Führerschein freiwillig abgeben wegen Angstzuständen um nicht mehr zum fahren gedrängt zu werden?
Hallo,
Ich bin sehr verzweifelt. Seit 2009 habe ich meinen Führerschein. Ich hab ihn damals nur gemacht weil alle gesagt haben es sei wichtig und ich werde ihn brauchen. Schon damals war mir unwohl dabei. Ich bin selten gefahren und dann 2-3 Jahre gar nicht mehr. Ich habe in der Zeit eine generalisierte angststörung bekommen. Das heißt, dauerhafte Angst um Familienmitglieder, dauerhafte Angst dass ich sterbe oder sehr krank bin, Angst Auto zu fahren und noch vor vielen anderen Dingen hatte ich Angst. Hauptsächlich auch dass Verwandte, Familienmitglieder oder mein Partner oder ich einen Unfall haben und sterben. Das war meine Hauptangst. Wenn ich wusste dass einer von ihnen gerade mit dem Auto fährt hab ich Herzrasen bekommen, Bauchkrämpfe, Durchfall und hab gezittert und konnte nichts machen wie da sitzen und warten bis sie geschrieben haben dass sie gut angekommen sind. Erst dann ging es mir besser. Ich war über ein Jahr in einer Therapie. Alle Ängste die ich hatte gingen weg oder würden weniger, bis auf das Autofahren von anderen und von mir selbst. Ich hasse Autos. Und mein Leben wäre so viel einfacher wenn keiner aus meiner Familie Auto fahren würde und ich auch nicht. Dann wäre diese qualvolle Angst endlich weg. Ich hab sogar schon extra Fahrstunden genommen vor einem Jahr damit damit meine Angst vor Unfällen besser wird. Es half nichts. Auch beim Psychologen half es mir nicht. Dann musste ich umziehen und mir blieb nix anderes übrig wie täglich mit dem Auto zur Arbeit zu fahren. Es war die Hölle. Schließlich wurde ich dann vor 3 Monaten arbeitslos und habe dieses Auto endlich verkauft und es war eine Befreiung. Nun will das Arbeitsamt mir so ein Darlehen geben damit ich Arbeitsstellen annehme die weiter weg sind. Versteht mich nicht falsch. Ich will arbeiten. Ich kann nicht nur daheim rumsitzen. Ich brauche auch das Geld und möchte auch nicht vom Staat leben. Ich würde sofort jede Arbeit annehmen die ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen würde. Egal ob ich trotz guter Ausbildung putzen müsste. Ich würde alles machen. Ist es möglich den Führerschein abzugeben bei der Polizei? Kann mir das Arbeitsamt dadurch Sanktionen geben? Ich kann nicht Auto fahren, ich bekomme sofort herzrasen und Todesängste. Ich war beim Psychologen. Nichts hilft. Auch ein fahrtraining nicht.
6 Antworten
Eine Angststörung durch Autofahren musst Du Dir vom einem Psychologen attestieren lassen aus der hervor geht, dass Du zum Führen eines Fahrzeuges auf Grund der Angststörung nicht fähig bist.
Bei einer MPU würdest du mit fliegenden Fahnen durchfallen ... denke ich mal.
Natürlich kannst du auch jederzeit einfach den Führerschein abgeben.
Wie das mit den Konsequenzen seitens des Arbeitsamtes wäre, kann ich dir leider nicht sagen. Aber ein Psychiater kann ich ja auch krankschreiben. Ein entsprechendes Attest von ihm sollte da eigentlich auch ausreichen.
Hallo Melly,
den Führerschein würde ich nicht abgeben, denn es kann ja sein, dass Du doch irgendwann Deine Angst verlierst. Mache es einfach so, dass Du Dir von Deinem Arzt bescheinigen lässt, dass Du aufgrund Deiner Panik- und Angststörung derzeit nicht in der Lage bist ein Fahrzeug zu steuern oder gar Dich dort reinzusetzen. Dann würde ich an Deiner Stelle auch sofort einen Schwerbehindertenausweis beantragen. Dazu rufst Du bei der Kreisverwaltung an und lässt Dich mit dem Versorgungsamt verbinden, damit die Dir den entsprechenden Antrag zusenden. Dort gibst Du jede Einschränkung an, die Dich daran hindert am normalen Leben teilzunehmen. Dazu zählt nicht eine Blinddarmoperation, es sei denn, dass Du auch dadurch einen bleibenden Schaden erlitten hast. Wenn Du aber z.B. im gebärfähigen Alter bist und Dir die Gebärmutter entfernt wurde, dann zählt auch das als eine Einschränkung. Für Dich birgt es viele Vorteile, die Du nutzen solltest.
Du DARFST den Führerschein JEDER ZEIT beim STRAßENVERKEHRSAMT zurück geben, musst dann aber wenn du wieder Fahren willst, den Lappen neu machen. Die Arge darf und kann dir NICHTS, du bist dann nur schwerer Vermittelbar!
Ich denke eine ärztliche Bescheinigung wäre hier von Vorteil damit du was in der Hand hast und das ganze beim Arbeitsamt nachgewiesen werden kann. Ich glaube du tust dir und allen anderen Verkehrsteilnehmern einen Gefallen damit.