tag!
Euer EasyRunner
Für den Ausbau sind die Schüler nun wirklich nicht zuständig. Dafür gibt es andere Stellen. Gab es dann diesbez. eine offizielle Meldung, die müsste ja dann in irgendeiner Form vom Direx kommen? Ohne die wird schon mal gar nix gezahlt - da könnte ja jeder kommen.
Einfach nicht zahlen und abwarten, was passiert. Das würde ich tun.
Also so einen Schwachsinn hab ich ja noch nie gehört. Ich glaube nicht, dass ihr zahlen müsst für den Ausbau der Schultoilette. Aber geh doch mal zum Rektor und besprich das mit dem, womöglich möchte euer Lehrer nur das Geld einstecken weil er denkt, dass sowieso keiner von euch mit dem Rektor spricht. Sag ihm doch einfach mal, dass du das zuerst mit dem Rektor besprechen willst, dann siehst du ja wie er reagiert.
Ich wünschte es wäre so, dass alle Schüler solidarisch für Toilettenbenutzung und Reinigung bezahlen müssen. Denn sie sind es, die diesen Schweinestall anrichten und auch die Toiletteneinrichtungen beschädigen. Für den Ausbau sind allerdings die Schüler nicht zur Kasse zu bitten.
Wozu soll man abseits der anderen mit jemanden reden und dann noch freundlich Bitten vorbringen, wenn derjenige eine eindeutig gesetzwidrige Forderung stellt.
Ich würde die Zahlung schlicht verweigern, offen vor allen anderen und ihn freundlich aber bestimmt darauf hinweisen, dass diese Forderung gesetzwidrig ist und für den Ausbau von Toiletten es Geld vom Kommunen, Land und ggf. sogar vom Bund geben kann und wird (wenn Bedarf besteht).
In der Schule als Schüler gibt es keinen Dienstweg! Lehrer, Schulleiter und Co. sind keine Vorgesetzten, wenn überhaupt sind sie Angestellte und zwar der eigenen Eltern, die deren Gehalt mit ihren Steuern bezahlen!
Zumal maximal der Schulleiter und höher die Autorität hat, in dieser Sache irgend eine Entscheidung zu treffen. Alle "unteren" Ebenen wäre eh verschwendete Zeit, da diese eh nichts entscheiden können und dürfen!