Bundesheer: Wie läuft das eigentlich ab?
Hallo,
ich bin beim Überlegen, ob ich zum Bundesheer gehen soll. Bevor ich mich aber ins ungewisse stürze, wollte ich mich mal erkundigen, wie das Leben im Bundesheer (vorallem als Neuankömmling) so aussieht, wie der Tagesablauf so ist, wie die Ausbildung abläuft, welches (millitärische) Vorwissen man braucht bzw. welche Qualitäten notwendig sind etc... Eben alles was man so wissen sollte, bevor man sich in die "Höhle des Löwen" begibt.
P.S.: An die "Pflichdiener", die nur ein paar Monate absolviert haben (müssen): Hat es euch gefallen?
Danke schon im Vorfeld!
1 Antwort
Ich war auch bis vor einer Woche dort.
Also der Tagesablauf sieht in etwa (während der sog. Grundausbildung) so aus:
0600 Tagwache
im folgenden Frühstücken, WC, Dusche, Gang etc. putzen,
0730 Standeskontrolle
dort wird überprüft ob alle da sind, der Tagesablauf angekündigt etc.
0730 - 1140 Ausbildung
1140-1200 Mittagessen
1200 - (meist 1600 in der Grudnausbildung oft auchmal bis 2400) Ausbildung
um 1600 gibt es auch nochmal essen
Ausbildungsmäßig steht oft Exerzieren, Waffen und Schießdienst (langweiliger als es klingt man zerlegt hunderte Male das Gewehr und baut es zusammen), Funkausbildung, Wachausbildung, Sport und Märsche auf dem Plan.
Nach der Grundausbildung kommt es darauf an wo man hinkommt, ich war leider Funktionssoldat was ich sehr schade finde da wir nur mit dem Soldatenkostüm das Zimmer, die Außenreinigungsbereiche und die Kanone putzten.
Beim Vollkontigent sieht das anders aus, da gibt es Märsche die Duzende Kilometer weit sind, Gefechtsdienst (wo man salopp gesagt im Wald Krieg spielt), Nachtmärsche, Alpinausbildung(Skifahren), Zelt aufbauen etc.
Militärisches Vorwissen braucht man nicht, wenn du dich von Anfang an leicht tun willst kannst du schon mal die Ausrüstung auswendig lernen dann hast du weniger Stress am Anfang.
Wie es ist kommt komplett darauf an wo man hinkommt, meine Grundausbildung war sehr erlebnisreich aber auch geprägt von Schlafmangel, sadistischen Vorgesetzten die einen bei Regenweder durch den Dreck kriechen lassen und anstänkern wenn man beim Chargendienst nach 4 Stunden Schlaf in 36 Stunden Dienstzeit etwas müde ist.
Die Abende jedoch waren sehr lustig wir gingen oft was trinken, man hat immer viele Gleichaltrige um sich wo man sich immer jemanden findet, also langweilig wird einem dort in der wenigen Freizeit sicher nicht.
Nach der Grundausbildung war es nur noch langweilig (putzen), und kameradschaftlich auch nichts besonderes mehr.
Am meisten aufgeregt hat es mich jedenfalls dass wir kaum was verdienten und als Sklaven ausgenutzt wurden.
Wenn dich das Bundesheer interessiert dann empfehle ich dir dass du die gleich für den Ausbildungsdienst meldest da bleibst du ein Jahr dabei, verdienst dafür aber von Anfang an 1k pro Monat.
Sollte es dich überhaupt nicht interessieren dann melde dich freiwillig für die Feuerwehr, dort musst du nichts machen.
Ich hoffe ich konnte helfen
mfg
Thomas
Danke für die Tolle Antwort!