Edelmetalle aus Elektroschrott gewinnen, aber wie?

2 Antworten

Moin,

selbst Edelmetallrückgewinnung zu betreiben ist wirtschaftlich riskant, also kostet fast so viel wie man rein investiert und belastet die Umwelt, wenn Chemikalien ins Spiel kommen (ist meist der Fall wenn man es selbst versucht).

Rein mechanisch ist das fast unmöglich. Auf Pentium 4 Prozessoren ist z.B. an den Pins eine Goldschicht mit einer Dicke von einpaar Nanometern - das wirst Du nicht ohne Chemie extrahieren können. Und nein, in neuer Elektronik (aka. 2000er-Platinen) kann man fast von null Prozent Goldgehalt ausgehen.

Gold ist vorhanden in Prozessoren vor der Jahrtausendwende (z.B. Pentium P5, AMD K5, Pentium Pro). Diese sind aber Teil einer wertvollen Computergeschichte und zum zerstören einfach schade. Außerdem ist der Marktwert = Goldwert - bringt also genau so viel wie Gold direkt kaufen. Letzteres erspart Dir noch die Goldtrennung. ^^


Liebe Grüße, Kesselwagen (Prozessormuseum-Gründer ;))

CantCme 
Beitragsersteller
 11.05.2015, 00:47

Ich würde natürlich nie auf die Idee kommen einen Intel Core i5 zu schrotten, aber auch ich habe alte PC`s im Keller stehen, und da dürfte schon was drin sein. Vielleicht sollte ich eher Jagt auf Zinn machen und das Zeug sammeln, wenn ich nur wüsste was Zinn ist und was nicht..... LG Stefan

Kesselwagen  11.05.2015, 00:53
@CantCme

Hmm, hast Du wirklich so viele PCs so dass sich diese Menge an Zinn zum Verkaufen lohnt? Wohin soll das ganze dann gehen? Wohin mit dem "Rest"? 

Zinn sollte reichlich an den Lötstellen der Platinen vorhanden sein.

Selbst Kupferspulen, Kiloweise werden einstellig in der Bucht verkauft...

Ohne Chemie oder viel Energieeinsatz kannste das knicken.

Die Edelmetalle sind nur in hauchdünnen Schichten oder Partikelweise enthalten. Dafür musst du Chemie einsetzen um das ganze zu trennen.

Ein Kilogramm PC-Schrott (Steckkarten und ältere Mainboards) enthalten etwa Edelmetalle im Wert von 4-5€ netto, das heisst inklusive der Entsorgung der "Reste" und Schadstoffhaltigen Teile.

Dafür musst du aber die Strukturen und Mittel haben um das ganze "fachgerecht" durchzuführen. Zuhause kannst du das nicht legal machen.

CantCme 
Beitragsersteller
 11.05.2015, 00:43

Ich habe es schonmal geschafft Kupfer zum schmelzen zu bringen von daher müsst das gehen. Mir geht es aber vor allem darum wie ich erkenne was welche Metalle sind.

Ekelpaket90210  11.05.2015, 00:49
@CantCme

Einfach ein Metall zum Schmelzen zu bringen ist nicht das Problem.

Die Goldschicht auf Pins oder kontakten ist im nm-Bereich. Ein Mainboard wiegt etwa 600g - daraus bekommst du Metalle (inkl Gold) im Wert von 5€. Gold ist dabei eines der Metalle das am wenigsten Enthalten ist. Das meiste ist Kupfer. Der Preis für Kupfer liegt so geschätzt bei 6€ pro kg. Der Preis für Gold bei 35€ pro GRAMM

Du kannst das ganze abkratzen und einschmelzen. Solche "Nuggets" werden bei Ebay zu Hauf angeboten, sehen aus wie Gold, werden aufgrund der unbekannten Mischung aber nur zu geringen Preisen verkauft. Die Leute sind ja nicht dumm.

Um die Metalle anschließend wirklich voneinander zu trennen brauchst du ein galvanisches Bad und Chemikalien sowie Strom.. viel Strom.

Du kannst das ganze natürlich als Hobby probieren, aber Geld verdienen wirst du damit nicht. Damit es sich lohnt kaufen Unternehmen etliche Tonnen damit am Ende eine wirtschaftliche Marge übrig bleibt.

CantCme 
Beitragsersteller
 11.05.2015, 12:51
@Ekelpaket90210

Mir ist natürlich bewusst dass ich kein Millionär damit werde, aber es gibt ja alle Möglichen Metalle die man rückgewinnen kann. Wie ich im Internet gefunden habe kann mann Zinn auch ohne Chemie gewinnen, aber bei Gold sollte ich das mit der Chemie vielleicht mal probieren. LG Stefan