Eigene Dorf-Währung - ist das legal?
Angenommen in meinem Dorf sind alle Berufsgruppen vertreten, die man so zum leben braucht - ein Bäcker, ein Metzger, ein Schuster, ein Arzt, ein Elektriker, ein Zimmermann und je nachdem wie die Frage ausgeht (ganz wichtig) ein Anwalt.
Um Steuern zu sparen haben nun ich und meine Nachbarn in meinem Dorf eine geniale Idee: Eine eigene Währung muss her! Habe ich Bauchschmerzen, so gehe ich zum Doc und bezahle ihn mit sagen wir 10 Taler, mit denen er wiederum beim Bäcker für 2 Taler eine Torte kaufen kann und für die restlichen 8 Taler vom Elektriker seine Waschmaschine reparieren lassen kann. Dieser wiederum lässt sich für 5 Taler die Schuhe richten während er die restlichen 3 Taler auf der von den Dorfbewohnern gegründeten Dorfbank anlegt. Zudem zahlt jeder Dorfbewohner monatlich 5 Taler in die Dorf-Rechtschutz ein, für den Fall dass das Dorf auf die Wiedereinführung des Euros verklagt werfen sollte.
Wäre eine solche Währung legal?
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Es gibt unzählige Versuche solcher Parallelwährungen, die auch tatsächlich einige Zeit "funktionieren", sich letztlich aber NIEMALS wirklich durchsetzen konnten. Bei Wiki finden sich ein paar ausführliche Artikel zu dem Thema. Leider fällt mir das "Suchwort" dazu nicht ein. Legal oder nicht, ICH sehe keine Vorteile! Das letzte waren? sind wohl die BITCOINS.
Hat das nicht die Stadt Lewes in England bereits gemacht bzw. macht es immer noch? Dort ging es, weil nicht mit Geld gearbeitet wurde, das gar nicht vorhanden war (Zinsen und solche Märchen). Und Fläming hat auch den Steintaler eingeführt. Illegal scheint es nicht zu sein. In der Bundesrepublik sollen circa 30 Regionalwährungen existieren.
Es ist kein gesetzliches Zahlungsmittel, d.h. es besteht kein Annahmezwang. Als freiwillige Vereinbarung innerhalb eines geschlossenen Kreises ist es legal. Ob es auch zum Steuernsparen taugt ist fraglich. Solange die damit getätigten Umsätze klein sind, wird sich der Staat dafür nicht interessieren. Bei substantiellen Umsätzen, egal, ob Euro, USD, XAU, oder DorfTaler wird der Staat auch seinen rechtmässigen Anteil einfordern.
Coole Idee, aber nicht zu realisieren. Angefangen bei der Mwst.,Strom, Erdöl, Autos etc.
das ist in dieser Art nichts anderes als Tauschhandel ohne MWSt und da auf diese Weise die MWSt umgangen würde ist es illegal. Eine Klage wäre aber nicht gegen die örtliche Währung gerichtet, sondern wegen Steuerhinterziehung.