Ist eine fondsgebundene Rentenversicherung eine gute Altersvorsorge?
Wie sinnvoll ist eine fondsgebundene Rentenversicherung als Altersvorsorge? Was sind die Vorteile, was die Nachteile? Was muss man beachten?
Was gibt es noch wissenswertes zu wissen?
10 Antworten
Das kann man natürlich allgemeingültig beantworten. Es ist keine gute Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen. Der Pferdefuß sind natürlich die Kosten. Die Gesellschaft, bei der Du die Versicherung abschließt, finanziert aus Deinem Kapital (den eingezahlten Beiträgen und den Erträgen des Fonds ihre Betriebskosten) ihre Verwaltung, Werbung, Provisionen usw. Das geht von Deinem Geld ab, ohne dass Du etwas dafür bekommst.
Dazu kommt, dass auch der Fonds von Deinem Geld etwas abzieht, die sog. TER (total expense rate). Auch dafür bekommst Du nichts, jedenfalls nichts, was einen positiven Erwartungswert hätte. Die angeblichen Anlage-Experten sind ihr Geld nicht wert.
Das Tückische ist, dass diese "laufenden Kosten" nicht offen ausgewiesen werden, d.h. nicht als Buchung in Deinem Versicherungskonto erscheinen und Du sie sozusagen nicht "merkst".
Das kann man besser selbst machen. Wenn's Dich interessiert wie, schreib mir mal eine Nachricht. Dann schreibe ich mal was Algemeingültiges. Die Frage kommt ja immer wieder von jungen Freunden und Bekannten.
Der einzige wirkliche Vorteil einer solchen Versicherung ist ein psychologischer. Eine regelmäßige Abbuchung vom Konto vergisst man sehr schnell. Bei einem selbst angesparten Konto ist die Versuchung immer groß, sich an dem Konto zu bedienen, wenn man mal knapp bei Kasse ist. Das untergräbt die Disziplin. Aber, diese Disziplinhilfe muss teuer bezahlt werden, viel zu teuer.
Ein großer Nachteil ist die Transparenz. Die Schuld liegt hier beim Gesetzgeber, der es den Versicherungen erlaubt, den Kunden völlig im Dunkeln zu lassen. Er ist nur verpflichtet, über das Ablaufmanagement und die daraus resultierenden Möglichkeiten zu informieren. Welche Möglichkeit aber die richtigere ist, darüber streiten sich aber die Experten selbst. Die richtigere Option wird sein, von Anfang bis Ende durchzuhalten, also oft 5 Jahre länger zu warten, bis man wieder an sein Geld kommt. Damit gehen aber die ursprünglich abgegebenen Garantien flöten. Wieder ein Grund, solche Anlagen grundsätzlich zu meiden.
Wie sinnvoll ist eine fondsgebundene Rentenversicherung als Altersvorsorge?
Die Frage kann nicht allgemeingültig beantwortet werden.
Eine fondsgebundene Versicherung hat Vorteile gegenüber einem Fondssparplan (z.B. Steuerfreiheit während der Laufzeit und im Alter günstige Ertragsanteilsbesteuerung). Sie garantiert ferner eine lebenslange Rentenzahlung.
Aber sie hat auch den Nachteil, dass sie teurer ist, besonders je mehr Garantien man einbaut, daher ist die Rendite i.d.R. geringer, als wenn man z.B. über Fonds oder Aktien direkt versucht Vermögen aufzubauen.
Die Frage ist also was ist das Ziel des Menschen, lebenslange Rente oder möglichst hohe Rendite? Will er selber das Investment managen oder nicht?
Dann ist die Frage warum man ein ungefördertes Produkt für die Altersvorsorge wählt, vor Riester, Rürup oder bAV, welche auch alle fondsgebundene Lösungen am Markt haben.
Bei einer Bedarfsanalyse kommt höchst selten raus, dass ein Produkt der dritten Schicht, vorrangig vor der 1. oder 2. in Frage käme.
Das Anlegerprofil müsste schon sehr spezifisch sein.
Das kommt immer auf die Zielgruppe an. Möchte ich Leute wegen einer lebenslangen Rente ansprechen? Oder soll der Fonds als Kapitalanlage dienen? Dann steht Rendite im Vordergrund. Fonds haben allerdings den Nachteil, dass sie nicht krisensicher und obendrein auch teuer sind. Es drängt sich hier der starke Verdacht auf, dass derartige Fonds vorübergehende finanzielle Engpässe der Versicherer überbrücken sollen. Den rührenden Versprechungen kann man also nicht glauben. Leider machen hier Versicherungen und Banken gemeinsame Sache zum Nachteil ihrer Kundschaft. Ich selbst bin Opfer eines solchen Komplottes geworden und habe deshalb die Konsequenzen gezogen.
Die fondsgebundene Rentenversicherung kann eine gute Altersvorsorge sein, wenn sie so verwaltet wird, dass sie auch auftretende Krisen gut überstehen kann. Hier liegt oft der Haken.
Oft werden diese Risiken durch versicherungsmathematische Gegebenheiten leider verschleiert. Man verschweigt wesentliche Informationen, um nicht die Hintergründe des Versagens eines Fondsmanagers aufdecken zu können. Also liegt hier ein gut funktionierendes Schweigekartell vor.
