Freund hat Geld nicht im Griff, was tun?
Hallo zusammen
Mein Freund ist 24 Jahre alt. Er hat seit Beendung seiner Ausbildung nun das dritte Auto, das er noch nicht mal fertig abbezahlt hat. Sein Lohn ist nicht grad der grösste und er hat nicht viel gespart. Nun sind wir uns aber einig, dass wir später mal heiraten möchten. Für mich jedoch gibt es keine Heirat ohne Geld. Versteht mich nicht falsch, Geld ist nicht alles, ich weiss. Aber wir leben in der Schweiz und ich möchte letztendlich einfach nicht die Person sein, die unser Leben finanzieren muss. Ich wollte ihm das schon mehrmals erklären, aber er begreift es nicht. Dauernd bestellt er irgendwo im Internet Kleider, er hat sich eine Uhr für 200 Franken gekauft, obwohl ich ihn gewarnt habe, dass er sie eh nie anzieht. Und wie war es? Er hat sie genau 2 mal angehabt. Es macht mich einfach wütend irgendwie, dass er das nicht begreift. Klar wie gesagt, Geld ist nicht alles, aber ohne Geld geht nun mal nichts.
Habt ihr Ideen, wie ich ihm erklären soll, dass er endlich mal sparen sollte? Klar ist es sein Geld, aber wie gesagt, möchte ich ihn später nicht finanzieren müssen.
Vielen Dank für eure Hilfe.
17 Antworten
Ich glaube viele Antworten wie "er ändert sich sowieso nicht" stimmen nicht.
Ich denke es ist eine Frage der Prioritäten und der Motivation.
Kein Mensch kauft sich etwas nur um es zu kaufen. Er verbindet damit irgendwas. Du sparst z.B. also wäre eine Standardmotivation (für Dich) "ich will Sicherheit". Aber auch Motivationen wie "Ich will besser dastehen als mein Bruder/Schwester", "Ich will meinen Eltern beweisen, dass ich Geld zusammen halten kann" usw. wären Standardmotivationen für Geld sparen.
Beim Geldausgeben geht es meist um ein Defizit. Also "Ich kaufe mir das Auto weil ich damit vor meinen Kumpels besser dastehe" oder "Ich kaufe mir das IPhone damit ich mitreden kann" oder "Ich kaufe mir diese Klamotten damit ich gut aussehe". Die Standardmotivation ist also ich will was ausgleichen, ich fühle mich ohne einfach nicht so wohl (in der Gruppe, im Verhältnis zu meinen Eltern, meinen Freunden, meinen Nachbarn, meinem Körper, usw.)
Also ist Deine Aufgabe erstmal Deine eigene Motivation und die Motivation Deines Freundes herauszufinden. Und dann zu sehen wie man die Motivationen ändern bzw. anpassen kann. Im günstigsten Fall ändert sich z.B. die Motivation Deines Freundes wenn er Vater wird. Plötzlich wäre dann nicht mehr er selbst der Nabel der Welt sondern der Nachwuchs. Und dann würde er (viellicht mit einem großem vielleicht) Geld für den Nachwuchs zurück legen. Aber wie gesagt das ist der günstigste Fall und sicherlich nicht der Normalfall.
Meine Empfehlung. Rede mit ihm. Versuche herauszufinden was ihn antreibt, was er erreichen will, welche Träume er hat und von welchen Ängsten er getrieben wird. Wenn Du das verstehst hast Du einen großen Schritt in eurer Beziehung gemacht und kannst auch seine Kauflust (warscheinlich) verstehen. Und dann kannst Du mit ihm einen Weg zu einem anderen Verhalten mit Geld finden.
Und natürlich gehört genauso dazu auch sich selbst zu öffnen und Deine Träume und Ängste offen zu legen (wenigstens Dir selbst gegenüber).
Im übrigen ist die Ehe (oder auch ein Zusammenleben) ein großer Schritt und solange man sich nicht wirklich kennt auch nicht sinnvoll.
Wie ist denn die Wohnsituation? Ist er bei den Eltern oder wohnt er allein oder zusammen mit dir? Es hört sich an, dass hier das Gespür für Finanzen wirklich fehlt. Viele fallen auf die Nase, wenn das erste Mal merken, dass Strom, Wasser, KK, Putzmittel, Reparaturen etc auch Geld kosten.
Ich kann dir nur den Rat geben, dass du dich vorerst finanziell distanziert. Das heisst, dass du ihn schon jetzt am besten nicht durchfütterst. Geh am besten auch nicht einkaufen, sondern lass ihn das machen. Dann merkt er wieviel das Klopapier kostet welches er täglich benutzt und wo überall Geld investiert wird. Kauf auch nur für dich zu essen ein. Es hört sich hart an, aber so bleibts am besten hängen.
Falls er all diese Sachen aber schon weiss und quasi sowieso noch genug Geld hat um sich unnötiges Zeug zu kaufen, dann kann man nicht viel machen ausser nochmal das Ganze zu bereden. Wenn es euch mit der Heirat ernst ist, dann muss er sich wirklich etwas zusammenreissen. Das ist eine teure Sache. Am besten machst du eine Art Plan oder Übersicht und notierst alle wichtigen Ausgaben. Einen Monatsplan und aber auch einen Plan für die nächsten Jahre, falls so Grosses ansteht.
Als Beispiel für den Monatsplan: -Essen -Auto -Putzmittel, Klopapier, etc -Kosmetik, Shampoo, Deo etc -Kleider -Ausgang -KK -Versicherungen -Miete -evtl Haustiere -usw
dann für die nächsten Jahre:
-Abbezahlen der Autos -Hochzeit, Verlobung -Ferien -Ersparnisse falls unvorgesehene Krankheit oder Arbeitslosigkeit -Was zurücklegen falls im Haus was kaputt geht (Möbel, Lampe, Böden, Klo, Fenster)
Wir wohnen (noch) nicht zusammen und das mit dem heiraten wissen wir einfach, geplant ist aber noch gar nichts.
Klar ist es sein Geld und er kann damit machen was er möchte.
So wie Du auch entscheiden kannst, wem Du für Dein Leben zulässt.
Ich würde ihm deutlich machen, dass Du für Euch keine gemeinsame Zukunft siehst, wenn er das nicht geregelt bekommt. Er wird sich entscheiden müssen, was ihm wichtiger ist...
Zunächst: er muss erst einmal zur Einsicht kommen, dass er nicht mit Geld umgehen kann. Sparen ist wichtig, aber in dem Alter sieht man da vielleicht noch nicht die Notwendigkeit und konsumiert lieber...
Auf der anderen Seite: es ist sein Geld - er kann damit tun und machen, was er will.
Die Frau gehört ihm aber auch nicht, wenn er mit seinem Geld umgehen könnte. Verstehe Deinen Einwand nicht.
Schicke den Freund in die Wüste und wenn der gelernt hat mit Geld umzugehen, dann lass den zurückkommen.
Oder mache mit dem einen Deal. Der muss Dir unwiderruflich 25% seines Lohnes abgeben und Du musst das Geld für die nächsten 10 Jahre unwiderruflich festanlegen. In der Zeit darf nur im Zusammenhang mit einem Kind und nur für das Kind verfügt werden.
Dieser Deal gilt unabhängig ob verheiratet oder nicht. Nur im Falle einer Trennung, die dann aber endgültig sein müsste, bekäme der Gute das Geld zurück.
Ja, aber die Frau gehört ihm nicht. Und umsonst wird der Die wohl auch nicht bekommen. Oder der Frau wäre nicht zu helfen.