Darf der Chef den Kunden erzählen das man schwanger ist?
Hallo,
ich hab folgendes Problem, mein Chef hat unseren Kunden ohne meine Erlaubnis erzählt das ich schwanger bin. Seine Aussage war „ du bist ja über die kritischen 3 Monate drüber“. Darf er das eigentlich? Ebenfalls fühle ich mich auch sehr unwohl da er immer doofe Äußerungen mir gegenüber macht seit ich 2 mal krankgeschrieben war. Mit meinen Kollegen redet er ebenfalls über mich und sagt es mir sogar noch. Habt ihr Tipps wie ich jetzt vorgehen sollte ?
Danke schon mal im Voraus.
6 Antworten
Nein, darf er nicht. Suche doch mal das offene Gespräch und sage freundlich, dass es dir nicht recht ist, wenn er Kunden oder Kollegen von deiner Schwangerschaft erzählt, es ist deine Sache, wem du es sagen möchtest. Beim Reden mit Kollegen kommt es drauf an, was er über dich redet. Privates oder Vertrauliches ausplaudern geht gar nicht, aber arbeitsbezogene Dinge sind unter Umständen im Rahmen, kommt drauf an, worum es konkret geht.
Rechtlich gesehen darf er das natürlich nicht. Personenbezogene Infos dürfen nur da weiter gegeben werden, wo es nötig und erlaubt ist.
Andererseits bin ich auch recht nachdenklich. Erstens muss man bei einer schwangeren Frau irgendwann nicht mehr sagen, dass sie schwanger ist. Weil man es ohnehin sieht. Zweitens kenne ich es so, dass die Menschen eher positiv Anteil nehmen, wenn jemand schwanger ist. Es ist nichts, was man beschämt verbergen müsste.
Was allerdings nicht heißt, dass du das auch so sehen musst. Wenn es dir nicht recht ist, solltest du es dem Chef sagen, dass du das nicht möchtest.
Bemerkungen darüber, das du krankgeschrieben warst oder andere Dinge würde ich da schon strenger sehen. Das gehört sich natürlich keinesfalls.
Gegen die reine Info, dass ein Mitarbeiter krank ist, habe ich ja nichts. Aber vermutlich hast du in der Frage überlesen: „da er immer doofe Äußerungen mir gegenüber macht seit ich 2 mal krankgeschrieben war“
Das ist das Problem, wenn man sich einen "doofen" Chef mit seinen "doofen" Äußerungen ausgesucht hat.
Wenn man den "doofen" Chef nicht umerziehen kann, weil er ja der "Herr" seines Ladens ist, kann man nur selbst eine Konsequenz daraus ziehen.
Ich habe tagtäglich mit Leuten zu tun, denen ich mich auch nur dann entziehen könnte, wenn ich kündige. Anders ginge es nicht.
Also: lebe ich damit, bis ich mich anders entscheide .o)
Das ist ein asoziales Verhalten vom Chef. Rede mit ihm.
Was ist daran asozial ?
Ist das nicht eher Rufschädigung ? Schließlich ging der Schwangerschaft ein sexueller Vorgang voraus.
... und einigen Wochen präsentiert sich die Frau selbst als schwanger.
Darf sie das ?
Sozial find ich das auch nicht. Fühl mich halt sehr eingeschüchtert von ihm. Ich arbeite auch noch 3 Tage in der Woche mit ihm zusammen
Dann überleg dir gut ob du da weitermachen willst. Unfassbar wie schlimm manche Chefs sind.
Ohne deine Zustimmung darf er das den Kunden erst dann erzählen, wenn dein Bauch unübersehbar geworden ist. Jetzt mal ganz praktisch gesehen. Vorher hat er ohne deine Zustimmung gefälligst den Mund zu halten.
Wenn ihr in einem kleinen Dorf lebt, wo sich die Nachrichten von Ohr zu Ohr verbreiten, darf man das nochmal ganz anders sehen als in einer Stadt.
Nach der Datenschutzgrundverordnung ist ihm das natürlich als Weitergabe persönlicher Daten seiner Angestellten strikt untersagt.
Lass dich einfach immer wieder mal zur Strafe krankschreiben. Und suche dir für die Zeit nach der Elternzeit schon mal einen neuen Job!
Lass dich einfach immer wieder mal zur Strafe krankschreiben.
Was für ein Unsinn.
Nach der Datenschutzgrundverordnung ist ihm das natürlich als Weitergabe persönlicher Daten seiner Angestellten strikt untersagt.
Deswegen ist das Anwachsen das Bauches ebenfalls untersagt, damit niemand die "Umstände" erkennen kann.
Vorher hat er ohne deine Zustimmung gefälligst den Mund zu halten.
... selbst dann, wenn die Entbindung kurz bevor steht.
Ich hoffe doch, dass der Chef nicht verbreitet hat, wie sie schwanger geworden ist. Das unterliegt auf jeden Fall der Schweigepflicht.
... und wehe jemand macht sich Gedanken darüber.
Anzeigen wegen Verleumdung oder gar übler Nachrede ?
:o)
Wir haben hier die Rechtslage, bestehend aus Arbeitsrecht, Datenschutz und dort ein betriebliches Verhältnis, das in die Realität eingebunden ist.
Wie diese Realität im Detail aussieht, kann man aus der dünnen Darstellung nicht genau erkennen.
Aber das ein Chef mit seinen Kunden den Schwangerschaftsfortschritt seiner Angestellten betratscht, ist ein Unding und unanständig und er sollte sich nicht wundern, wenn die MItarbeiterin darauf sehr menschlich reagiert.
Er darf weder mit irgendjemandem über Deinen Gesundheitszustand oder Deine Schwangerschaft reden, noch darf er Dich deswegen in irgendeiner Weise benachteiligen, diskriminieren oder mobben.
... und wie schnell rutsch es doch immer wieder am Telefon heraus, Kollege ist nicht da, er ist heute krank.