Die fondgebundene Rentenversicherung hätte dann eine wirkliche Chance, wenn sie flexibler angelegt wäre. Dann könnte sie besser auf Krisensituationen reagieren.
Deshalb ist aus heutiger Sicht eine klassische Anlage innerhalb der Lebensversicherung zu bevorzugen. Das heißt: man legt einen bestimmten Betrag bei einer Lebensversicherung an und erhält dafür Zinsen. In den Neunziger Jahren hatten diese Veträge auch noch relativ hohe Sicherungsmechanismen, so dass diese Anlagen einigermaßen sicher sind. Oft wurden diese aber ins Ausland ausgelagert (z. B. Irland), weil die Kosten der Verwaltung hier in Deutschland zu hoch sind.
Also bitte sich keine fondsgebundene Rentenversicherung andrehen lassen. Die Risiken sind viel zu hoch. Die Rendite kann schlecht sein. Im besten Fall liegt sie gerade über 2 %, also knapp über der Mindestverzinsung.
DIESER BEITRAG WURDE ÜBERARBEITET. DENN BIS 2010 WURDEN NOCH KRISENSICHERE KAPITALGESTÜTZE LEBENSVERSICHERUNGEN (klassisch) VERKAUFT, DIE ABER WEGEN DER HOHEN KOSTEN FÜR DIE VERWALTUNG INS AUSLAND VERLAGERT WURDEN. (siehe nachstehender Beitrag)
Die Frage ist nicht leicht und vor allem nicht pauschal zu beantworten.Aber es gibt durchaus fondsgebundene Rentenversicherungen die niedrige Kosten aufweisen. (Meist besteht die Anlage hier aus ETF´s) Vorteil ist die Steuer und ebenfalls die Absicherung der Langlebigkeit. Zu einer klassischen Rentenverischerung würde ich auf keinen Fall raten, ebenso wenig zu einer mit aktiven Fonds.Bei den Versicherungen müssen aber entgegen der Antworten oben alle Kosten schon im Produktinformationsblatt offen gelegt werden (einfach genau lesen). Und man sollte die Effektivkosten der Versicherung betrachten (wieviel von deiner Rendite durch Kosten "verbraucht" wird) das geben die seriösen Versicherer immer ordentlich an.Ich selbst habe vor kurzem eine gemacht, Effektivkosten waren 0,55% bei 5% Rendite.Dabei sind die Versicherungkosten deutlich unter dem Steuervorteil der Anlage, somit sinnvoll für mich. Rückkaufswerte sind auch nicht so schlecht (kein Vergleich mehr zu klassischen Produkten)Ich kann nur sagen, hatte vorher einen Indexfonds auf den MSCI World zur Altersvorsorge, dieser hat mich immer ca. 0,7% gekostet (nicht "nur" TER sondern Summe aller Kosten ohne Steuern) und Verrentung war nicht möglich. Ebenso musste ich die Dividenen ja besteuern und von der Auszahlung reden wir mal noch garnicht. War also ein guter Deal in der Vorsorge für mich.Ich hoffe diese Anwtwort hilft etwas.
Die fondsgebundene Rentenversicherung kann eine gute Altersvorsorge sein, wenn sie so verwaltet wird, dass sie auch auftretende Krisen gut überstehen kann. Hier liegt oft der Haken.
Oft werden diese Risiken durch versicherungsmathematische Gegebenheiten leider verschleiert. Man verschweigt wesentliche Informationen, um nicht die Hintergründe des Versagens eines Fondsmanagers aufdecken zu können. Also liegt hier ein gut funktionierendes Schweigekartell vor.
Die fondgebundene Rentenversicherung hätte dann eine wirkliche Chance, wenn sie flexibler angelegt wäre. Dann könnte sie besser auf Krisensituationen reagieren.
Deshalb ist aus heutiger Sicht eine klassische Anlage innerhalb der Lebensversicherung zu bevorzugen. Das heißt: man legt einen bestimmten Betrag bei einer Lebensversicherung an und erhält dafür Zinsen. Vor 2010 hatten diese Veträge auch noch relativ hohe Sicherungsmechanismen, so dass diese Anlagen einigermaßen sicher sind. Oft wurden diese aber ins Ausland ausgelagert (z. B. Irland), weil die Kosten der Verwaltung hier in Deutschland zu hoch sind.
Also bitte sich keine fondsgebundene Rentenversicherung andrehen lassen. Die Risiken sind viel zu hoch. Die Rendite kann schlecht sein. Im besten Fall liegt sie gerade über 2 %, also knapp über der Mindestverzinsung.
Der Fonds wäre trotz Finanzkrise ein Renner geblieben, wenn die jeweilige Versicherung die fehlende Rendite eigenfinanziert hätte, d. h. man hätte einen massiven Stellenabbau und harte Spar- und Rationalisierungsmaßnahmen durchführen müssen. Im Marketingbereich hätte man das Agenturnetz ausdünnen müssen. Doch bei den Versicherungsgesellschaften ist dies leider schwerlich durchführbar. Denn nicht wenige Mitarbeiter kleben am Daimler oder BMW oder hängen an ihren teuren Anzügen. Da sind renditesteigernde Maßnahmen schlecht zu realisieren. Daher gehören derartige Fonds zur Kategorie "Nepper, Schlepper, Bauernfänger".