Falsches Eintrittsdatum im Arbeitsvertrag
Für eine liebe Freundin stelle ich hier eine Frage zur Beantwortung, da ich selbst mit meinem Wissen am Ende bin und Tante Google nichts vernünftiges Ausspuckt...
Folgendes Szenario...
Person A kommt aus der Arbeitslosigkeit mit ALG I - sie bewirbt sich bei einer Reinigungsfirma B und soll Montags mal vorbei kommen. Wie vereinbart erscheint sie zum Termin - zu Ihrer Freude darf sie gleich loslegen, sie hat den Job. Die Objektleiterin von B bittet sie, doch so schnellst möglich die Papiere abzugeben für den Arbeitsvertrag - auf Anfrage ob dies auch per Email gehe, da sie alles auf dem PC hat wurde dies bejat.
Noch am selben Nachmittag verschickte sie die Unterlagen (Sozialversichrungsausweis, Lohnsteuklassenbescheinigung [St.Karte gibts ja keine mehr], Krankenkärtchen, EC Karte ect pp - alles eingescannt in Kopie) - sie hatte sogar noch Zeit, bei der Agentur anzurufen und sich als Erwerbstätig abzumelden.
Heute kam endlich der Arbeitsvertrag - doch es stimmt was nicht! Als Eintrittsdatum wird der 18.05 angegeben, sie hat aber jedoch bereits am 16.05 angefangen zu arbeiten in 2 Objekten. Auf Anfrage zu dem Fehler bei Objektleiterin von B wurde geantwortet - die Papiere kamen so spät und man dürfe nicht mehr rückwirkend das Datum eintragen und Anmelden zur Sozialversicherung - sondern erst ab Vorlage der Papiere.
Frage 1: Ist dies so richtig, dass angeblich seit einem Jahr dies nicht mehr gemacht werden dürfe und hat sie Anspruch auf das korrekte Datum im Vertrag?
Frage 2: hat die Freundin dardurch Nachteile bspw Arbeitsamt und Krankenkasse, da sie sich ja zum 16.05 abgemeldet hat und 2 Tage fehlen, ggf im Bezug zu freiwillige Pflichtversicherung?
6 Antworten
Deine Freundin hat hoffentlich die gesendeten Mails aufgehoben. Daraus ist nämlich ersichtlich, wann sie diese gesendet hat. Es ist unerheblich, wann der Empfänger die Nachricht tatsächlich gelesen hat, da Deine Freundin ihn ja nicht zwingen kann, jeden Tag nach Post zu sehen. Das ist Sache des Empfängers. Mit den Datum der gesendeten Mails ist jedenfalls nachvollziehbar, dass eine eventuelle Verzögerung nicht ihr (der Freundin) anzulasten ist.
Es ist Quatsch, dass man nicht auch rückwirkend bei der SV anmelden kann. Zum Beispiel bekommt man sehr häufig bei einem Stellenwechsel seine Papiere erst später zugeschickt. Auch in diesen Fällen gilt der Zeitpunkt des Arbeitseintritts und nicht der Zeitpunkt, wann die Papiere beim neuen Arbeitgeber vorliegen.
Deine Freundin sollte das also umgehend klären. Die neue Firma will da wohl für zwei Tage Lohn "sparen".
Hallo,
im Gebäudereinigungsgewerbe ist VOR Beschäftigungsbeginn eine Sofortmeldung vom Arbeitgeber zu machen. Wenn die Beschäftigung vorher aufgenommen wurde, sind auch für die Zeit vor der Meldung Entgelt und Beiträge zu zahlen. Problematisch ist in der Praxis häufig die Beweisfrage. Ggf. Beratung durch Betriebsrat, Gewerkschaft, Anwalt für Arbeitsrecht oder Arbeitsgericht einholen. Oder die Krankenkasse einschalten, damit diese ggf. die Sozialversicherungsbeiträge für 2 Tage eintreiben.
Für die 2 Tage besteht auf jeden Fall ein Krankenversicherungsschutz (evtl. über Ehegatten oder Eltern oder eigene kostenlose Versicherung nach § 19 SGB V).
Oder man verbucht das Ganze als negative Erfahrung im Arbeitsrecht und beginnt nächstes Mal erst, wenn man eine schriftliche Bestätigung über den Beschäftigungsbeginn vorliegen hat.
Im Übrigen würde ich alle Einzelheiten des Arbeitsvertrages genau durchlesen und auch den passenden Tarifvertrag durchgehen (besonders auch das Thema Fristen).
Gruß
RHW
Das ist egal. Hauptsache die Beiträge werden für das gesamte Einkommen entrichtet. Da hier das Datum im gleichen Monat liegt spielt das keine Rolle. Sowohl für die Renten- als auch Krankenversicherung gilt der Monat als mit Pflichtbeiträgen belegt.
natürlich kann man jemanden rückwirkend 2 Tage später anmelden. Das ist kein Problem. Deine Bekannte sollte sich nochmals im Internet kundig machen und mit ihrer Vorgesetzten reden. Falls diese stur bleiben sollte sie sich überlegen ob es nicht besser ist die Augen zuzudrücken und das ganze so zu akzeptieren.
Sie hat dich angelogen. Natürlich wird zurück versichert. Die wollen die 2 Tage nicht bezahlen, das ist der springende Punkt..