Chef betrügt die Firma, ich bin Mittäter gewesen, wie soll ich mich jetzt verhalten?
Guten Abend,
ich bin ziemlich verzweifelt und bitte um Ratschläge!
Ich bin 20 Jahre alt und seit 4 Jahren für ein Dienstleistungsunternehmen (30 Standorte in Deutschland) tätig. Ich habe im Sommer 2016 mein Abitur gemacht und war in den Wintermonaten 4 Monate dort Festangestellter ( vorher der Festanstellung und aktuell bis zum Ausbildungsstart als Aushilfe angestellt).
Am ersten Tag meiner Festanstellung haben mich der "Abteilungsleiter" und der andere Festangestellte in ihren Betrug eingeweiht. Sie unterschlagen/veruntreuen (?) täglich circa 40-60€ was täglich auf die 3 Festangestellten aufgeteilt wird, indem sie die Tagesabrechnung verfälschen, und das schon seit Jahren.
Ich wünschte mir Sie hätten mich nicht eingeweiht da ich nun Angst habe falls das irgendwann auffliegt (auch wenn ich ab August nicht mehr dort arbeite) dass mein Name genannt wird und ich mich vor Gericht verantworten muss.
Ich habe zwar nie aktiv den "Betrug" begannen da ich nachweislich nie die Abrechnung gemacht habe aber halt jedes mal die Hand für das Geld offen gehalten habe. Das kann man mir jedoch auch nicht nachweisen.
Ich habe dem anderen Festangestellten mit dem ich auch privat gut klarkomme öfters angeboten mit ihm zusammen über unseren Abteilungsleiter, mit dem wir uns beide nicht gut verstehen "auszupacken" beim oberen Chef. Da er jedoch den Betrug schon seit 3 Jahren mitmacht hat er Angst davor.
Meine Möglichkeiten:
Option 1: Nichts sagen und riskieren in einiger Zeit während der Ausbildung Post von der Polizei zu bekommen Option 2: Den Betrug melden und dem Festangestellten den ich sehr mag das Leben schwer machen ( Würde ich jedoch nicht übers Herz bringen)
Was würde mich denn strafrechtlich auf mich zukommen falls man mir doch etwas nachweisen kann.
In den 4 Monaten habe ich schätzungsweise 1500€ "Betrugsgeld" angenommen. Der Abteilungsleiter und der andere Angestellte dürften mittlerweile seit sie dort arbeiten bestimmt jeweils 15-20.000€ "unterschlagen" haben.
Würde mich wirklich sehr über Ratschläge freuen.
Liebe Grüße
9 Antworten
1. Wenn du eh bald nicht mehr dort arbeitest dann hast du in ein paar Jahren sowieso nichts mehr zu befürchten da Betrug nach spätestens drei Jahren verjährt.
2. Wenn du nirgends schriftlich beim Betrug eingetragen bist muss man dir die Straftat erstmal nachweisen und deinem Kollegen auch. Im Zweifel für den Angeklagten.
Die Verjährungsfrist beträgt mindestens 5 Jahre ind diesem Fall wohl eher 10.
Habe nur die Überschrift gelesen.
Wenn man dich einer Straftat beschuldigt, bemühe einen Strafverteidiger und sprich das weitere Vorgehen mit diesem ab.
Ich rate Dir, eine Selbstanzeige beim Finanzamt zu erstatten und die Herkunft des Geldes dort zu offenbaren. Dann erfolgt eine Nachveranlagung des Gesamteinkommens. Die Annahme des Schweigegeldes erfüllt den Tatbestand der Steuerhinterziehung. Das Finanzamt unterliegt der Schweigepflicht. Danach bist Du raus.
Du gehst die Sache falsch an. Du bist der "labile" Charakter in eurer Gangster-Truppe....DAS HEIßT du kannst mehr Prozente verlangen und hältst im Gegenzug weiterhin dicht. Setz deinen Chef unter Druck, damit er kuscht.
Naja ich hoffe ja darauf dass falls das irgendwann auffliegt mein Name nicht genannt wird. Der "nette" wird niemals was sagen gegen mich aber der Abteilungsleiter erst recht wenn ich ihn jetzt noch erpresse..
Ich würde mich jetzt erst einmal ruhig verhalten. In Deutschland gibt es den Grundsatz das sich Angeklagte/Beschuldigte nicht selber belasten müssen. Jedenfalls solltest du mal mit einem Anwalt reden und eine Selbstanzeige nur nach anwaltlicher Beratung machen.
Spätestens wenn du Post von Ermittlungsbehörden kriegst solltest du mal einen Anwalt aufsuchen.