Haus/Scheune ausbauen - Wieviel Kapital sollte da sein?
Hallo Community,
mein Mann und ich planen, in einigen Jahren am Haus meiner Schwiegereltern den zweiten Teil vom Haus und neben an die Scheune auszubauen und dann dort zu wohnen. Hat den Vorteil, dass wir den Garten mitnutzen können, die Großeltern für die Kinder da sind und wir relativ viel Platz haben.
Es handelt sich um ein Fachwerkhaus, wir müssen vermutlich sehr viel Geld in die Hand nehmen, um alles wirklich schön zu machen. Glaubt ihr, dass man mit 150.000 Euro hinkommt? Wenn man teilweise noch Fundamente machen muss und Wände ziehen muss? Und ist dann darin bloß der "Rohbau" enthalten oder auch schon die Küchenmöbel, Tapete, Fußböden etc.? Also sprich: Wie hoch sollte der Kredit sein, den wir aufnehmen?
Wieviel Prozent der Summe sollten wir schon parat haben? Also wieviel sollten wir ansparen, bis dahin? Derzeit sparen wir 100 Euro im Monat und wären dann, wenn wir in 5 Jahren anfangen bei ungefähr 8000 Euro. Das ist echt wenig und ich weiß nicht, ob wir noch mehr sparen könnten, zz. Ist es denn unbedingt nötig, ein gewisses Grundkapital zu haben?
7 Antworten
Holt euch in der Region arbeitende Fachfirmen z.B. Zimmermann, Dachdecker, Mauerer, Betonbauer, Elektriker, Fliesenleger, Innenausbau usw. was für die einzelnen Gewerke (Bauabschnitte) nötig ist, Leute an´s Haus zur Besprechung und Besichtigung, die kostenlos ihre Meinung und Angebote mit Preis/Schätzungen abgeben. Das macht jeder Handwerker gerne, weil die ja auch irgendwann an neue Aufträge in Zukunft kommen wollen.
Lasst erst einmal von einem erfahrenen Sanierungsarchitekten die Bausubstanz beurteilen und dann eine Planung machen. Vorher kann niemand die Kosten einschätzen. Und dann braucht ihr eine Baugenehmigung, die auch nur ein bauvorlageberechtigter Entwurfsverfasser beantragen darf.
Also nicht das Pferd von hinten aufzäumen!
Ohne Kostenschätzung durch einen Fachmann kann man nicht sagen, ob ihr ohne Eigenkapital bauen könnt. Aus der persönlichen Erfahrung her, gibt euch keine Bank einen Kredit ohne Eigenkapital.
Seehausens Info, das Pferd nicht von hinten aufzuzäumen, ist ein super Rat! Es sollte erst ein Fachmann man die Kosten hochrechnen. Diese 1000 Euro solltet ihr unbedingt investieren. Dann seht ihr, wieviel das Projekt kosten würde. Dann kannst du auch fragen, ob ihr ohne Eigenkapital auskommt.
Also ich geh schon mal davon aus, dass unsere Bank das macht :) Haben einen ganz guten Kontakt zu einer Beraterin und hab mit der schon mal grob darüber gesprochen. Werden innerhalb der nächsten Monate einen neuen Bausparvertrag abschließen um uns wenigstens für einen geringen Teil-Betrag schon mal die Zinsen zu sichern. Wie hoch dann genau der Kredit sein wird, werden wir dann wohl sehen.
Alleine das Bad kann bei entsprechender Ausstattung 150 TEUR kosten.
Hier kannst du unmöglich eine realistische Aussage dazu bekommen. Nehmt etwas Geld in die Hand und schaut euch die Scheune mal mit einem Architekten und oder einem Gutachter an, und lasst euch von denen Kostenvoranschläge und Ausbaupläne machen.
okay, 150T für ein Bad finde ich etwas übertrieben :D Meine Eltern haben jetzt ihr Bad machen lassen, mit schicken Fliesen und Fußbodenheizung und alles. Sie sind unter 20.000 geblieben. Allerdings haben sie auch Vorteile, weil mein Onkel in einem Unternehmen arbeitet, wo Baustoffe vertrieben werden. Da haben sie Rabatte bekommen.
Ja, klar. Das war auch eine bewusste Übertreibung. Natürlich kann man auch eine Million in ein Bad investieren, aber auch 20.000 sind da schon eine Stange Geld. Es ging mir nur darum, dass hier niemand wissen kann, was so ein Ausbau am Ende wirklich kostet.
ja leider und wir können das auch überhaupt nicht einschätzen :/ ich will nur nicht am Ende da stehen und einen zu geringen Kredit aufgenommen haben. Dann wohnt man in einer Baustelle. Da hab ich auch keine Lust drauf.
Brauch man denn eigenkapital vorher?
Die Kosten sollte dir der Architekt ungefähr nennen können. Ihr solltet aber nicht vergessen, dass dann da auch noch Einrichtung ins Haus muss.
Ob und wie viel Eigenkapital nötig ist, kommt auf die Bank an. Natürlich auch auf eure sonstigen Sicherheiten und Einkommen. Grundsätzlich ist möglichst viel Eigenkapital natürlich von Vorteil, schon alleine um die Zinsen niedrig und die Tilgung möglich hoch halten zu können.
