Können Unternehmen mit Aktien "unendlich" Anteile vergeben?

5 Antworten

Natürlich können für Kapitalerhöhungen zum Beispiel neue Aktien ausgegeben werden oder deren Stückelung kann neu beschlossen werden. Eines der Rechte der Aktionärsversammlung - wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Um Verschiebungen bei den Stimmrechten verhindern zu können, wird Stammaktien-InhaberInnen ein Vorkaufsrecht an neuen Aktien eingeräumt.

Bei der Ausgabe neuer Aktien wird immer auch eine neue Kurswertfestlegung vorgenommen.

Wie sollte man beim Verkauf von neuen Aktien die Mehrheit behalten können? Wenn es erst 100 Aktien gibt, man hat 51 und es werden 50 neue Aktien ausgegeben, dann ist die Mehrheit weg.

Und wenn Du meinst, dass man sich die Käufer aussuchen kann, dass die Aktien in Streubesitz gehen, dann irrst Du. Man kann höchstens die Ausgabe so beschränken, aber bereits nach kurzer Zeit wird ein Gutteil der Kleinanleger die Aktien wieder verkauft haben. Da gilt die Beschränkung schon nicht mehr.

Die Unternehmensführung hat keinen Anteil. Die Führung eines Unternehmens unterliegt immer noch der Geschäftsführung - heißt hier Vorstand. Bekanntlich ein von der Aktionärsversammlung bzw. dem Aufsichtsrat zu wählendes Organ einer AG.

verreisterNutzer  20.03.2016, 17:57

Aber es wäre doch sowohl unlogisch, als auch unfair einfach wieder ein kleines Stück Anteil von allen Mitbesitzern zu klauen und das Produkt daraus als neuen Anteil zu verkaufen!? Jeder sagt hier etwas anderes... Den Teil nach der Mitte habe ich nicht verstanden, aber wenn die Mehrheit die Geschaftsführung kontrolliert, dann kontrolliert sie doch auch die Firma?

Dirk-D. Hansmann  21.03.2016, 06:52
@verreisterNutzer

Bockigkeit kollidiert mit Aufmerksamkeit.

Es ist wohl kaum ungerecht, wenn die Eigentümer sagen: Wir geben neue Aktien aus.

Und selbst wenn Aktionäre dem nicht zugestimmt haben, dann können sie durch ihr Vorkaufsrecht alles auf dem Stand vor der Kapitalerhöhung halten.

Dazu kommt: Man gibt nicht einfach neue Aktien aus. Man braucht Geld im Unternehmen. Was wäre die Folge wenn benötigtes Geld nicht kommt? Das Unternehmen kann seine Chancen nicht nutzen oder Risiken kommen zum Tragen.

Wie wäre denn da die Auswirkung auf den Kurs der Aktie?

Ok die hast die Logik einer AG offenbar noch nicht verstanden.

Und zwar werden all deine unlogischen Thesen alleine durch den Aktienkurs wiederlegt. Ein Unternehmen ist als ganzes immer 100% und wird es auch immer sein. Na klar kann das Unternehmen theoretisch so viele Anteile wie möglich veräußern, aber ein relativ  einfacher Merksatz ist: Je mehr Aktien ausgegeben werden, desto geringer der Preis.
Nur ein Unternehmen wird niemals so viele Aktien/Anteile ausgeben, dass der Kurs dann nur noch 1 Cent oder so Wert ist. Hinzukommt nur weil der Aktienkurs klein ist, ist die Aktie nicht günstig oder gar billig.

Google auch mal Kapitalerhöhung etc. Da werden dann z.B. mal ebend 10 Aktien zu einer zusammengefasst, der Kurs wird dementsprechend natürlich dann auch angepasst. Geschieht sogar des öfteren. Siehe Commerzbank vor ca. 2-3 Jahren. Das haben die gemacht, damit die Aktie nicht zum Pennystock wird.

verreisterNutzer  19.03.2016, 18:25

Es ist nur schwer verständlich, was du mir sagen möchtest, und du hast nicht auf meine Fragen geantwortet...

thinKnr4  19.03.2016, 18:39
@verreisterNutzer

doch das beantwortet sogar ziemlich genau deine Frage. Unternehmen können nicht einfach tagtäglich oder auch nicht wöchentlich/monatlich wahllos Aktien ausschütten. Stichwort: WphG usw. Alles streng reguliert.

Es kann natürlich dennoch zu feindlichen Übernnahmen kommen, indem die Mehrheit der Aktien gekauft wird. So spontan über Nacht geht das allerdings eher nicht. Zumindest nicht in Deutschland, aber ist schon vorgekommen, dass sich durch den erwerb der Merhheitsanteile Firmen andere Firmen gekrallt haben.


So versuchte z.B. Vonovia die Deutsche Wohnen zu schlucken. Erst vor ein paar Wochen. Doch auf so ziemlich jedem Finanzportal kann man den Besitz bzw. die Aktienverteilung nachgucken. Der größte Anteil ist logischerweise im sogennanten FreeFloat, der unter den "normalen" Bürgern handelbar ist.

Ein Unternehmen kann nicht unendlich viele Aktien herausgeben.

Die Aktionäre bestimmen darüber, wieviele Aktien herausgegeben werden, nicht das Unternehmen oder die Unternehmensführung. Immer wenn neue Aktien herausgegeben werden, dann verringert sich ja der Anteil der aktuellen Aktionäre und daher muss die Ausgabe neuer Aktien in der jährlichen Hauptversammlung genehmigt werden, auf der die Aktionäre anwesend sind und über wichtige Dinge entscheiden. Dort müsste dann die Unternehemnsführung bekanntgeben, dass sie soundsoviele Aktien herausgeben um neues Kapital für das Unternehmen zu bekommen. Das kann dann von den Aktionären genehmigt werden doer auch nicht. Den ganzen Vorgang nennt man "Kapitalerhöhung", da dem Unternehmen neues Kapital zugeführt wird. Die Unternehmensführung hat davon keine Vorteile.

Im Allgemeinen sind die Unternehmensführer auch nicht diejenigen, die die Aktien haben. Die Unternehmensführung in einer AG sind meistens bezahlte Manager.

verreisterNutzer  19.03.2016, 21:43

1. Also man kein Mitbestimmungsrecht an wichtigen Schritten, Aktionen und der Führung des Unternehmens durch den Besitz von genug Aktien? 2. Wer bestimmt denn, woher die Manager wie virle finanzielle Mittel zur Führung des Unternehmens bekommen? Die Unternehmensinhaber vielleicht?

Traveller24  19.03.2016, 23:24
@verreisterNutzer

1) Nur indirekt. Das Unternehmen wird geführt durch den Vorstand. Der macht das Tagesgeschäft, das sind also die klassischen Chefs des Unternehmens. Der Vorstand wird durch den Aufsichtsrat eingesetzt und der wird von den Aktionären bestimmt. Die Aktionäre treffen sich einmal jährlich zur Hauptversammlung und dort wird über gewisse Dinge abgestimmt, zum Beispiel die Höhe der Dividende, die Mitglieder des Aufsichtsrates und die Entlastung des Vorstandes. Es gibt einige wichtige Entscheidungen, die sind der Hauptversammlung und damit den Aktionären vorbehalten.

2) Was das Eigenkapital angeht, bestimmen das tatsächlich immer die Unternehmensinhaber, also bei einer AG die Aktionäre. Nur die können entscheiden, ob ein Unternehmen zusätzliches Eigenkapital bekommt, also hier zusätzliche Aktien ausgeben darf. Über die Aufnahme von Darlehen kann aber die Unternehmensführung selber entscheiden

Nein, wenn eine Aktie gesplittet wird (Aktiensplit ist das Fachwort) bekommt der Inhaber z.B. von ursprünglich einer Aktie von 100 Euro dann zwei für 50 EUR

Ein Unternehmen kann zu 100% in Streubesitz sein.

verreisterNutzer  19.03.2016, 18:54

Ja, ich weiß...