Nehmt euch einen Architekten und lasst das Vorhaben mal durchkalkulieren. Dann schlagt ruhig noch 50 % auf das Angebot für den Ausbau drauf und überlegt, was sonst noch dazu kommt. Sicher ist sicher. Und damit solltet ihr zu einer Bank (oder mehreren Banken) gehen und dann nach den Möglichkeiten einer Finanzierung fragen.
50 %?? Ganz schön viel... Puh, ich muss da erst mal drüber nachdenken über alles :D Ich denk mir auch als so, hallo? Ists nicht ein Fehler, die günstigen Zinsen, die gerade sind, verstreichen zu lassen? Hab grad einen Kredit von der LBS gefunden mit 1,88 % ???? Wow!
Architekten kalkulieren meinst sehr vorsichtig. Besser mit zu viel, als mit zu wenig rechnen und die Zinsen werden nicht immer so bleiben. Nach der ersten Zinsfestschreibung können sie auch bei 6 oder 8 % liegen. Das müsst ihr dann auch noch stemmen können.
Da stimme ich Othetaler zu. Wenn ihr auf die Summe des Architekten 50% aufschlagt, seid ihr ziemlich genau bei dem, was ihr wirklich bezahlt haben werdet. Ein Architekt vernachlässigt sehr gern Baunebenkosten (ist kein Vorwurf, das geht ihn ja auch nichts an, solange er kein Bauleiter ist). In den 50% Aufschlag sind dann auch Kreditnebenkosten, Zinsänderung nach Festschreibungsfrist, Katasteramt, Notar, Doch-die-schöneren-Fliesen, Überaschungen wegen Altbau, Wetter, andere Widrigkeiten drin.
Auch wenn ihr es nicht wahrhaben wollt, die geschätzten Kosten des Architekts plus 50% ist sehr realistisch.
Vielen Dank für den Tipp :) Wir werden das berücksichtigen.
Das kann euch so pauschal wahrscheinlich niemand beantworten. Ihr solltet euch unbedingt mit einem Architekten zusammensetzen und den Umbau planen, danach lassen sich auch die Kosten besser kalkulieren. Da es aber eine Scheune ist, die erstmal zu Wohnraum werden muss, also Heizung, Elektro etc alles gemacht werden muss, kommt ihr mit 150.000 Euro vermutlich nicht hin. Es gibt von der KfW dafür aber eine Förderung, für die Umnutzung von Scheunen aus dem Programm Energieeffizient Bauen (Programm 153), vielleicht könnt ihr einen Teil des Kredit darüber abdecken. Infos zur Sanierung findest du auch hier http://www.energie-fachberater.de/
hab vergessen zu erwähnen, dass wir auch teilweise in Eigenleistung arbeiten werden. Mein Mann ist Elektriker und will mit ein paar seiner Kollegen die Elektrik machen. Und sein Papa ist auch der absolute Handwerker. Mir ist natürlich klar, dass man die Eigenleistung oft überschätzt. Aber besser als nichts :) Und mein Bruder ist Bauzeichner und will uns bei der Planung helfen. Abnehmen muss es natürlich ein Architekt. Aber da haben wir auch schon einen Bekannten von meine Schwiegervater, der zufällig auch der Chef von meinem Bruder war :D
Das ist so, als wenn ich frage: Mein Auto ist kaputt, reichen da 500 € um es zu reparieren?
Wie groß ist der Grundriss, wie viele Etagen, welche Ausstattung, was soll saniert werden, welches Bundesland und darf man dort überhaupt an- und neu bauen?
So kann man unmöglich irgendetwas sagen.
tschuldigung :D
mir gings hauptsächlich darum, ob wir Eigenkapital vorher brauchen ;) oder ob das auch ohne geht.
wie groß der Grundriss ist, kann ich nicht einschätzen. Etagen werden es vermutlich 3, also mit Dachgeschoss, wo wirklich absolute Dachschräge ist :P
Übrigens ist das Dach neu gekommen, vor 2 Jahren.
Hessen ist das Bundesland. Ich geh schon davon aus, dass man das hier darf. Mein Schwiegervater hat das Elternhaus seiner Frau komplett renoviert und das war auch ziemlich heruntergekommen vorher, soweit ich weiß. Aber natürlich fragen wir da noch mal nach.
In Hessen kannst du mal mit Kosten von 351 €/m³ Umbauten Raum ausgehen. Wenn dir dann mal die Größe des Grundrisses bekannt ist, kannst du es selber so mal überschläglich rechnen.
auch in einem Dorf ohne Geschäft? Das ist doch eher ein Durchschnittswert oder?
Der Preis hat nix damit zu tun, ob in einem Dorf ein Geschäft ist. Es ist der Wert gemäß Bauindex + Zuschlag für das Bundesland Hessen. Wenn da jetzt im Dorf noch ein Metzger ist, wird es auch nicht teurer.
ne war eher darauf bezogen, das es ein sehr ländliches Gebiet ist und hier meist alles billiger ist, als in der Stadt. Ich nehme an, das gilt aber mehr für Grundstücke und das müssen wir ja schon mal nicht kaufen.
So ist es.
mir gings hauptsächlich um die Einschätzung bezüglich des Kapitals, das wir vorher haben. Also ob man ohne Kapital trotzdem einen Hausbau beginnen kann.